Veröffentlicht am 20.09.2011 00:00

Bogenhausen · Kein Geländer


Von red
Der Verkehr läuft sehr nahe an der künftigen Tramhaltestelle Cosimabad vorbei. Es wird befürchtet, dass Kinder auf die Straße laufen könnten.	 (Foto: ikb)
Der Verkehr läuft sehr nahe an der künftigen Tramhaltestelle Cosimabad vorbei. Es wird befürchtet, dass Kinder auf die Straße laufen könnten. (Foto: ikb)
Der Verkehr läuft sehr nahe an der künftigen Tramhaltestelle Cosimabad vorbei. Es wird befürchtet, dass Kinder auf die Straße laufen könnten. (Foto: ikb)
Der Verkehr läuft sehr nahe an der künftigen Tramhaltestelle Cosimabad vorbei. Es wird befürchtet, dass Kinder auf die Straße laufen könnten. (Foto: ikb)
Der Verkehr läuft sehr nahe an der künftigen Tramhaltestelle Cosimabad vorbei. Es wird befürchtet, dass Kinder auf die Straße laufen könnten. (Foto: ikb)

Ein Geländer oder eine vorgeschaltete Ampel an der künftigen Straßenbahnhaltestelle Cosimabad zur Sicherung des Schulwegs für Kinder vom und zum Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG) hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) jetzt abgelehnt.

Sicherheit der Schüler vom WHG

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Das Verkehrsgremium im Bezirksausschuss (BA) präsentierte daher eine Alternative, der die Kommunalpolitiker einhellig zustimmten und die dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) zur Prüfung vorgelegt wird: ein Zebrastreifen über die Englschalkinger Straße auf Höhe des Ariadnewegs einerseits und der Freizeitstätte Cosi andererseits. Doch die Möglichkeit und die damit verbundene Gefahr, dass die Kinder auf der Halteinsel drängeln, schubsen und auf die Fahrbahnen geraten, besteht dann weiterhin »mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit«, so ein Bürgervertreter.

Direktor Wolfgang Hansjakob und der WHG-Elternbeirat hatten »erhebliche Bedenken« bezüglich der Sicherheit angemeldet – an der Tramstation selbst und auch wegen der diagonalen Abkürzungsmöglichkeit von der Haltestelle über die Gleise und die Straße zum Ariadneweg und weiter zum Hintereingang des Gymnasiums. Daraus folgerte die Forderung nach einem Geländer. Die Bezirksausschuss-Mitglieder stimmten mit dieser Einschätzung überein. Sie konstatierten ebenso wie Schulleitung und Elternvertreter, dass die Jugendlichen wohl keinen »Umweg« über den vorgelagerten Ampelübergang an der Kreuzung Englschalkinger-/Vollmannstraße machen werden. »Wir wissen aus Erfahrung, dass Schüler im Verkehr nicht immer umsichtig sind, dass an Haltestellen gedrängt und geschubst wird. Das Verhalten und die Reaktionen sind oft unberechenbar. Ein Geländer böte eine Barriere«, so Hansjakob. Und weiter: »Ein Zebrastreifen ist ein Schritt in die richtige Richtung, ermöglicht sinnvolles Überqueren, ist letztlich aber eine halbherzige Lösung.« Der Schulleiter weiß, wovon er spricht: »Ich habe schon zwei Mal unter einem Bus liegende Kinder erlebt.«

Auch ein Geländer ist nicht unproblematisch

Aus Sicht von Polizeihauptkommissar Karl Schneid, Verkehrsexperte bei der Inspektion Bogenhausen, »ist ein Fußgängerüberweg eine Alternative, wenn die rechtlichen Vorgaben gegeben sind«. Die verkehrstechnischen Vorgaben – mindestens 200, maximal 750 Fahrzeuge sowie 50 Straßenüberquerungen pro Stunde – gelten als gewährleistet.

Der Hintergrund für sämtliche Bemühungen: Die Tram nach St. Emmeram wird nach dem Start ab 10. Dezember der Hauptzubringer zum WHG, das rund 1.300 Jugendliche besuchen. »Wir gehen davon aus, dass täglich bis zu 700 Kinder die Linie benutzen werden, vor allem morgens zwischen 7.20 und 7.50 Uhr, also zur Berufsverkehrszeit, mittags um 13.15 Uhr und nachmittags zwischen 16.00 und 16.30 Uhr«, erläutert Hansjakob die Ausgangssituation für die Forderung einer ähnlichen Abschrankung wie am Stachus.

In der Ablehnung schreiben die MVG-Fachleute Günter Pedall und Wolfgang Pfützner: »Das dargestellte Gefährdungspotenzial wurde in den Planungen beachtet und berücksichtigt. Daher weist die Haltestelle mit einer Nutzlänge von 60 Metern und einer Breite von 3,3 Metern eine großzügigere Aufstellfläche auf als ansonsten üblich. Die Haltestelle ist außerdem mit einer Ampel ausgestattet, die ein sicheres Kreuzen der Straße ermöglicht. Auch wurde der Aspekt Geländer betrachtet und der Nutzen abgewogen. Unter Beachtung unserer Erfahrungen bei vergleichbaren Situationen ohne Geländer und teils mit schmaleren Haltestellen gibt es keine Auffälligkeiten hinsichtlich der Unfallhäufigkeit.« Wegen der Problemstellungen, die sich aus der Verwendung von Geländern ergäben, etwa Hindernis und Missbrauch als Sitzgelegenheit, habe man sich dagegen entschieden. Ein Geländer würde auch die Nutzfläche der Haltestelle erheblich reduzieren. ikb

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