Es ist soweit: das Leitungsnetz für die Versorgung mit geothermischer Energie ist getestet, geprüft und für gut befunden. Nun können die Grünwalder ihre Wärme aus regenerativer Energie beziehen.
Geothermie in Grünwald
Geothermieprojekt Grünwald Themenseite zur Entstehung und dem Ausbau der Geothermieanlage
»Das war unser Traum, doch wir hatten es kaum für möglich gehalten, es in so kurzer Zeit zu schaffen«, freute sich Bürgermeister Jan Neusiedl bei einem Pressetermin in der Geothermieanlage in Laufzorn.
Seit der Fündigkeit im Juli letzten Jahres konnten stolze 21 Kilometer Rohre verlegt werden, dahinter steckt eine Strecke von 10,4 Kilometern, die vom Bohrplatz über den Grünwalder Forst, vorbei an der Waldeck-Siedlung und Knackenau bis zum Rathaus von dort an Grundschule und Freizeitpark vorbei, die Trambahn unterquerend über die Ludwig-Thoma-Straße bis zur Bavaria Film führt und Rohre für Hin- und Rückleitung enthält. Über 100 Haushalte an dieser Haupttrasse können nun mit thermischer Energie versorgt werden ebenso wie die Bavaria Film. Neusiedl sparte nicht an Lob für Bauleitung, Qualitätssicherung und Mitarbeiter der EWG, die nach seinen Worten »hervorragende Arbeit« geleistet haben. Noch rund zwei Wochen erhalten die ersten Kunden noch keine thermische Energie, sondern werden mit Öl über das Redundanzheizwerk versorgt. In dieser Zeit wird die Pumpe in der Erde installiert, die das Wasser zum Wärmetauscher bringt.
Das zukünftige Gebäude des Heizwerks in Laufzorn ist fast fertig. Dort wird dann die umfangreiche Versorgung technisch auf die Beine gestellt.
Das Redundanzheizwerk bleibt an Ort und Stelle in Laufzorn, um bei Abschaltungen der Geothermie stets einspringen zu können. Das Thermalwasser ist 130 Grad heiß und es können rund 140 Liter pro Sekunde gefördert werden. »Auch hier wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen«, sagte Neusiedl. Man erwartet eine Gesamtleistung von 45 MW. Bereits mit 35 MW können rund 7.000 Haushalte in Grünwald versorgt werden. Die weiteren zehn MW können an die Nachbargemeinde Oberhaching gehen, mit der ein »letter of intent« für die Übernahme existiert. »Wir stehen in Verhandlungen«, berichtete Stefan Rothörl, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH (EWG).
Bis zum Endausbau wird die überschüssige Energie jedoch verstromt. Freude gab es auch beim ersten Kunden der EWG: dem Kindergarten Struwwelpeter. Leiterin Angelika Riedl und ihr Team sind begeistert von der umweltschonenden Energieversorgung.
Noch in diesem Jahr werden außerdem das Rathaus, die Grundschule und der Kindergarten Max und Moritz angeschlossen. hol