Als ein heißes Eisen erwies sich auf der jüngsten Sitzung des Ferienausschusses der Tagespunkt Nummer sechs: Eine Bebauungsplanänderung im Bereich Bussard- und Fasanenstraße. Geplant ist unter anderem die Aufstockung von Gebäuden um zwei Geschosse. Mehr als 50 Anwohner aus dem Fasanenpark waren extra erschienen so viele Zuhörer wie selten. Entsprechend wurde die Sitzung denn auch unplanmäßig vom kleinen in den großen Rathaussaal verlegt.
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Die Stimmung kochte über, als der nur mit zwölf Gemeinderäten besetzte Ausschuss das Thema einstimmig von der Tagesordnung nahm. »Es gibt einfach noch zu viele ungeklärte Punkte, hier muss erst noch eine Gesamtüberplanung erfolgen«, zeigte sich Elisabeth Deindörfer (CSU) von der elfseitigen Sitzungsvorlage beeindruckt. Dr. Christine Helming (Grüne) erging es nicht anders: »Es ist nicht okay, dass dieser Rumpf-Ferienausschuss jetzt solche wichtigen Dinge beschließen soll«.
Es sei ein heißes Thema und zu wichtig dafür. Diesen Ausführungen konnte sich auch Renate Brosseder (SPD) nur anschließen. Mit dem Thema sollte sich zunächst der Bauausschuss noch einmal befassen, es müsse daher vertagt werden, so das Fazit der SPD-Fraktionsvorsitzenden. Diese Entscheidung wurde von allen Fraktionen getragen und das brachte das Fass zum Überlaufen. Viele Bürger machten ihrem Unmut jetzt lautstark Luft. »Warum haben Sie den Punkt dann überhaupt erst auf die Tagesordnung genommen und haben uns alle kommen lassen«, rief einer verärgert. Ein 85-Jähriger rief zornig in den Saal: »Wir sollen aus unseren Wohnungen geworfen werden, und Sie scheren sich noch nicht mal drum«. Die Sitzung drohte aus den Fugen zu geraten. Vize-Bürgermeister Prof. Dr. Alfons Hofstetter, der den Vorsitz hatte, erläuterte die Regularien: »Sie müssen sich schon an die Spielregeln halten und schriftliche Stellungnahmen an die Gemeinde einreichen«. Bislang lägen nur zwei Einwände von Bürgern schriftlich vor, obwohl es doch viele Telefonate gegeben hätte. Zudem sei der Ausschuss bemüht, das Thema sachkundig zu behandeln. Dies sei im Rahmen des Ferienausschusses nicht möglich, und die Entscheidung zur Vertagung korrekt.
Ruhe kehrte schließlich in den Saal ein, als Rathaus-Sprecher Simon Hötzl eine Informationsveranstaltung zum Thema Fasanenschule und Fasanenpark ankündigte: Am 23. September im Kubiz. Dies sei das richtige Forum für derlei Diskussionen, nicht aber eine Sitzung des Gemeinderats. Als taktisch nicht klug bewertete Bernard Maidment (FDP), dass nur einen Tag vor der Info-Veranstaltung, am 22. September, bereits die nächste Gemeinderatssitzung geplant sei. Hofstetter versprach jedoch, dass das Thema nicht zum Tragen käme oder Entscheidungen diesbezüglich vorweg genommen würden. »Nur Gemeinderäte haben bei Sitzungen des Gremiums das Rederecht, Professor Hofstetter hätte diese außergewöhnliche Diskussion gar nicht zulassen brauchen«, erklärte Hötzl später gegenüber dem Südost-Kurier. Es sei jedoch der besonderen Situation geschuldet gewesen, niemand hätte gewollt, dass die Bürger verärgert fortgegangen wären, so Hötzl.
K. Kohnke