Hohenbrunn/Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Für eine Ortsumgehung zur Entlastung Hohenbrunns vom Durchgangsverkehr über die Nord-Süd-Achse soll es keine Lösung südlich der Luitpoldstraße geben. Darauf verständigten sich die Bau- und Verkehrsausschüsse von Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Hohenbrunn bei einer gemeinsamen Sitzung im Hohenbrunner Feuerwehrhaus.
Wochenanzeiger München: Gewerbegebiet für Hohenbrunn/Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Hohenbrunner Gewerbegebiet nimmt Formen an Themenseite des Südost-Kuriers: Vom ehemaligen Munitionsdepot (Muna-Gelände), zur vier Hektar großen Neubaulandfläche, vor allem für produzierendes Gewerbe
Auf beiden Seiten wurde eine Trassenführung über die Luitpoldstraße befürwortet, wobei als anwohnerfreundliche Lösung die Untertunnelung zwischen der Siegertsbrunner und der Höhenkirchener Straße erneut ins Gespräch kam. Da die Gemeinden in unmittelbarer Nähe zueinander die Gewerbegebiete Am Hart und im früheren Verwaltungsteil der ehemaligen Munitionsanstalt (Muna) entwickeln, hatten die Fraktionen der Hohenbrunner SPD und Grünen einen Meinungsaustausch zwischen den zuständigen Gemeinderatsgremien zum Thema Ortsumgehung angeregt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Lösungsvorschläge für die Trassenvariante 1a des Verkehrsgutachtens von Prof. Harald Kurzak, die den Bereich der gemeinsamen Grenze betrifft. Zum Sitzungsbeginn fasste Hohenbrunns Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair die Verkehrsprobleme seiner Gemeinde zusammen, wie sie das Kurzak-Gutachten widerspiegelt. Straßmair machte dabei deutlich, dass die von Kurzak vorgeschlagenen Trassenvarianten lediglich variable Planungsgrößen für Entlastungen seien, aber keine festen Trassenführungen. Damit nahm er möglichen Konflikten den Zündstoff und ebnete den Weg für einen konstruktiven Dialog.
Ursula Mayer, die Rathauschefin von Höhenkirchen-Siegertsbrunn, erteilte allerdings dem im Gutachten vorgesehenen Trassenverlauf der Variante 1a entlang dem geplanten Gewerbegebiet und der Siedlung Am Hart nochmals eine deutliche Absage. Von ihrer Gemeinde werde die Ableitung des Verkehrs aus dem neuen Gewerbegebiet über die Luitpoldstraße angedacht. Diese Lösung sei verhandelbar. Der frühere Hohenbrunner Bürgermeister Zannoth habe bereits eine Verkehrsertüchtigung der Luitpoldstraße favorisiert und mit ihr besprochen. Sie habe schon damals signalisiert, dass Hohenbrunn entsprechend planen könne, jedoch die Kosten selbst tragen müsse. In beiden Gremien fand die Luitpoldstraße als mögliche Ableitung des Verkehrs aus den geplanten Gewerbegebieten und als Anbindung an die A 99 zahlreiche Befürworter. Dr. Martina Kreder-Strugalla von der Hohenbrunner Grünen-Fraktion setzte sich dafür ein, dass damit auch für die Anwohner der Luitpoldsiedlung ein Gewinn verbunden sein müsse. Sie schlug erneut die in der Vergangenheit bereits diskutierte, aber als zu teuer verworfene Tunnellösung vor. Aufgrund des erzielten Einverständnisses soll nun die Luitpoldstraße als Trassenvariante für die Ortsumgehung in der Machbarkeitsstudie mit untersucht werden. Diese Lösung hätte einerseits den Vorteil, dass eine bestehende Straße genutzt werden kann. Ihr Streckenverlauf ist gegenüber der nördlicheren Trassenvariante 1b kürzer und erfordert geringeren Flächenbedarf. Andererseits hätte es Hohenbrunn dann mit vielen Beteiligten zu tun. Da die Luitpoldstraße Kreisstraße (M 11) ist, muss mit dem Landkreis verhandelt werden. Ebenso mit der Bahn bezüglich der S-Bahn-Unterführung. Weiterhin mit Höhenkirchen-Siegertsbrunn, denn nur der nördliche Gehsteig der Luitpoldstraße liegt auf Hohenbrunner Gebiet. Und natürlich mit den Grundstückseigentümern. Wie diese Lösung aussehen könnte und ob sie einem Vergleich mit der Trassenvariante 1b standhält, soll die Machbarkeitsstudie klären.
esm