Seit 1. November 1970 startet der Rettungshubschrauber Christoph 1 vom Krankenhaus Harlaching als erster seiner Art und damit Pionier in der Bundesrepublik Deutschland zu seinen Einsätzen. Rund 1.500 Menschen wurden seitdem pro Jahr von der Crew des Hubschraubers versorgt, für viele von ihnen war der Einsatz lebensrettend.
Doch es gab gerade in der Anfangszeit auch Schattenseiten der Luftrettung. Dass diese Einsätze für die Crew nicht immer ungefährlich sind, zeigen zwei Flugunfälle aus der Vergangenheit. Am 17. August 1971 berührte der Heckrotor der BO105 bei der Landung an einer Einsatzstelle in München-Allach ein Hindernis und stürzte ab. Dabei kam der Notarzt zu Tode, der Pilot und der Rettungsassistent wurden schwer verletzt. Vier Jahre später führte eine Berührung des Hauptrotors mit einem Maibaum in Arget zum Absturz der Maschine. Arzt und Rettungsassistent starben noch an der Unfallstelle, der Pilot erlag fünf Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verbrennungen.
Den Mitarbeitern der Luftrettungsstation war es immer ein großes Anliegen, den im Einsatz verunglückten Kollegen ein ehrendes Andenken an deren großartigen Dienst an der Lebensrettung anderer Mitmenschen zu bewahren. Jetzt, rund 35 Jahre später, konnte dieser lang gehegte Wunsch durch den Förderverein Christoph 1 e.V. und eine Spende durch dessen Kuratoriumsmitglied und Gründungsmitglied Dr. Claus Ennecker, ehemals chirurgischer Chefarzt im Krankenhaus München-Harlaching, realisiert werden, der zu den treuesten Sponsoren des Fördervereins zählt.
Zur Einweihung des Gedenksteins mit einer Bronzetafel haben sich neben den Hinterbliebenen, den Mitarbeitern der Luftrettungsstation und den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins auch Finanzminister Georg Fahrenschon, ebenfalls Gründungs- und Kuratoriumsmitglied des Fördervereins, eingefunden. Fahrenschon unterstrich in seiner Ansprache die Notwendigkeit eines gut funktionierenden Luftrettungssystems. Die Kollegen seien nicht umsonst gestorben. Ihr Tod bewirkte eine konsequente technische Weiterentwicklung der Hubschrauber und der Sicherheitssysteme. Er lobte den Mut der damals Verantwortlichen, das Projekt Luftrettung trotz der Rückschläge durch die beiden Unfälle weiter voran zu führen, zu einem System, das mittlerweile eine weltweite Vorbildfunktion erfüllt.
Zuvor erläuterte 1. Vereinsvorsitzender Rolf Zeitler, zugleich Erster Bürgermeister der Stadt Unterschleißheim, in der sich auch der Sitz des Fördervereins befindet, die segensreiche Bedeutung und Wirkung des seit 2005 existierenden Fördervereins Christoph 1 e.V., der nunmehr nach einem Einsatzfahrzeug für die Luftrettung und einer Kletterwand für das medizinische Körpertraining der Hubschrauberbesatzung im Hangar an der Station in Harlaching mit der Gedenktafel die dritte größere Fördermaßnahme umsetzen konnte.