Es gab Beifall und Buhrufe, konstruktive Anregungen und Wunschdenken: Zur Informationsveranstaltung der Gemeinde zur Bauplanung auf dem Grundstück der Fasanenschule waren etwa 70 Bürger und zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats gekommen.
Wie geht es weiter mit der Fasanenschule?
Unterhaching · Streit um Fasanenschule Themenseite zur Achterbahnfahrt um die Fasanschule
Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD), sein Referent Simon Hötzl und Bauamtsleiter Stefan Lauszat präsentierten im Pfarrsaal von St. Birgitta den Stand der bisherigen Planungen anhand verschiedener Bebauungsvarianten. Schwerpunkt der dreistündigen Veranstaltung war eine Diskussionsrunde, an der die Bürger engagiert teilnahmen.
»Wir befinden uns jetzt quasi zwischen dem Aufstellungsbeschluss und der frühzeitigen Beteiligung der
Öffentlichkeit«, betonte Stefan Lauszat den Status der Veranstaltung. Es gehe darum, möglichst viele konstruktive Anregungen aus der Bürgerschaft mit in die Planungen aufzunehmen. Dieses Angebot ließen sich denn auch die wenigsten entgehen. Grundlage der Diskussion war eine von der Rathausverwaltung favorisierte Bebauungsvariante, der auch der Gemeinderat zugestimmt hatte. Andere Modelle waren verworfen worden, weil entweder Erschließungsstraßen hätten gebaut werden müssen oder die Bebauung zu hoch gewesen wäre.
Durchgesetzt hat sich letztlich eine Mischung aus fünf Varianten. Entstehen könnten danach auf dem Areal der Schule vier so genannte Punkthäuser und sieben mehrgeschossige Gebäude mit Flachdach mit etwa 145 Wohneinheiten. Die Vorteile dieser Studie erläuterte Wolfgang Panzer: Die oberen Geschosse würden als Dachterrassen gebaut, wodurch die viergeschossigen Gebäude von Westen aus nur dreigeschossig wirkten. »Das charmante dieser Planung: es ist keine Erschließungsstraße nötig und der Grünzug sowie eine Baumgruppe bleiben erhalten«. Die Geschossflächenzahl (GFZ), die angibt, wie viel Quadratmeter Geschossfläche pro Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind, läge bei 0,9. Im Rahmen der anschließenden Frage-Antwort-Runde kristallisierten sich bald zwei Punkte heraus, die den Bürgern besonders am Herzen lagen: Der Fasanenpark solle nicht sein Gesicht verlieren und weiterhin als homogener, großzügiger Stadtteil erkennbar sein. Eine zu hohe Nachverdichtung stünde dem entgegen.
Ein Bürger: Niemand wolle ein Stück Stumpfwiese mitten im Fasanenpark. Der zweite Punkt betrifft den Erhalt der Grünflächen, um die sich viele Anwohner sorgten. »Niemand hat gedacht, dass die Schule mal abgerissen wird«, klagte eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern gekommen war. Durch die hohe Bebauung ginge die Intimität ihres Gartens verloren, viele anonyme Leute könnten dann hineinschauen. Eine Landschaftsarchitektin bemängelte die Größe der verbleibenden Grünflächen, und eine Bürgerin ergänzte: »Dort sollen dann wohl auch noch die Müllbehälter stehen?« Eine berechtigte Frage, wie Panzer einräumte. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen könnten diese nur an der Fasanenstraße stehen. »Aber soweit sind wir noch nicht in der Planung. Aber die Anregung nehmen wir gern mit«, so der Rathaus-Chef.
Zu Wort meldete sich auch Ilse Kääb, Vorstand der Interessensgemeinschaft der Eigenheimbesitzer, Initiatorin des Bürgerbegehrens. Mit dem Baugebiet kämen nur Probleme. Eine Menge Mitbürger legten weiterhin Wert auf den Verbleib der Schule. Darüber hinaus gäbe es bis dato keinen Finanzierungsplan, so Kääb. Mehrfach verwies Panzer darauf, dass man bei der Planung der Grundstücksbebauung sei und nicht auf der Informationsveranstaltung für die Schule. Vergebens. »Ich möchte das ganze Manöver noch mal in Frage stellen«, bohrte die Bürgerin weiter und geriet mit Panzer fast in Streit.
Der Bürgermeister betonte, dass alle diesbezüglichen Fragen hinlänglich öffentlich geklärt worden seien und wandte sich schließlich der nächsten Frage zu. Da befürchtete eine Anwohnerin die Beschädigung der Fasanenstraße durch schwere Baufahrzeuge und damit verbundene hohe Sanierungskosten. Die Fasanenstraße ist gut 40 Jahre alt, gab Stefan Lauszat zu bedenken. Durch die Bebauung erhöhe sich jedoch die Anwohnerzahl, das reduziere die Kosten für den Einzelnen. Patrick Waubke, ein engagierter Anwohner, formulierte, dass die Bürger hier nicht nur die Schule verlören, sondern auch eine enorme Nachverdichtung erhielten und befürchtete eine massive Veränderung des Fasanenparks. An Panzer gerichtet: »Bitte nehmen Sie bei den Planungen die Bürgerinnen und Bürger mit.« Dies versprach Wolfgang Panzer und erwägte erste Kompromisse: »Aus den Anregungen heute nehme ich auf, dass wir an der Gestaltung arbeiten sollten, die Grünplanung anschauen müssen und uns beispielsweise um Müll-Stellplätze zu kümmern haben.«
Es gelte, für den Fasanenpark eine verträgliche Lösung in der Höhenentwicklung bei einer maximalen Finanzausschöpfung zu finden. Die Grenzen habe man aufgezeigt
K. Kohnke