Veröffentlicht am 18.05.2011 00:00

Unterhaching · Entwurfsplanung abgesegnet


Von red

»Wir machen hier ein 29 Millionen-Projekt: Da stimme ich auch gern über jeden Baum ab, wenn’s sein muss. Deshalb sind wir heute hier!«: Deutlicher konnte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) kaum seiner Entschlossenheit Ausdruck verleihen, die Abschlussplanung für den Bau der Schule am Sportpark endlich in trockene Tücher zu bekommen. In der Folge debattierten die Gemeinderäte mehr als zweieinhalb Stunden lang, bevor schließlich ein einheitlicher Konsens gelang.

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Letztlich stimmte das Gremium der ergänzten Entwurfsplanung zu und gab den jetzigen Gesamtkosten in Höhe von 29 Millionen Euro grünes Licht. Damit steht jetzt der Erstellung des Bauantrages nichts mehr im Weg. Ganz oben auf der Liste der polarisierenden Themen fand sich der umstrittene Verbindungstunnel zwischen dem Schulgebäude und der Turnhalle. Der jedoch, darauf wies Panzer erneut hin, ausdrücklich von den späteren Nutzern gewollt ist. Wie bereits im Finanzausschuss äußerte Grünen-Chefin Dr. Christine Helming deutlichen Unwillen: »Unsere Fraktion findet’s mehr als schade, dass die Planer es nicht ­geschafft haben, eine vernünftige Verbindung zwischen den Gebäuden zu bauen«. Franz Felzmann (CSU) brachte die Ablehnung seiner Fraktion ebenso zum Ausdruck, stimmte aber einer preiswerteren Variante grundsätzlich zu. Diese Meinung teilten auch Bernhard Maidment (FDP) und Peter Wöstenbrink (SPD), letzterer brachte die Diskussion auf einen Nenner. Man wolle einen kostengünstigeren, bedarfsgerechten Tunnel »ohne Lichtspiele da unten«. Mit fünf Gegenstimmen (eine von Anton Schrobenhauser (CSU), vier von den Grünen) bekam diese Variante den Zuschlag.

In Zahlen: veranschlagt waren 400.000 Euro, inklusive der 82.000 Euro teuren Beleuchtungsanlage. Gespart werden jetzt durch die Verwendung einer einfachen Abhängdecke mit Downlights allein 72.000 Euro bei der Beleuchtung. Für weiteren Diskussionsstoff sorgte die Sicherung des Fahrradabstellbereichs vor Diebstahl und Beschädigungen. Dieter Senninger (SPD) forderte in dem Bereich zudem eine Überdachung ein. Der Gemeinderat entschied, die Sicht auf die Räder nicht durch Abgrenzungen wie Hecken zu verdecken und votierte für eine einfache Überdachung des Bereichs. Vorgesehen ist ein Minimalbudget von 20.000 Euro. Die mehrmals von Panzer ausdrücklich geforderte Möglichkeit, im Verlauf der Sitzung letzte Zweifel am Konzept zu äußern, wurde ausgiebig genutzt. So setzte sich Senninger für »einen gescheiten Schallschutz« im Turnhallenbereich ein, Renate Brosseder (SPD) pflichtete ihm bei: »Lärm ist Stress. An dem Punkt geht es um die Gesundheit, da sollte man mit Sparmaßnahmen zurückhaltend sein«. Und auch Christian Dollinger (CSU) argumentierte in diese Richtung. Man solle jetzt nur über die Dinge entscheiden, die später nicht mehr geändert oder nachgerüstet werden könnten. Das Gremium folgte schließlich der Empfehlung des Projektsteuerungsbüros, den Schallschutz wie geplant in der Turnhalle zu belassen.

Weitere Einsparungsmöglichkeiten zeigte Projektsteuerer Gerhard Neuwirth anhand mehrerer Beispiele auf. So könne bei den Fluren auf der Südseite statt der Jalousien eine Bedruckung als Sonnenschutz Verwendung finden: Kostenersparnis 40.000 Euro. Statt Industrieparketts könnte teils Linoleumboden verlegt werden. Ersparnis: etwa 30.000 Euro. Ebenso ließe sich in den Außenanlagen ein Standardplattenbelag verlegen. Das würde wiederum 20.000 Euro sparen. Die Vorschläge wurden von den Gemeinderäten insgesamt angenommen. Abgelehnt hingegen wurde die Einsparung des zweiten Fahrstuhls im Bereich der Turnhalle (Kostenpunkt 50.000 Euro). Schließlich müssten auch schwere Sport-Gerätschaften transportiert werden können, gab Panzer zu bedenken. »Die Endsumme des Projekts liegt derzeit bei 29 Millionen. Wir werden jetzt etwa 50 bis 60 Prozent der Gewerke ausschreiben und dadurch eine größere Kostensicherheit bekommen«, erläuterte Wolfgang Panzer die weitere Vorgehensweise. Aber eines zeichnet sich ab: Bis zum Start der Schule nach den Winterferien 2013/14 ist es noch ein langer Weg.

K. Kohnke

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