Die mögliche Erweiterung des Trambahnnetzes im Münchner Norden eine neue Linie 24 zwischen den U-Bahnhöfen Am Hart und Kieferngarten sowie die Verlängerung der bestehenden Tramlinie 23 vom bisherigen Endpunkt Frankfurter Ring bis zum U-Bahnhof Kieferngarten hat nun auch die Lokalpolitiker beschäftigt.
Weil sich die Planungen bei der Stadt noch in einer frühen Phase befinden, forderte der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart auf Initiative der CSU-Fraktion die frühzeitige und dauerhafte Einbindung des Stadtteilgremiums in die Planungen. Die Lokalpolitiker votierten parteiübergreifend und einstimmig für den Antrag von BA-Mitglied Thomas Schwed (CSU).
Die Verwaltung soll nun dem Bezirksausschuss baldmöglichst den aktuellen Sachstand des Projektes darlegen sowie die bisherigen Planungen, die entstehenden Kosten, die Notwendigkeit des Vorhabens und mögliche Alternativen. Antragsteller Schwed begründete seine Initiative so: »Die betroffenen Anwohner haben ein elementares Interesse, über die Planungen für eine neue Tramlinie im Stadtteil Am Hart/Harthof frühzeitig und umfassend unterrichtet zu werden.« Dazu sei eine enge Abstimmung der Verantwortlichen mit dem Bezirksausschuss 11 zwingend erforderlich. Die Fachleute im Planungsreferat schlagen vor, vom U-Bahnhof Am Hart Tramzüge durch die Knorr-, Heidemann- und Kieferngartenstraße bis zum U-Bahnhof Kieferngarten in Freimann verkehren zu lassen. Außerdem könnte die jetzige Tramlinie 23 in Zukunft vom bisherigen Endpunkt am Frankfurter Ring über den Euro-Industriepark und weiter ebenfalls über Teile der Heidemannstraße bis zum U-Bahnhof Kieferngarten verlängert werden.
Stadtbaurätin Dr. Elisabeth Merk möchte diese und viele andere Pläne im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt am heutigen Mittwoch, 23. Februar, dem Planungsausschuss des Stadtrates zur Abstimmung vorlegen. Falls die Stadträte dem Papier zustimmen, ist die Verlängerung der Tram 23 und der Neubau der Tramlinie 24 in den Nahverkehrsplan der Stadt aufgenommen, und zwar in die Kategorie »Planung/im Bau«. In der Vorlage beziffert Merk dafür die Investitionskosten, grob geschätzt, auf rund 41 Millionen Euro. Die Finanzierung ist momentan jedoch noch völlig offen, zudem befinde sich das Projekt derzeit »in einer sehr frühen Planungsstufe«, erklärte Thorsten Vogel vom Planungsreferat auf Nachfrage. Für die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) ist das ganze Vorhaben denn auch sehr vage und »das ist alles noch so weit weg.« Deshalb mochte sich die Politikerin auf Anfrage noch nicht dazu äußern, ob die Milbertshofener SPD eher für oder eher gegen die mögliche Tram 24 sei.