Veröffentlicht am 06.07.2010 00:00

Nordhaide · Weiter Weg zur Schule


Von red
Die Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 4 im Neubauviertel Nordhaide.	 (Foto: ws)
Die Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 4 im Neubauviertel Nordhaide. (Foto: ws)
Die Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 4 im Neubauviertel Nordhaide. (Foto: ws)
Die Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 4 im Neubauviertel Nordhaide. (Foto: ws)
Die Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 4 im Neubauviertel Nordhaide. (Foto: ws)

»Die Versorgung mit Gymnasien im Münchner Norden ist nach wie vor schlecht.« Mit diesen Worten schlug Norbert Grüter, der Vorsitzende des Elternbeirats der neuen Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 4 im Neubauviertel Nordhaide, öffentlich Alarm.

Leben in der »Nordhaide«

Nordhaide · In der »Nordhaide« daheim Themenseite zum Leben auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Bundeswehr, im Norden Münchens, auf dem die Stadt ein Quartier mit 2500 Wohnungen entwickelt hat

Die Situation für die Mädchen und Buben aus dem neuen Stadtteil, die in ein Gymnasium übertreten wollen, sei katastrophal. »Sie werden über ganz München verteilt« und müssten manchmal sogar bis ins Umland nach Garching ausweichen. Eine einstündige Fahrzeit mit mehrmaligem Umsteigen sei die Folge. Die Kinder müssten deshalb teilweise schon frühmorgens um 6.30 Uhr das Haus verlassen, um rechtzeitig im Unterricht zu sein. Die Mädchen und Buben im Neubauquartier Nordhaide »sind weit entfernt vom nächsten Gymnasium«, beklagte der Elternsprecher bei der Bürgerversammlung für den Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart. Grüter erhob deshalb schwere Vorwürfe an die Stadt. »Es wurde versäumt, in der Nähe des neuen Viertels ein Gymnasium zu bauen.«

Nach dem aktuellen Stand könne das geplante neue Gymnasium für den Münchner Norden frühestens im Jahr 2013 in Betrieb gehen, prognostizierte der Elternvertreter. Um diese lange Wartezeit zu überbrücken, forderte die große Mehrheit der rund 200 Anwesenden bei der Bürgerversammlung auf Grüters Initiative ein sogenanntes Vorgymnasium. Das Schulreferat müsse kreativ tätig werden und versuchen, in einem städtischen, staatlichen oder privaten Gebäude Räume für die fünfte, sechste und siebte Klasse eines Gymnasiums einzurichten. »Hier sind Fantasie und Initiative gefragt«, betonte der Sprecher des Elternbeirats der Hildegard-von-Bingen-Grundschule und ergänzte: »Wir brauchen für die Kinder jetzt und in den nächsten Jahren Lösungen.« Trotz aller Kritik verwies die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) darauf, dass der Neubau »eine der schönsten Grundschulen in ganz München mit Tagesheim ist.«

Oberbürgermeister Christian Ude hatte zuvor betont, dass der Stadtrat im Juni 2008 beschlossen habe, das Gymnasium für den Münchner Norden auf einer Teilfläche der ehemaligen Kronprinz-Rupprecht-Kaserne an der Knorrstraße zu errichten. Wann der Schulneubau eröffnet wird, nannte Ude aber nicht. Nur so viel: Man sei derzeit in Gesprächen über den Zeitplan für das Projekt und man bemühe sich, das im Sommer unter Dach und Fach zu bekommen.

Die Stadt München habe im Übrigen die Verhandlungen zum Kauf des staatlichen Grundstücks mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben intensiviert. Man habe sie jedoch bisher noch nicht zum Abschluss bringen können. Nach Udes Worten hat zwischenzeitlich das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus für das geplante Gymnasium im Stadtbezirk Milbertshofen-Am Hart die sogenannte Errichtungszusage erteilt. Nach dem Abschluss der Kaufverhandlungen für das Grundstück werde die Stadt die weiteren Schritte für den Schulneubau einleiten, betonte Ude.

Wally Schmidt

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