Muss ein Stadtteil eine kulturelle Veranstaltung bezuschussen, die genau einmal stattfindet und Tausende von Euro verschlingt?
Um diese Frage ging es in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses Trudering-Riem (BA 15). Konkret handelt es sich um eine Anfrage der Katholischen Kirchenstiftung Christi Himmelfahrt an der Waldschulstraße: Für die Aufführung von Mozarts »Requiem« im Herbst benötigt die Kirchengemeinde aus dem Budget des Gremiums 2.370 Euro neben den knapp 3.450 Euro, die die Pfarrei in Eigenleistung erbringen will. Der Betrag falle deswegen so hoch aus, weil ein 20-köpfiges Profi-Orchester beauftragt wird, wie BA-Chefin Stephanie Hentschel
(CSU) ausführte.
Mit der Zuschusshöhe nicht anfreunden wollte sich Grünen-Sprecher Herbert Danner: »Ich finde, dass ein solcher Betrag für ein singuläres Ereignis ohne Nachhaltigkeit nicht gerechtfertigt ist«, kritisierte er. »Es geht an die Grenze.«
Aus den Reihen der CSU war zu hören, dass hochwertige Kultur nun einmal ihren Preis habe gleich, ob es sich um eine Ausstellung oder ein einmaliges Konzert handle.
Der BA genehmigte den Antrag, verlangte aber, dass sich die Kirchengemeinde um »weitere Formen der Co-Finanzierung« bemühen soll. Ebenfalls eine Finanzspritze erhält die Pfarrei St. Florian: Für eine Bildungsveranstaltung mit 100 Teilnehmern erhält sie einen Zuschuss in Höhe von 560 Euro. mst