Veröffentlicht am 01.02.2011 00:00

Haidhausen · Sicherheitsfragen


Von red
Die Versammlung wurde geleitet von Adelheid Dietz-Will, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (o.). Rechts: Walter Heldmann, der zweite Vorsitzende der Tunnel-Bürgerinitiative.	 (Foto: js)
Die Versammlung wurde geleitet von Adelheid Dietz-Will, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (o.). Rechts: Walter Heldmann, der zweite Vorsitzende der Tunnel-Bürgerinitiative. (Foto: js)
Die Versammlung wurde geleitet von Adelheid Dietz-Will, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (o.). Rechts: Walter Heldmann, der zweite Vorsitzende der Tunnel-Bürgerinitiative. (Foto: js)
Die Versammlung wurde geleitet von Adelheid Dietz-Will, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (o.). Rechts: Walter Heldmann, der zweite Vorsitzende der Tunnel-Bürgerinitiative. (Foto: js)
Die Versammlung wurde geleitet von Adelheid Dietz-Will, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (o.). Rechts: Walter Heldmann, der zweite Vorsitzende der Tunnel-Bürgerinitiative. (Foto: js)

Rund 200 Haidhausener fanden am vergangenen Donnerstag den Weg in den Hofbräukeller zur Bürgerversammlung. Im Zentrum der Diskussionen wieder einmal: der geplante Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke. Erneut wurden Vorbehalte artikuliert. Unter anderem ging es um die Frage, ob der geplante Tunnel ausreichend gegen Terroranschläge gerüstet wäre.

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Außerdem forderte der Elternbeirat der Grundschule an der Bazeillesstraße eine Verbesserung der Querungsmöglichkeiten an der Rosenheimer Straße. Im Oktober war dort ein fünfjähriger Junge tödlich verunglückt.

Zur zweiten S-Bahn-Stammstrecke haben im vergangenen Jahr bereits zwei außerordentliche Bürgerversammlungen stattgefunden. Walter Heldmann, zweiter Vorsitzender der Bürgerinitiative S-Bahn-Tunnel Haidhausen beantragte nun, eine weitere, stadtteilübergreifende Veranstaltung zu organisieren. Ein Treffen zwischen Feuerwehrleuten und Sicherheitsexperten, das kürzlich stattgefunden habe, habe ergeben, dass bei dem Bau keine Fluchtwege eingeplant seien, um Fahrgäste bei einem Terroranschlag retten zu können. Laut Eisenbahnbundesamt sei »dieser Fall nicht vorgesehen«, berichtete er. Seine Forderung: Die Anwohner aus der Altstadt und dem Lehel, der Isar- und der Ludwigsvorstadt, der Au und Haidhausen sowie aus Neuhausen und Laim sollen bei einem gesonderten Treffen über die Sicherheitsaspekte informiert werden und die Möglichkeit bekommen, ihre Bedenken an den Stadtrat heranzutragen.

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Ähnliche Befürchtungen wie Heldmann äußerte Ulrich Sedlaczek: »Bei einem Brand gäbe es keine Rettung, es wären keine Hydranten vorhanden.« Die Feuerwehr habe im Planfeststellungsverfahren mehrere Einwände vorgebracht. Sedlaczek forderte die Stadt dazu auf, Klage zu erheben, falls diese nicht berücksichtigt würden. Außerdem solle zur zweiten Stammstrecke ein Schlichtungsverfahren nach dem Vorbild von Stuttgart 21 eingeleitet werden. Die Versammlungsteilnehmer stimmten den Anträgen mit großer Mehrheit zu.

Ebenfalls um Sicherheit ging es beim zweiten großen Thema des Abends. Viele Bürger halten die Schüler der Grundschule an der Bazeillesstraße für akut gefährdet. Cornelia Riemer beantragte im Auftrag des Elternbeirats, die Rosenheimer Straße auf eine Fahrspur pro Richtung umzubauen und auf beiden Seiten einen Radweg einzurichten, auf Höhe der Pariser Straße Geräte zur Geschwindigkeitskontrolle und Lichtsignale zur Steigerung der Aufmerksamkeit anzubringen sowie einen Pool für Schulweghelfer zu schaffen, die einspringen können, wenn die regulären Kräfte ausfallen. Auch ihren Antrag befürworteten nahezu alle der anwesenden Bürger. Peter Sondermeier von der Polizeiinspektion 21 räumte indes ein, der betroffene Streckenabschnitt werde von der Polizei nicht als Gefahrenstelle eingeschätzt: »In den vergangenen fünf Jahren gab es dort nur 17 Unfälle.« Der Tod des Jungen sei zwar sehr »tragisch«, jedoch sei hundertprozentige Sicherheit im Straßenverkehr nicht realisierbar. Michael Dartsch vom Kreisverwaltungsreferat erklärte, die Vorschläge des Elternbeirats seien von der Verwaltung bereits geprüft worden und könnten größtenteils nicht genehmigt werden. Im Raum stehe jedoch, die Rosenheimer Straße zu verengen und mit einem Radweg auszustatten. Das Planungsreferat beurteile derzeit, welche baulichen Maßnahmen umsetzbar seien.

Über die Anträge der Bürger wird der Stadtrat in den kommenden Monaten entscheiden. Julia Stark

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