Veröffentlicht am 25.05.2011 00:00

Bogenhausen · WC-Anlagen sind zu teuer


Von red

Betrieb, Sanierung, Schließungen – diese Hauptaugenmerke beinhaltet der Entwurf des »Strategiekonzepts Öffentliche WC-Anlagen«, den das Kommunalreferat auf Basis eines Beschlusses im Rathaus vom Juli vergangenen Jahres erarbeitet hat.

Bedürfnisse am Herkomerplatz

Bogenhausen · Café oder stilles Örtchen am Herkomerplatz? Themenseite: Auch die Bogenhausener sind betroffen von der Schließung einiger WC-Anlagen in München

70 Anlagen, davon wiederum 70 Prozent in U-Bahnhöfen, sowie weitere 50 Häuschen im Stadtbereich, stehen den Bürgerinnen und Bürgern und Gästen zur Verfügung. Die Weltstadt mit Herz wendet dafür direkt rund 1,2 Millionen Euro auf, pro Anlage mehr als 17.000 Euro. In Zeiten roter Zahlen im Etat heißt es jetzt auch in diesem Bereich sparen.

Auch der 13. Stadtbezirk ist betroffen, so dass sich der Bezirksausschuss (BA) mit der Angelegenheit in drei Fällen auseinandersetzen musste. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten wurde das Strategiepapier durch die schwarz-grün-gelbe Mehrheit im Kommunalplenum grundsätzlich abgelehnt. Christian Menzel von den Liberalen und die gesamte CSU-Fraktion lehnten Schließungen generell ab. Im Fall Toilettenhäuschen am Herkomerplatz verwiesen die Kommunalpolitiker auf den im April gefassten Beschluss, das Gebäude in ein Café mit Vereinsräumen umzuwandeln.

In den U-Bahnstationen Richard-Strauss-Straße und Böhmerwaldplatz sollen laut städtischer Vorlage die Toiletten »wegen des äußerst geringen Nutzeraufkommens und unverhältnismäßig hoher Kosten« geschlossen werden. Die Maßnahme an der Haltestelle Böhmerwaldplatz wurde mehrheitlich abgelehnt, an der Station Richard-Strauss-Straße wird die Stadtverwaltung aufgefordert, mit den »Betreibern des dort ansässigen Kiosks bzw. der Bäckerei eine ›Kiosk-Lösung‹ zu prüfen«, um dort das WC benutzen zu dürfen. Die SPD-Fraktion bedauert jede Schließungen, äußert aber Verständnis für die Argumente des Referats. Dass es zu Schließungen kommen wird, war allen Lokalpolitikern bewusst, denn sie stimmten dem Ansinnen von SPD-Fraktionschef Peter Scheifele zu, in den U-Bahnstationen Hinweisschilder anzubringen, wo die nächste Toilette zu finden ist. ikb

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