Veröffentlicht am 05.01.2012 00:00

Schwabing · Ärmel hochkrempeln


Von red

Das Jahr 2012 hat 366 Tage. Einige wenige sind bereits verstrichen, bleiben noch genügend weitere, die Platz bieten für Schönes und Ärgerliches, für Heiteres und Unverständliches, für Überraschungen und Skandale. Fest steht: Die Bezirksausschüsse werden wieder alle Hände voll zu tun haben.

»Das neue Jahr kann kommen. Wir sind sehr zuversichtlich«, sagt Walter Klein (SPD), Chef des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4). Seine »Mannschaft« steht offenbar voller Elan hinter ihm: »Die Fraktionen im Bezirksausschuss arbeiten sehr gut zusammen. Zudem sind die Schwabinger Bürger besonders engagiert. Bei uns wird Politik noch gelebt«, so Klein. Werner Lederer-Piloty (SPD), sein Kollege aus dem benachbarten Bezirk Schwabing-Freimann (BA 12) blickt ebenfalls erwartungsfroh auf 2012. »Wir haben gute Startbedingungen. Im BA 12-Gebiet gibt es keine sozialen Brennpunkte – dank kluger Politik von Rot-Grün im Stadtrat und vorausschauender Aktionen der Arbeitsgemeinschaft REGSAM«, berichtet der Vorsitzende.

Was nun wartet in 2012? Jede Menge tut sich beispielsweise wieder am Ackermannbogen . Viele Familien in den Neubaugebieten an der Angererstraße und Isolden-/ Rümannstraße werden im Viertel eine neue Heimat finden. Weitere Neubauprojekte an der Lerchenauer Straße und zwischen Schleißheimer Straße und Brunnerstraße wurden in Angriff genommen. »Wir tun im Bezirksausschuss unser Bestes, damit auch in unserem bereits dicht bebauten Viertel Westschwabing neue Wohnungen entstehen und sich der Wohnungsmarkt wenigstens etwas entspannt«, versichert Klein. Und stellt in Aussicht, dass im Frühjahr endlich ein lang gehegter Wunsch der beiden Schwabinger Bezirksausschüsse und der Anwohner wahr wird: Die Herzogstraße zwischen Belgradstraße und Münchner Freiheit wird begrünt.

Auch im öffentlichen Verkehr wird es Verbesserungen geben: So bekommen etwa Fahrgäste der Tram am Hohenzollernplatz durch Verbreiterung der Aufstellflächen mehr Platz und auf der Südseite zwei Wartehäuschen. Man wird dort ohne Fahrbahnüberquerung in die Tram und in den Bus einsteigen können und direkt die U-Bahn erreichen können. »Die Regierung von Oberbayern muss aber noch zustimmen«, so Walter Klein. Weitere Pläne: Am Kurfürstenplatz bekommen die Tram 12 und der Bus 53 eine gemeinsame Haltestelle mit Wartehäuschen. Auch das Fahrradfahren in der Schleißheimer Straße soll sicherer werden: Südlich vom Nordbad werden Fahrradstreifen auf der Fahrbahn eingerichtet. Wo es möglich ist, sollen auch einige Bäume gepflanzt werden.

Die Gerüchteküche brodelte bereits von Anfang an bei einem Thema, das die Schwabinger auch 2012 beschäftigen wird: Wird das so genannte Schwabinger Tor, das Neubauprojekt an der Leopoldstraße auf dem Metrogelände , ein Luxusprojekt? »Auf keinen Fall«, antwortet Lederer-Piloty. »Vielmehr entsteht ein neues urbanes Stadtquartier wie nie da gewesen, für Schwabing und die Gesamtstadt ein großer Gewinn.« Auch an der Funkkaserne wird ein neues Quartier in Gang gebracht, ein Baustein ist schon da. Kopfzerbrechen macht auch, und das seit vielen Jahren, die Neugestaltung einiger Schwabinger Plätze. »Irgendwann sind auch die dicksten Bretter gebohrt. Beispiel Wedekindplatz, der endlich neu gestaltet wird«, so Lederer-Piloty.

Als nächstes hoffe man, dass auch am Artur-Kutscher-Platz Verschönerungsaktionen losgetreten werden. Gedanken machen sich die BAs auch über das Aufwachsen im Bezirk. Ist es für die Jugend öde? »In Schwabing fehlen Bolzplätze, sonst ist viel geboten«, resümiert Lederer-Piloty. Anders in Freimann. Dort seien »schwer reparable Fehler der Stadtentwicklung« spürbar: Bei der Planung von Infrastruktureinrichtungen sei die Jugend vergessen worden. Der Nachholbedarf werde nach und nach gedeckt, beispielsweise mit einem Bolzplatz an der Maria-Probst-Straße.

Die Mitglieder der Bezirksausschüsse 4 und 12 werden auch im neuen Jahr ihre Ärmel hochkrempeln, um Dinge in Gang zu bringen. »Doch trotz der schleppenden Gangart von Stadtrat und vor allem der Verwaltung passiert doch immer wieder Neues und sogar Auf- und Anregendes in dieser Stadt«, so Lederer-Piloty. »Oft sind es die pfiffigen und unerwartet zielstrebigen Initiativen Einzelner und Gruppen, die Bewegung bringen.«

Sylvie-Sophie Schindler

north