»Nun sind wir unserem Ziel regenerative Energie für alle Bürger zu sichern einen großen Schritt näher gekommen«, meinte Bürgermeister Stefan Schelle jetzt bei einer Besichtigung der Bohrstelle in Taufkirchen. Die Gemeinde Oberhaching hat sich mit 15,5 Prozent am Geothermieprojekt dort beteiligt.
Der Gemeinderat befürwortete einstimmig die Beteiligung, die Oberhaching außerdem vertraglich einen Bezug von 20 Megawatt Wärme garantiert. Mit dieser Leistung und den geplanten zehn Megawatt von der Erdwärme Grünwald GmbH kann das gesamte Gemeindegebiet versorgt werden. »Zwar sind 12 Millionen eine große Investition für Oberhaching, doch Wärmeversorgung und Mitwirkung am Stromprojekt sind eine optimale Gegenleistung«, betonte Schelle. Zudem ist die Errichtung des geplanten Biomasseheizwerks dadurch vom Tisch und bedeutet somit eine satte Kostenersparnis. Das Projekt der GeoEnergie Taufkirchen wird rund 65 Millionen Euro kosten. »Wir sind derzeit in einer Tiefe von 2.500 Metern angelangt«, berichtete Curd Bems, Geschäftsführer der GeoEnergie Taufkirchen. Geplant sind insgesamt vier Bohrungen, die noch im Frühsommer nächsten Jahres abgeschlossen sein sollen. Wie Bems erklärte, handelt es sich um ein so genanntes »wärmegeführtes Stromprojekt«, bei dem die Versorgung der Bürger mit der Energie aus dem Erdinneren Vorrang hat vor der Verstromung.
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Der Thermalwasserkreislauf soll bereits zur Heizperiode 2012/13 von den Oberhachingern genutzt werden können. Die Gemeindewerke Oberhaching GmbH, die sich um das Projekt vonseiten der Gemeinde kümmern, hinterlassen damit einen »sauberen Fußabdruck«, da rund 18.000 Tonnen Treibhausgase pro Jahr eingespart werden. Übergangsweise werden in diesem Winter die Kunden, die bereits angeschlossen sind, von einem mobilen Heizwerk versorgt, das mit Öl oder Gas betrieben wird. Im Lauf des nächsten Jahres wird die Hauptversorgungsleitung von der Bohrstelle in Taufkirchen zur Energiezentrale im Oberhachinger Gewerbegebiet gebaut werden. »Mittelfristig würden wir es begrüßen, wenn die geotermischen Ressourcen im Verbund betrieben werden«, erklärte Schelle. So könnten Unterhaching, Grünwald und Taufkirchen ihr Leitungsnetz verbinden, damit jede Gemeinde die andere mitversorgen kann. Dies würde den Einsatz von Redundanzheizwerken, die mit fossilen Brennträgern arbeiten, unnötig machen. hol