Rund ein Drittel des bayerischen Staatsgebietes wird von Wald bedeckt. Der Verein zur Erhaltung und Pflege des Perlacher/Grünwalder Forstes hat in seinem Grün-Revier mit über 20 Anliegergemeinden bereits seit einem halben Jahrhundert ein wachsames Auge auf die Vorgänge im Forst, auf Planungen der Politik und die Auswirkungen des Umweltwandels auch im Wald gerichtet.
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Keine Bebauung des Forstes, eine nachhaltig ökoloigische Waldbewirtschaftung, ökologische Bildung und ein Bedarf als Schutzpatron des Waldes zur »Wahrung der Forst-Ressourcen für den Menschen, besonders auch in der Zukunft«, sind Ankerwerte des Vereins.
In diesen Dezembertagen wird der Verein mit seinen aktuell rund 600 Mitgliedern stolze 50 Jahre alt. Anlass genug, die Geschichte des Forst-Vereins ein wenig zu reflektieren. Es waren durchwegs honorige Herren, die den Verein am 14. Dezember 1961 aus der Taufe gehoben hatten: neben dem früheren Ministerpräsidenten Dr. Wilhelm Hoegner und dem Landtagsabgeordneten Waldemar v. Knoeringen gehörten auch Stadträte, Forstbeamte sowie Vorsitzende von Anrainer-Bezirksausschüssen und Vereinen zu diesen Gründungsmitgliedern. Franz Eigl, damals Vorsitzender des BA Obergiesing, wurde Gründungsvorsitzender und übte dieses Amt zehn Jahre lang aus. In Hans Heiß (1971- 85) sowie aktuell Inge Hügenell (seit 1985) setzte der Forstverein weiter auch auf personelle Kontinuität und platzierte angesehene Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben an seine Spitze. Das Interesse am Schutz für die stadtnahen Wälder und Meldungen über eine geplante Bebauung des Perlacher Forstes hatte die Pläne zur Vereinsgründung 1961 schließlich reifen lassen.
»Die Versammlung fordert von allen verantwortlichen Stellen die öffentliche Zusicherung, dass sie sich rückhaltlos und konsequent für die Erhaltung der in unserer Zeit lebensnotwendigen stadtnahen Wälder und im Rahmen der Planungen in der Stadtregion München für die Wiederaufforstung geeigneter Flächen einsetzt«, lautete die Gründungsresolution der besorgten Waldfreunde. »Kein Quadratmeter des Perlacher Forstes oder eines anderen Waldes in oder um München darf dem Naturschutz entzogen und bebaut werden«, forderten die Gründer. Zustimmungen des Kreistages zur einer Bebauung des Nordrandes des Forstes sollten zurückgenommen werden. Die Umsetzung dieses Postulates markierte auch den ersten großen Erfolg des noch jungen Vereins. Weitere sollten folgen.