Veröffentlicht am 23.02.2011 00:00

Trudering · Doppelter Gehweg gefordert


Von red

»Katastrophaler Zustand«, »untragbare Situation«, »lebensgefährlich«: Anwohner wollen die Verhältnisse am Bahnübergang bei der Mittbacher Straße nicht mehr dulden. Der Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) will deswegen bei der Stadt prüfen lassen, ob die Gehwege an der Graf-Lehndorff-Straße beidseitig ausgebaut werden können, um die Situation für Fußgänger grundlegend zu verbessern.

Auch sollen auf Wunsch der Stadtteilpolitiker nahe dem dortigen Seniorenheim Schrägparkplätze errichtet werden. Das Gremium folgte damit mehrheitlich dem Vorstoß von rund 90 Truderingern, die sich in einer Unterschriftenliste eingetragen hatten, um ihrem Ärger Luft zu machen. Bernd Huber von der Bürgerinitiative »Alt-Riem« bemängelte in der jüngsten öffentlichen BA-Sitzung im Truderinger Kulturzentrum fehlende Weitsicht: »Die Stadt München plant lediglich den Ausbau für die Graf-Lehndorff-Straße von der Riemer- zur Mittbacher Straße«, kritisierte er. »Aber besonders das Teilstück bis hin zum Bahnübergang ist in einem inakzeptablen Zustand. Zusätzlich stellt es eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar.« So fehlten auf beiden Seiten der Straße »nutzbare Geh- und Radwege«. Lediglich zwei Seitenstreifen seien eingerichtet, diese wiesen aber tiefe Schlaglöcher mit Pfützen auf. Außerdem, so die Beobachtung der ­Anwohner, würden auf diesen Streifen immer öfters Lkws parken – mit der Folge, dass die Ausbeulungen im Asphalt immer gravierender würden. Die Konsequenz: »Alle Fußgänger, Kinderwägen schiebende Eltern sowie die oftmals gehbehinderten Bewohner des nahen Seniorenheims müssen auf Grund der fehlenden Gehwege auf die Straße ausweichen«, sagte Huber mit Blick auf den dortigen Zufahrtsweg zu einem Spielplatz. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es hier zu einem Unfall kommt«, lautete sein Fazit. Deswegen forderten die Vertreter der Bürgerinitiative in einem Antrag den Ausbau der Graf-Lehndorff-Straße zwischen der Mittbacher Straße und dem Bahnübergang »innerhalb von 24 Monaten«.

Weiter ist es aus Sicht der Beschwerdeführer notwendig, den Bahnübergang selbst komplett für den Verkehr zu sperren. BA-Chefin Stephanie Hentschel (CSU) regte zu Letzterem an, die Situation »in Ruhe vor Ort anzuschauen«. Nach allgemeiner Auffassung sei die Sperrung des Übergangs ohnehin von der Bahn vorgesehen – die Maßnahme sei bislang aber immer »am Geld gescheitert«, wie Grünen-Sprecher Herbert Danner festhielt. Skeptische Töne hierzu kamen von der CSU. »Aus der generellen Sicht des Verkehrs ist eine Sperrung nicht möglich«, sagte Sprecher Sebastian Schall mit Blick auf die Folgen, die mit dem Projekt verbunden seien. So ist mit einer Sperrung des Bereichs eine komplette Neugestaltung der Kreuzung Riemer-/Landshamer Straße erforderlich, was sich unmittelbar auf die dortige Reitanlage auswirken wird. Ein Aspekt, den Huber bereits in Erwägung gezogen hat: So solle dafür Sorge ­getragen werden, dass die Anlage »über die Landshamer Straße aus beiden Richtungen der Riemer Straße mit dem Auto oder mit dem Pferdetransporter weiterhin erreichbar bleibt«, wie es in dem Antrag der Bürgerinitiative heißt.

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