Veröffentlicht am 25.10.2011 00:00

Perlach · Jubiläumskonzert


Von red
Gesellig ging es schon in den Anfangszeiten des Chors zu, wie ein Foto aus den 50er-Jahren zeigt.	 (Foto: St. Paulus Archiv)
Gesellig ging es schon in den Anfangszeiten des Chors zu, wie ein Foto aus den 50er-Jahren zeigt. (Foto: St. Paulus Archiv)
Gesellig ging es schon in den Anfangszeiten des Chors zu, wie ein Foto aus den 50er-Jahren zeigt. (Foto: St. Paulus Archiv)
Gesellig ging es schon in den Anfangszeiten des Chors zu, wie ein Foto aus den 50er-Jahren zeigt. (Foto: St. Paulus Archiv)
Gesellig ging es schon in den Anfangszeiten des Chors zu, wie ein Foto aus den 50er-Jahren zeigt. (Foto: St. Paulus Archiv)

Mit einem Jubiläumskonzert am Samstag, 29. Oktober, um 19 Uhr feiert der Kirchenchor der evangelischen St. Paulus-Gemeinde sein 20-jähriges Jubiläum nach der Wiederkehr. In der ältesten evangelischen Kirche von München ist ein Kirchenchor bereits im Jahr 1948 erwähnt.

Dieser Singkreis traf sich im Haus der Pfarrersfamilie Schulz und probte unter Leitung von Hans Walter Toelle, einem Musiker im Residenzorchester. In der langen Amtszeit von Pfarrer Dr. Johannes Richter (1966 bis 1989) verlagerte sich der Schwerpunkt. Eine Gruppe begabter Sängerinnen und Sänger um den Pfarrer gestaltete die Gottesdienste, der Posaunenchor gründete sich 1968.

Einen Kirchenchor, der in seinen Anfängen wie heute einen bunten und gesunden Querschnitt der Gemeinde darstellt, rief Dagmar Rüger 1991 erneut ins Leben. Mit diesem Ziel hatte sie die Stelle der Kantorin und Organistin angetreten und wurde darin tatkräftig unterstützt: »Pfarrer Hans-Jürgen Vierzigmann hat Gemeindemitglieder persönlich zum Mitsingen aufgefordert«, erinnert sich Gründungsmitglied Elfriede Kammerloher, die selbstverständlich beim Jubiläumskonzert mitsingt. Unter Rügers Leitung wurden in St. Paulus neben Bach-Chorälen bald auch Gospels und Spirituals gesungen und die Konzerte am 2. Advent wurden zur Tradition.

Die Nachfolge von Dagmar Rüger trat im Januar 2000 Elisabeth Reitzer an, unter der sich der Chor in nur zwei Jahren nach eigenen Angaben »hörbar verbesserte«. Auf sie folgte 2001 Sigrid Weigl, die Studentin an der Hochschule für Musik war. »Die probierten bei uns immer das, was sie in der Hochschule gerade gelernt hatten«, erzählt Ursula Sinzinger, ebenfalls ein noch ak­tives Gründungsmitglied, schmunzelnd. So wuchsen unter Weigl naturgemäß die Aufgaben und es wurde erstmals ein größeres Werk – die »Johannespassion« des Perlacher Komponisten Andreas Volpert – einstudiert. Zum Abschied dieser »beliebten, immer fröhlichen Chorleiterin«, so die gemeindeweit verteilte, feine Festschrift, sang der Chor 2006 dann die »Spatzenmesse« KV 220 von Wolfgang Amadeus Mozart.

Auf Wunsch von Pfarrer Adolf Winter (Pfarrer 1998 – 2008) wurde die Organistenstelle und die Chorleitung wieder vereint und die Kirchenmusikerin und heutige Chorleiterin Agnes Ottowitz übernahm im September 2006 die Kantorenstelle. Unter ihr ist der Chor weiter gewachsen, führte Messen von Joseph Haydn auf und kam bei den modernen Chorälen zur Passion von Gregor Gardemann, welche der Chor am Karfreitag 2009 uraufführte, zwar manches Mal ins Schwitzen, stemmte sie aber mit Bravour. Für das Jubiläumskonzert, das vom Bezirksausschuss 16 Ramersdorf-Perlach, der Münchner Bank, der Evangelischen Landeskirche und Einzelspendern unterstützt wird, probt Ottowitz seit Frühjahr das vom Chor gewünschte, spritzige und durchaus virtuose »Gloria« von Antonio Vivaldi. Und man spürt bei den inzwischen 30 Sängern deutlich: »Singen bereitet Freude, und besonders in unserer Chorgemeinschaft«. In ihr werden neue Mitglieder mit Herzenswärme aufgenommen. »Weitere sind willkommen, auch für einzelne Projekte«, betont Ottowitz.

Beim Jubiläumskonzert in der St. Paulus-Kirche, Sebastian-Bauer-Straße 21 in Perlach erklingen das »Orgelkonzert Nr. 4 C-Dur« von J. S. Bach, ein Oboenkonzert seines Sohns C. Ph. E. Bach (Carola Sigling, Oboe) sowie für Chor »Alles, was Odem hat« von Friedrich Silcher und das »Gloria« für 2 Soprane (Uta Kirchner-Flach und Beate Gartner), Chor und Orchester von Antonio Vivaldi. Der Eintritt ist frei; um eine Spende wird gebeten. Angela Boschert

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