Das eine Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, das andere ist bereits realisiert: In puncto Krippenbau drückt die Gemeinde Taufkirchen derzeit mächtig aufs Gaspedal. Über das Pappelhaus freuen darf sich bereits der Nachwuchs:
Projekt Kögelhaus & Realschule Taufkirchen
Taufkirchen · Projekt Köglhaus und Realschule Themenseite zu den Projekten Taufkirchner Realschule und dem Köglhaus (Familienzentrum mit Kindergarten und Kinderkrippe)
188 Zwergerl, Kindergartenkinder und Grundschüler haben in dem Haus in unmittelbarer Nähe zur Grundschule »Am Wald« schon ihr neues Zuhause gefunden. Insgesamt sind vier Krippen-, drei Hort- und zwei Kindergartengruppen in dem Gebäude untergebracht, das eine Bruttogeschossfläche von knapp 2.050 Quadratmetern besitzt und in einer Rekordgeschwindigkeit von nicht einmal einem Jahr fertiggestellt wurde. Platz gibt es dort für insgesamt 246 Kinder. »Trotz vier Wochen Verzögerung wegen der langsamen Austrocknung des Estrichs im feuchten Sommer konnten alle Termine gehalten werden«, freut sich Bürgermeister Jörg Pötke (ILT), der beim Spatenstich im November vergangenen Jahres mit von der Partie war. Dank gebühre insbesondere den unmittelbaren Nachbarn, die den Baulärm zu ertragen gehabt haben: »eine Geste für das Allgemeinwohl, die hoch einzuschätzen ist.« Auch der Kostenrahmen habe eingehalten werden können und vom Bund gab es noch Zuschüsse: Rund fünf Millionen Euro hat der Bau mit einer Versorgungsküche und zwei Mehrzweckräumen gekostet, im Rahmen des Konjunkturpakets Bayern flossen Gelder in Höhe von 1,7 Millionen Euro ins Gemeindesäckel zurück.
Grünes Licht haben die Taufkirchener Mandatsträger auch für ein anderes Bauvorhaben gegeben: Danach soll auf dem Gelände der Walter-Klingenbeck-Realschule nach Fertigstellung der neuen Schule eine weitere Kinderkrippe mit angeschlossenem Kindergarten entstehen: das Familienzentrum »Köglhaus«.
In dem Haus am Köglweg sollen ebenfalls vier Krippen- und ebenso viele Kindergartengruppen entstehen. Pötke beziffert die Kosten für den Bau auf rund 6,6 Millionen Euro, und auch hier kann Taufkirchen mit einem staatlichen Zuschuss rechnen: 1,2 Millionen Euro sind für das »Köglhaus« vom Freistaat Bayern in Aussicht gestellt. Im Frühjahr 2012 soll es losgehen, etwa eineinhalb Jahre wird die Bauzeit betragen.
Die Gemeinde befindet sich in einer recht dankbaren Ausgangslage: So müssen in puncto Kindergarten keine neuen Gruppen mit eigenem Personal geschaffen werden, Träger wird vielmehr der Verein »Integra« sein, der die Kita »Trampeltreu« leitet, die sich ebenfalls auf dem Areal befindet, aber nach Inbetriebnahme des neuen Realschulgebäudes abgerissen werden soll. »Es handelt sich nur um eine Verlegung, das Personal bleibt das gleiche«, schilderte Pötke. Möglich gemacht wird dies durch einen Grundstückstausch: Danach tritt der Schulzweckverband ein bislang unerschlossenes Gebiet im Norden der Schule an die Gemeinde ab. Im Gegenzug erhält er das Grundstück, auf dem noch das »Trampeltreu«-Haus steht. Die Fläche soll nach dem Abriss des Hauses für die Schulparkplätze genutzt werden. Während Pötke und die ILT von den Vorteilen dieses Abkommens schwärmten und sich für den kontinuierlichen Ausbau von Krippenplätzen stark machten, meldeten Teile der SPD und der CSU Bedenken an. So bemängelte die SPD, dass Informationen über den »tatsächlichen Bedarf« an Krippenplätzen bislang noch nicht vorlägen. Die Kosten seien so hoch, dass die Gemeinde das Projekt nicht ohne Weiteres stemmen könne, gab der Sprecher Peter Soellner weiter zu bedenken. Dazu sagte Pötke: »Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass wir Krippenplätze schaffen.« mst