Eine neuerliche Ortsbesichtigung soll jetzt endgültig Klarheit bringen: Der Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) und ein verärgerter Anwohner sind sich uneins darüber, wie die Situation am Lomeweg verkehrsrechtlich bewertet werden soll. Der Truderinger will Fahrradfahrern das Benutzen dieses Weges verbieten.
wenden und entsprechende Schilder aufstellen lassen, forderte er in der jüngsten Sitzung im Truderinger Kulturzentrum Grund: Durch das ständige, aus seiner Sicht unrechtmäßige Befahren und Begehen des Lomewegs am Übergang in den angrenzenden Forst sei aus einem ehemaligen, weitgehend naturbelassenen Waldweg ein »unrechtmäßiger Trampelpfad« geworden, schimpft der Anwohner. Selbst Versuche des Eigentümers, den Weg für Radler zu sperren, seien misslungen. Immer wieder sei es dort zu Vandalismus gekommen: »Die Neupflanzung von Büschen und kleinen Bäumen wurde von Fußgängern und Radfahrern gewaltsam beseitigt«, echauffiert er sich. »Findige Radfahrer« hätten den in der Mitte des Weges installierten Leistenstein »auf einer Breite von rund 15 Zentimetern« aufgebrochen, um bequemer in den Wald zu gelangen. Offiziell bestehe aber keine Wegverbindung. Diese Situation sei nicht länger hinnehmbar. Bereits im September 2010 hatte sich der Anwohner, der unmittelbar an der Grundstücksgrenze zum Weg hin wohnt, mit einem Antrag an den Bezirk gewandt. Die Stadtteilpolitiker hatten jedoch keinen Handlungsbedarf gesehen. BA-Vorsitzende Stephanie Hentschel
(CSU) hatte dem Mann vielmehr mitgeteilt, dass der Unterausschuss Verkehr und Umwelt die Situation zusammen mit der Polizei und Vertretern der Stadt vor Ort begutachtet habe. Es sei daraufhin einstimmig beschlossen worden, »dass keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden sollen«.
Der Anwohner jedoch wollte sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben: »Sie halten es nicht einmal für notwendig, eine fundierte Begründung zu liefern«, ließ er seinem Ärger in einem Schreiben freien Lauf. Sein erneuter Vorstoß stieß im Gremium auf Skepsis, aber auch auf Verständnis. »Ich meine, dass der Antrag eine deutliche Sprache spricht«, sagte Michael von Ferrari (Grüne). CSU-Sprecher Sebastian Schall schlug vor, sich an die Landeshauptstadt zu wenden. Das KVR solle auf den Eigentümer einwirken, dort »einen ordentlichen Weg zu machen«. Ablehnung hierzu kam von Herbert Danner (Grüne): »Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen«, wies er das Anliegen zurück. Es sei eine »tolle Situation«, dass Ausflügler das dortige Naherholungsgebiet mit dem Fahrrad aufsuchten, sagte er: »Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die wir nicht rückgängig machen sollten.«
mst