Die Mitglieder der MVV-Gesellschafterversammlung haben in ihrer turnusmäßigen Sitzung am 13. Juli unisono erklärt, dass der Bau der zweiten Stammstrecke auch vollkommen unabhängig von Olympischen Spielen das Infrastrukturprojekt mit der höchsten Priorität im Großraum München bleibt. Für die MVV-Gesellschafter ist der schnelle Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke für den weiteren Erfolg des MVV-Systems unabdingbar.
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Die Planungen sind weit fortgeschritten, die Argumente für das Infrastrukturprojekt liegen auf dem Tisch. Nun gilt es, möglichst schnell die Finanzierung zwischen Freistaat Bayern und dem Bund zu klären. Ein Zuschlag für die Olympischen Winterspiele hätte bei der schwierigen Finanzierungssituation unterstützend wirken und den Bau beschleunigen können. Über das »Ob« gibt es bei den Befürwortern auch nach der Olympiaentscheidung aber überhaupt keine Diskussion. Folgerichtig stehen alle MVV-Gesellschafter nach wie vor einstimmig und ohne Wenn und Aber hinter dem Projekt und fordern weiter eine möglichst rasche Realisierung. Dies ist das einstimmige Votum aller Beteiligten nach Beratungen in der jüngsten MVV-Gesellschafterversammlung.
In der MVV-Gesellschafterversammlung sind der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München sowie die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, München und Starnberg vertreten. Die Landkreise entsenden jeweils die Landrätin oder den Landrat. Traditionell hat der Münchner Oberbürgermeister den Vorsitz in dem Gremium inne.
Oberbürgermeister Ude: »Der MVV schreibt seit 1972 im ÖPNV nun fast seit 40 Jahren eine beeindruckende Erfolgsgeschichte in Stadt und Umland. Das Verbundsystem stößt jedoch gerade in der Hauptverkehrszeit an seine Kapazitätsgrenzen. Nach meiner Kenntnis gibt es nirgendwo sonst in Deutschland diese betrieblichen und verkehrlichen Engpässe wie bei der S-Bahn in München, die in den Stoßzeiten ohnehin schon im Zwei-Minuten-Takt auf der Stammstrecke fährt.«
Landrat Karmasin, Sprecher der Verbundlandkreise: »Auch die absoluten Fahrgastzahlen mit rund 800.000 Fahrten stehen für eine intensive Inanspruchnahme und die unabweisbare Notwendigkeit einer schnellen Kapazitätserweiterung. Ohne die 2. Stammstrecke wären eine Taktverdichtung auf den Außenästen und damit eine weitere positive Entwicklung in den Landkreisen nicht möglich. Auch das künftige Fahrgastpotenzial ist durch den nach wie vor wachsenden Großraum so groß wie in kaum einer anderen Region Deutschlands. Wo soll überhaupt noch eine dringend benötigte Großinvestition im Schienenverkehr getätigt werden, wenn nicht hier und jetzt?«