Veröffentlicht am 24.05.2011 00:00

Hasenbergl · Schadstoff im Schulgebäude festgestellt


Von red
Der organische Schadstoff PCB durchzieht das Schulhaus der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 im Hasenbergl. Kinderbeauftragte Gabriele Kittl. 	 (Fotos: ws/Archiv)
Der organische Schadstoff PCB durchzieht das Schulhaus der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 im Hasenbergl. Kinderbeauftragte Gabriele Kittl. (Fotos: ws/Archiv)
Der organische Schadstoff PCB durchzieht das Schulhaus der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 im Hasenbergl. Kinderbeauftragte Gabriele Kittl. (Fotos: ws/Archiv)
Der organische Schadstoff PCB durchzieht das Schulhaus der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 im Hasenbergl. Kinderbeauftragte Gabriele Kittl. (Fotos: ws/Archiv)
Der organische Schadstoff PCB durchzieht das Schulhaus der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 im Hasenbergl. Kinderbeauftragte Gabriele Kittl. (Fotos: ws/Archiv)

PCB durchzieht das Schulhaus der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 am Hasenbergl. Die chemischen Chlorverbindungen (PCB steht für Polychlorierte Biphenyle) befinden sich der Stadt zufolge vor allem in den Fugen des Gebäudes.

Allein die Länge der Fugen an den Fenstern beträgt in dem Schulhaus zirka einen Kilometer, wie man im Referat für Bildung und Sport, dem früheren Schulreferat, in der vergangenen Woche auf Nachfrage erklärte. Das heißt, in allen Klassenzimmern und Räumen kommt dieser organische Schadstoff vor. Ohne die örtliche SPD wäre der Fall nicht publik geworden, die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl schlug nun öffentlich Alarm. In diesem Jahr seien angeblich Schadstoffmessungen erfolgt, »die eine erhebliche Überschreitung der zulässigen Höchstwerte, insbesondere mit PCB, ergeben haben sollen«, behauptet Gabriele Kittl. Sie ist die Kinderbeauftragte des Bezirksausschusses und zugleich zweite stellvertretende Vorsitzende des Stadtteilgremiums. Kittl und SPD-Fraktionssprecher Bernd Hechenblaiker sehen dringenden Handlungsbedarf und formulierten dazu einen Antrag für die nächste Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag, 31. Mai.

In dem Antrag fordert die SPD-Fraktion, dass die Stadtverwaltung die Ergebnisse der Schadstoffmessungen vorlegen solle. Falls sich das Gerücht bestätige, dass die zulässigen Höchstwerte überschritten werden, müsse die Stadt »unverzüglich Maßnahmen zur Beseitigung der Belastungen ergreifen«, fordern Kittl und Hechenblaiker in ihrem Antrag. Dieser muss zwar erst noch offiziell vom Bezirksausschuss beschlossen und dann an die Stadtverwaltung weitergeleitet werden. Doch vorab sorgte die Initiative der Sozialdemokraten für Aufsehen im zuständigen Referat. Die Behauptung der örtlichen SPD, dass die zulässigen Höchstwerte für PCB erheblich überschritten würden, »stimmt nicht. Es ist keine Gefährdung gegeben«, stellte Eva-Maria Volland vom Referat für Bildung und Sport auf Nachfrage klar.

Der PCB-Grenzwert in Höhe von 3.000 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft sei bei den am 4. Februar erfolgten Messungen der Raumluft nicht überschritten worden. Die gemessenen Werte in einzelnen Räumen hätten zwischen 835 und 2.210 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft gelegen. Diese Ergebnisse habe man bei einem Ortstermin in der Schule am 5. April dieses Jahres mitgeteilt.

Inzwischen würden alle Unterrichts- und Büroräume dreimal pro Woche gereinigt, das heißt, die Böden gewischt und die Räume entstaubt. Die Messung gehe im Übrigen von einem »Worst Case«, also vom schlechtesten, ungünstigsten Fall aus, sprich der Annahme, dass man sich acht Stunden in einem ungelüfteten Raum aufhalte, so Volland. Doch es werde ja regelmäßig gelüftet, und zwar »spätestens stündlich«.

Gemäß der PCB-Richtlinie beträgt der momentan gültige Raumluft-Interventionswert für Innenräume 3.000 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft. In diesem Fall müsste nach den geltenden Vorschriften ein Raum sofort saniert werden. Die Vorschrift sieht für Messergebnisse, die unter diesem Grenzwert liegen, vor, nach Möglichkeit den Grund der Belastung zu beseitigen oder den Raum möglichst gut zu lüften, um die Konzentration so gering wie möglich zu halten. Bei der Stadt gibt man deshalb Entwarnung: Denn es werde ja jede Stunde gelüftet und die Räume dreimal pro Woche entstaubt und gereinigt, betont die Sprecherin des Referates für Bildung und Sport.

Zudem wolle man das Schulhaus ohnehin komplett sanieren. Für die geplante Generalinstandsetzung seien laut Kostenkalkulation des Baureferates zehn Millionen Euro veranschlagt, sie solle 2014 und 2015 erfolgen. »Wir machen die Sanierung nicht wegen des PCB, das ist im grünen Bereich«, stellt Volland klar. Das PCB vorab zu entfernen, sei jedoch nicht machbar, »das PCB kann nicht ohne die Sanierung des Gebäudes entfernt werden.« Wally Schmidt

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