Veröffentlicht am 10.08.2011 00:00

München · Alkoholsucht steigt


Von red
Eva Egartner, geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs.  (Foto: Condrobs)
Eva Egartner, geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs. (Foto: Condrobs)
Eva Egartner, geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs. (Foto: Condrobs)
Eva Egartner, geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs. (Foto: Condrobs)
Eva Egartner, geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs. (Foto: Condrobs)

„Mit einer Zunahme von drei Prozent ist die Zahl der Klienten, also der Betroffenen und Angehörigen, seit 2009 relativ konstant geblieben“, berichtet Eva Egartner, Geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs.

Der Präventions-, Jugend- und Suchthilfeträger bot 2010 bayernweit über 6.600 Klienten individuelle Hilfe, erklärte der Verein jetzt in seiner Jahresstatistik. Wie im Vorjahr war ein Drittel der Klienten weiblich und zwei Drittel männlich.

Eine Veränderung spürt Bayerns größter überkonfessioneller Suchthilfeträger derzeit am Bedarf: Immer mehr Menschen, die bei Condrobs Hilfe suchen, haben Probleme aufrgrund von Alkoholkonsum – 2009 waren es 18 Prozent, 2010 schon 28 Prozent. „Diese Entwicklung trifft für Jugendliche und Erwachsene zu“, erklärt Eva Egartner. „Die Betroffenen erreichen wir hauptsächlich über unsere Beratungsstellen und Jugendeinrichtungen. Allein mit HaLT in München haben wir im vergangenen Jahr fast 400 Jugendliche nach Alkoholintoxikationen in Kliniken aufgesucht.“ Zudem verdeutliche die steigende Zahl von Begleiterkrankungen, ob psychiatrischer oder körperlicher Natur, dass spezielle, allumfassende Maßnahmen notwendig seien.

Laut gesicherter Diagnosen wiesen zwölf Prozent eine psychiatrische Komordidität (Begleiterkrankung) auf und ebenso viele eine somatische, also körperliche Begleiterkrankung. Das betreffe vor allem eine zunehmende Zahl an älteren Konsumenten. Die Dunkelziffer schätzen Fachleute jedoch wesentlich höher ein. Condrobs bietet dazu speziell zugeschnittene Angebote: Bei Prima Donna Perspektive etwa können seit Mai erstmals bis zu acht ehemals in einer psychiatrischen Klinik untergebrachten Frauen mit Suchterkrankung, die häufig eine oder mehrere psychische Erkrankungen haben, in der spezialisierten Wohngemeinschaft weiter betreut werden.

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