Übersichtlich, von Tageslicht erhellt, stützenfrei und mit überbreiten Parkplätzen präsentierte sich jetzt zur offiziellen Einweihung die neue Tiefgarage nahe des Marktplatzes rund 300 interessierten Grünwaldern. Wie Bürgermeister Jan Neusiedl in seiner Ansprache darlegte, konnte das Riesenprojekt nach langer Vorlaufzeit nun zügig umgesetzt werden.
Schon in den 70er-Jahren wurde die Idee für eine Tiefgarage geboren. Erstmals ernsthaft in Erwägung gezogen wurde das Projekt 1992 auf Anregung des damaligen 2. Bürgermeisters Ludwig Müller, jedoch entschied sich der Gemeinderat zu diesem Zeitpunkt den Bau zu verschieben. Erneut stellte sich das Thema im Dezember 2006, als die CSU-Fraktion den Antrag stellte die Errichtung der Tiefgarage zu prüfen.
Eine Verkehrsuntersuchung ergab, dass vor allem im Hinblick auf Dauerparker der Bau sinnvoll wäre. Mit großer Mehrheit beschloss der Gemeinderat schließlich Ende 2007 die Parkgarage mit einem gemeindlichen Wohnhaus darüber zu bauen. Ab dann ging es Schlag auf Schlag. Es folgte die Genehmigung der Entwurfsplanung, das europaweite Vergabeverfahren und schließlich ab März 2009
die Bauarbeiten. »Im Gedächtnis bleiben uns allen sicherlich die spektakulären Funde aus der Keltenzeit «, erinnerte Rathauschef Neusiedl die Gäste. Neben Keramikscherben und einem Dolch wurde auch ein rund 3.500 Jahre altes Skelett entdeckt.
Im Juni 2010 konnte das Richtfest gefeiert werden und ab sofort stehen insgesamt 194 Parkplätze kostenlos zur Verfügung. »Es lohnt sich also hier zu parken statt am Marktplatz einen Strafzettel zu riskieren«, schmunzelte der Bürgermeister.
Zum begeisterten Applaus der Grünwalder berichtete er außerdem, dass das Projekt günstiger als geplant erbaut werden konnte, und statt 13,5 Millionen Euro zirka 12,5 Millionen kosten wird. Wie anschließend Architekt Axel Altenberend vom Architektenbüro DMP aus München berichtete, wurden rund 30.000 Kubikmeter Erde ausgehoben. »Die Garage selbst wiegt stolze 17.000 Tonnen, was 250 Lokomotiven entspricht«, erklärte er. Nach seinen Worten stand bei den Planungen der Mensch im Mittelpunkt, da nun das Ortszentrum nachhaltig vom Verkehr entlastet wird. Zudem entsteht über der Parkgarage vor dem Wohngebäude ein kleiner Park zum Entspannen.
Die Tiefgarage selbst bietet klare Sichtbeziehungen, helle Farben und Videoüberwachung, was das Sicherheitsgefühl der Nutzer stärkt. »Durch Fotovoltaik können wir außerdem 50 Prozent der Energie, die dort benötigt wird, decken«, meinte Altenberend. Architekt und Bürgermeister freuten sich vom TÜV-Süd das TÜV-Siegel überreicht zu bekommen, das die Sicherheit der Parkgarage bestätigt. Nach der Segnung des Bauwerks durch Pfarrer Christian Stalter von der Evangelischen Thomasgemeinde und Pater Anton Lötscher von St. Peter und Paul, erlebten die Gäste noch eine weitere Attraktion. Mit einem Mini fuhr Neusiedl in die Parkgarage und nutzte dort die neue Elektrotankstelle.
Diese ist Teil eines Pilotprojekts der Firma E.ON und Grünwald ist nach Vaterstetten die zweite Gemeinde im Landkreis, die daran teilnimmt.
hol