Veröffentlicht am 12.04.2011 00:00

Munich Cowboys · Verstärkte Cowboys wollen hoch hinaus


Von red
Beim Fangen hat Headcoach Phil Hickey noch Defizite in seiner Mannschaft festgestellt. Auch hier greift der gelb gekleidete Cowboy daneben.	 (Foto: Lüdeke)
Beim Fangen hat Headcoach Phil Hickey noch Defizite in seiner Mannschaft festgestellt. Auch hier greift der gelb gekleidete Cowboy daneben. (Foto: Lüdeke)
Beim Fangen hat Headcoach Phil Hickey noch Defizite in seiner Mannschaft festgestellt. Auch hier greift der gelb gekleidete Cowboy daneben. (Foto: Lüdeke)
Beim Fangen hat Headcoach Phil Hickey noch Defizite in seiner Mannschaft festgestellt. Auch hier greift der gelb gekleidete Cowboy daneben. (Foto: Lüdeke)
Beim Fangen hat Headcoach Phil Hickey noch Defizite in seiner Mannschaft festgestellt. Auch hier greift der gelb gekleidete Cowboy daneben. (Foto: Lüdeke)

»We stopped the bleeding« – wir haben aufgehört zu bluten. Immer wieder benutzte Phil Hickey, der Headcoach der Munich Cowboys in den vergangenen Monaten diesen Satz. Ausdrücken will er damit, dass die Cowboys nach zwei schwachen Jahren wieder an der Spitze der German Football League (GFL) anklopfen könnten.

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Hickey selbst versprüht vor der am Wochenende startenden GFL-Saison Optimismus pur. Sein Ziel: Um den ersten Rang in der Süd-Gruppe mitspielen. Das erste Testmatch am vergangenen Samstag gegen das niederländische Spitzenteam Maastricht Wildcats stützt Hickeys Hoffnung: Seine Mannschaft siegte überzeugend mit 32:6.

»Man konnte sehen, dass wir großes Potenzial in unserer jungen Mannschaft haben«, sagte Philipp Vinzenz, der Senkrechtstarter der Vorsaison, in der die Cowboys lediglich drei von zehn Spielen gewinnen konnten und nur deshalb nicht abstiegen, weil die Weinheim Longhorns noch schlechter agierten. Gegen Maastricht stachen einige junge Akteure heraus, ­etwa Dominik Diels, der gemeinsam mit Vinzenz im Vorjahr aus der Jugend aufgerückt war. Diels erzielte per Interception Return einen Touchdown und zeigte viele starke Tackles. »So eine Leistung zeigen nicht viele Jungs in diesem Alter und auf diesem Niveau«, war Hickey voll des Lobes. Auch Daniel Ilg, Daniel Nurse und Maximilian Wild, drei Nachwuchsspieler, die von den Feldkirchen ­Lions kamen, wussten auf Anhieb zu überzeugen.

»Bei uns stimmt die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern«, findet Vinzenz. Besonders die Rückkehr von Albert Langenbartels aus Stuttgart, Jerome Morris aus Plattling und Dominique Kandolo aus Essen schrauben den Erfahrungslevel des Teams deutlich nach oben. Kandolo erzielte im Testspiel zwar keinen Touchdown, sorgte mit guten Läufen aber immer wieder für Raumgewinn und wurde schließlich zum Spieler der Partie gewählt. Bei Kandolos Ex-Team, den Essen Assindia Cardinals, starten die Cowboys am kommenden Sonntag, 17. April (Kick off: 15 Uhr), in die neue Saison. Nach dem Testspiel weiß zwar niemand die wirkliche Leistungsstärke der Münchner einzuschätzen, doch verstecken müssen sich die Cowboys nicht.

Nicht nur die Rückkehr einiger Spieler und die Weiterentwicklung anderer macht Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Hickey, der beim Nationalteam für die Quarterbacks zuständig ist, hat sich im Winter ein Trainerteam nach seinem Geschmack zusammengestellt. Sein Ziel: Das beste Coachingteam Deutschlands in München aufbauen. Als letzter Baustein des Gespanns kam vor einigen Wochen Dan Billadeau aus den USA. Wie es zu dieser Verpflichtung kam, ist kurios: Hickey und Billadeau sind alte Weggefährten, hatten aber etwa 13 Jahre keinen Kontakt mehr. Zufällig schrieb Billadeau dem Münchner Chef beim Internetportal Facebook eine Nachricht, zehn Tage später landete er als neuer Defense Coordinator im Erdinger Moos. Die Arbeitsphilosophie der beiden Trainer deckt sich.

Nach dem Test gegen Maastricht lobte Hickey den neuen Kollegen: »Es ist Wahnsinn, wie schnell sich Dan und die Defensive aufeinander abgestimmt haben. Das liegt aber auch daran, dass Stephan Seidel in den letzten Wochen super Training für die Defense gemacht hat.« Auch mit seinem Quarterback Gary Lautenschlager war der Headcoach zufrieden: »Gary hat gut gespielt und die richtigen Entscheidungen getroffen.« Nur die Receiver, die Lautenschlagers Bälle fangen sollen, gefielen Hickey noch nicht. »Hier müssen wir noch viel aggressiver werden.« Damit demnächst die Gegner, im übertragenen Sinne, bluten. jl

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