Viele Radler fahren in der Gundermannstraße der Verlängerung der Freudstraße an der Willy-Brandt-Gesamtschule nach Westen weiterhin auf dem Bürgersteig. Dabei hat die Stadt dort den weißen Strich, der Geh- und Radweg voneinander trennt, entfernen lassen und damit den Radweg beseitigt.
»Seit dem 20. April wurde die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben. Das heißt, die Radler müssen auf der Straße fahren«, erklärte Daniela Schlegel vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) auf Nachfrage. Denn nach der aktuellen Rechtsprechung benötige man in Tempo-30-Zonen grundsätzlich keine Radwege mehr. Die Verkehrssicherheit sei dort auch gegeben, wenn die Radler in solchen temporeduzierten Zonen auf der Straße fahren, betonte Schlegel.
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Deshalb überprüfe das Kreisverwaltungsreferat nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates aus dem Jahr 2009 in allen Tempo-30-Zonen in München, in denen es Radwege gibt, ob man diese überhaupt noch benötige. Im Falle der Gundermannstraße sei nun diese Überprüfung erfolgt und man habe dort einen Radweg nicht mehr für notwendig erachtet. Deshalb wurde der weiße Strich auf dem Bürgersteig vor ein paar Wochen weggefräst.
Bei Bürgern und Stadtteilpolitikern regt sich indes scharfer Protest. Für die Radler sei es gefährlich, auf der Straße zu fahren insbesondere in der morgendlichen Rush-Hour, wo viele Kinder und Jugendliche zur nahen Willy-Brandt-Gesamtschule unterwegs seien. Das erklärte Markus Auerbach (SPD) , der Vorsitzende des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl, auf Nachfrage. Die Stadt müsse klare Verhältnisse schaffen und »soll sofort wieder den weißen Strich anbringen«, forderte der Politiker. Das Kreisverwaltungsreferat habe den Bezirksausschuss im Übrigen vor vollendete Tatsachen gestellt und das Stadtteilgremium vor der Beseitigung des Radwegs weder angehört noch informiert. Wally Schmidt