Die unter Naturschutz stehende Wechselkröte durchkreuzt die Pläne des DJK-Sportbund Ost e.V.. Wie berichtet ist der Ausbau der Bezirkssportanlage (BSA) Rudolf-Zorn-Straße, die der DJK als Träger betreibt, erst möglich, wenn die Regierung von Oberbayern als Höhere Naturschutzbehörde eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
Um die unhaltbare Situation auf dem Sportgelände zu mildern, hat die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Ramersdorf Perlach (BA 16) beantragt, die Stadt solle einen vorgezogenen Bau der Betriebsgebäude prüfen. Scheitere dies an den Vorgaben des Naturschutzes, solle sie die bereits geplanten Bauten zumindest in den Teilbereichen der Anlage errichten, die nicht vom Artenschutzgesetz betroffen sind. Scheitere beides, solle die Stadt das vorhandene Vereinshaus mit Gaststätte sanieren, als »Not- und Übergangslösung«, aber ohne Kosten für den DJK.
Man wolle doch nicht vom Scheitern der Ausnahmegenehmigung ausgehen, sondern davon dass die BSA gebaut werden könne wie geplant, reagierte das BA-Gremium. Alexandra Schmidt, Vorsitzende des Unterausschusses (UA) Umwelt, Klima, Grünplanung, Gesundheit berichtete, die Stadt sei fast fertig mit der Prüfung von Alternativen, die Sache laufe. Eine spezielle artenrechtliche Prüfung der Baupläne könne allerdings dauern. Günther Dichtl, Vorsitzender des UA Stadtteilentwicklung und Bauvorhaben, zeigte sich überzeugt, dass die Stadt keine Teilbaugenehmigung erteilen werde und sagte: »ich gehe da-
von aus, dass gebaut wird wie geplant«. Schließlich wurde der Antrag mit 22 zu 18 Stimmen abgelehnt.
Angenommen wurde der Antrag auf einen Ortstermin, um sich nochmals zu orientieren, wo sich die Wechselkröten auf dem Gelände an der Rudolf-Zorn-Straße aufhalten. Es besteht immer noch die kleine Hoffnung, doch einen Platz zu finden, wohin die drittgrößte Wechselkröten-Population im Stadtgebiet umgesiedelt werden könnte. Zusätzlich wurde eine Kartierung sämtlicher bedrohten Tierarten auf dem Baugelände bei der Stadt beantragt. Im näheren Umfeld der BSA wären »Baumaßnahmen durchaus möglich und eventuell auch wünschenswert (etwa Bebauung der Brachfläche in der Hofer Straße oder des Bahnhofsareals)« vom S-Bahnhof Perlach, heißt es im Antrag der CSU-Fraktion. Daher wäre Aufklärung wünschenswert.
Angela Boschert