Veröffentlicht am 12.06.2011 00:00

Trudering · Aufregende Wüstenrallye in Marokko


Von red
Peter und Benjamin Kluge kämpfen sich durch die Wüste.	 (Foto: Privat)
Peter und Benjamin Kluge kämpfen sich durch die Wüste. (Foto: Privat)
Peter und Benjamin Kluge kämpfen sich durch die Wüste. (Foto: Privat)
Peter und Benjamin Kluge kämpfen sich durch die Wüste. (Foto: Privat)
Peter und Benjamin Kluge kämpfen sich durch die Wüste. (Foto: Privat)

Die Truderinger Wüstenfüchse belegten bei der Tuareg Rallye 2011 Platz 17 in der Profiklasse. Nach der dreitägigen Anreise von München nach Almeria in Südspanien, steht das Vater-Sohn-Gespann, Peter und Benjamin Kluge, die sogenannten »Truderinger Wüstenfüchse« nun endlich am Hafen und sehen die anderen Teilnehmerfahrzeuge.

Die Truderinger Wüstenfüchse: Peter Kluge und Sohn Benjamin

Wüstenfüchse: Peter Kluge und Sohn Benjamin Themenseite zu Peter Kluge und Sohn Benjamin

Gewaltige Wettbewerbsfahrzeuge und hohe Hummer lassen den Toyota der Wüstenfüchse recht bescheiden aussehen. Viele Profiteams aus dem FIA-Sport nehmen an dieser Veranstaltung teil und haben so ziemlich alles an Technik und Service aufgefahren.

Das Wüstenfuchs-Team ließ es die ersten beiden Tage gemächlich angehen, da »wir mit dem kurzen HZJ71 auf Pisten ohnehin keine Chance gegen die PS-starken Gegner haben«, so Peter Kluge. »Dass wir trotzdem auf Platz 20 landeten, ist der Leistung des Beifahrers zu verdanken. Die Navigation war durch teilweise sehr kurze Distanzen äußerst kniffelig und wir haben uns dank absolut exakter Navigationsarbeit nicht ein einziges Mal verfahren. Selbst den Porsche Cayenne, der als einer der Favoriten galt, konnten wir hinter uns lassen«, so Kluge weiter.

Der zweite Tag führte ebenfalls über Pisten, durch steinige Flussbetten und über kleine Pässe, deren Untergrund nur aus kopfgroßen Steinen bestand und endete dann endlich im Dünengebiet Erg Chebi. »Da wir recht erfahrene Dünenfahrer sind, rechneten wir uns hier im Sand die größten Chancen aus, einige Mitbewerber hinter uns zu lassen. Unsere Strategie das Auto heile zu lassen und keine Strafzeiten zu kassieren, hatte bisher wunderbar funktioniert. Beim Start am dritten Tag zum ersten Dünenrundkurs wurde uns aber ziemlich bald klar, dass wir in diesem Dünengebirge keine großen Chancen haben. Die Serienleistung unseres Autos mit zirka 85 KW war nicht ausreichend, um dem Rallyekurs zur folgen. Zu hoch waren die Dünenanstiege, um sie zu bewältigen.

Selbst mit Vollgas in das Dünental hineinzufahren, hat oft nicht gereicht, um den Gegenanstieg auf der anderen Seite zu bewältigen«, berichtet Kluge. So musste das Team schauen, wie sie überhaupt wieder aus diesen Dünentälern herauskommen. Dabei wurde der eigentliche direkte Kurs der Rallyestrecke nebensächlich, und es ging nur noch darum einen machbaren Weg zu finden, um zum nächsten GPS-Punkt zu kommen. »Überschreitet man diese Maximalzeit wird man aus der Etappe herausgenommen und bekommt für die restlichen Durchfahrtskontrollen (DK) je zwei Stunden Strafzeit. Nun hatten wir unsere ersten Strafzeiten. Wir hatten nur vier der vorgesehenen acht DKs geschafft, aber der Tank war aufgrund der zahlreichen Befreiungsversuche fast leer.« Zurück aus dem Sand wurde erst einmal das Auto durchgeschaut. Bis auf einen abgefahrenen Reifen gab es keine weiteren Blessuren.

Der vierte Tag sollte die Königsetappe der Tuaregrallye werden, also der schwierigste und wohl auch entscheidende Tag der Rallye. Viel Hoffnung machte sich das Vater-Sohn-Gespann nicht, da sich an der Leistung ihres Landcruisers nichts geändert hatte. Und es war wirklich eine harte Etappe. »Nur vier der 35 Allradler aus der Profiklasse schafften dann auch alle vorgegebenen Durchfahrtskontrollen. Wir suchten uns einen für den Toyota fahrbaren Weg durch das Dünengebirge und wurden dann nach der fünften von 12 Durchfahrtskontrollen wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.« Nach dem vierten Rallyetag waren die Wüstenfüchse auf Platz 17 und beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen auf dem morgigen Dünenrundkurs die Plätze zu tauschen. Da es an diesem Tag nicht viel zu navigieren gab, konnte auch Peter Kluge diese Aufgabe übernehmen. So konnte auch mal der Sohn im Sand unter Wettbewerbsbedingungen seine Fahrkünste ausprobieren. Anfangs lief es etwas holperig und er machte einige grundlegende Fehler, aber schon bald hatte er den Bogen raus. Nach dieser Etappe waren sie weiterhin auf Platz 17 in der Wertung der Profis, was zeigt, dass Junior Kluge seine Sache nicht schlecht gemacht hatte. Die letzten beiden Etappen gingen wieder mit je 400 km zurück zum Hafen von Nador, um dann wieder mit der Fähre nach Spanien zu kommen. Auch hier machte der Navigator Benjamin Kluge keinen einzigen Fehler und so konnte das Team trotz ihrer materialschonenden Fahrweise, auch auf den letzten beiden Etappen ihren 17. Platz verteidigen.

Nach der Siegerehrung in Spanien ging es gleich am nächsten Morgen zurück auf die lange Heimreise mit dem eigenen Auto. Und wieder lief der Toyota wie ein

Uhrwerk über die Autobahnen, als wäre er nicht Tage zuvor durch Dünen und

steinige Pisten gequält worden.

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