Im Rahmen der Bürgerversammlung in Obergiesing-Fasangarten in der letzten Woche legte der örtliche Bezirksausschuss-Vorsitzende Horst Walter (SPD) bei einigen Kernproblemthemen den Finger deutlich in die (Stadtteil-)Wunden.
Tegernseer Landstraße
Machbarkeitsstudie Tegernseer Landstraße Themenseite: Planung Tegernseer Landstraße
Bekommt Giesing in absehbarer Zeit entlang seiner viel befahrenen Verkehrsproblemstellen an der Chiemgaustraße und der Tegernseer Landstraße einen eigenen Tunnel? Eine Kernfrage, die auch den BA-Vorsitzenden Horst Walter (SPD) besonders beschäftigte. »Da muss was passieren!« so Walter angesichts von täglich derzeit rund 136.000 Fahrzeugen auf diesem Teilstück des Mittleren Rings. Doch ob und wenn ja welcher Tunnel nach der geplanten Fertigstellung der derzeitigen Baumaßnahme am Luise-Kiesselbach-Platz 2014 in Angriff genommen wird, darüber läuft derzeit im städtischen Planungsreferat eine bereits seit Jahren andauernde Untersuchung. »Das geht im Planungsreferat sehr schleppend voran«, ergänzte auch Bürgerversammlungsleiter Alexander Reissl. Bei den Staub- und Lärmimmissionen jedenfalls sieht Walter das eigene Viertel ebenso belastet wie die Menschen an der Landshuter Allee. »Weitgehend dauerhaft« würden die zulässigen Lärmhöchstwerte von 75 dB überschritten.
»Die Immissionen schlagen bis zu 100 Meter Tiefe in die einmündenden Straßen«, beklagte er die Zustände. »Lärmschutzprogramme können die Belastungen nur lindern«, so Walter. Getrommelt wird dafür in Giesing nicht nur von Walter, auch eine Bürgerinitiative wurde bereits gegründet. »Da muss endlich eine Machbarkeitsstudie auf den Tisch!« forderte Walter.
Kein Verständnis mochte der Stadtteilbürgermeister für die drastischen Mittelkürzungen beim Bund-Länder-Kommunen-Projekt »Soziale Stadt« aufbringen, die der Gesetzgeber in Berlin derzeit vollzieht.
»Da paaren sich Bedauern, Entrüstung und Zorn«, fasste Walter die BA-Stimmungslage zusammen. In der Tat sind derzeit durch die drastischen Einsparungen laufende Projekte der Stadtteilentwicklung gefährdet, neue werden gar nicht mehr angeschoben. »Das hat unmittelbare Auswirkungen auch auf das Sanierungsgebiet Giesing«, schimpfte der SPD-Mann. So sei die weitere Neugestaltung des Weißenseeparks als zentraler Obergiesinger Grünfläche ebenso gestoppt wie der notwendige Baulückenschluss am Scharfreiterplatz. Auch die wichtigen Neugestaltungen und behindertengerechten Ertüchtigungen der Ring-Unterquerungen seien auf Eis gelegt. Reichlich Wunden in der Tat.
Harald Hettich