Die Beseitigung des Bahnübergangs am S-Bahnhof Fasanerie in der Feldmochinger Straße, das hält der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer (CSU) für eines der drängenden Probleme im Münchner Norden.
Bahnübergang Fasanerie
München Nordwesten: Unterführung am S-Bahnhof Fasanerie Themenseite zur Entschärfung des Nadelöhrs in der Fasanerie
»Ich unterstütze voll und ganz die von den Anwohnern gewünschte Tunnel-/Troglösung zwischen dem Rangierbahnhof Allach und Feldmoching. Denn nur so tritt der volle Schutzeffekt ein«, argumentiert der Politiker, der am vergangenen Freitag zum Heilig-Dreikönigs-Treffen lud. Doch die rot-grüne Stadtregierung habe bis heute noch keinen einzigen Antrag gestellt weder bei Bahn, Bund oder Land. Die Stadt München müsse nun nachdem der viergleisige Ausbau der Bahntrasse auf der S 1 vom Tisch sei endlich die drei höhengleichen Bahnübergänge auf dieser Strecke beseitigen. »Ich werde mich dafür einsetzen, dass 2012 endlich etwas vorangeht. Aber ohne das Mittun der Stadt geht es nun leider nicht.«
Wie berichtet, hatten die Bürger (39 Prozent) beim Runden Tisch am Pfingstsamstag 2011 für die teuerste Lösung gestimmt: für die Tieferlegung der Gleistrasse in einen Trog. Das würde dem städtischen Baureferat zufolge Gesamtkosten in Höhe von 109 Millionen Euro verursachen, die Stadt müsste davon 96 Millionen Euro tragen. Der Bau einer Straßenunterführung hingegen die sogenannte Vorzugslösung würde lediglich 21 Millionen Euro kosten, der städtische Anteil wären acht Millionen Euro.
Der Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl favorisiert diese Variante. »Diese Haltung des Bezirksausschusses werden wir dem Stadtrat vorlegen«, erklärte eine Sprecherin des Baureferates am Montag auf Nachfrage. Das heißt, lediglich eine Straßenunterführung zu bauen und keinen Trog. Das Projekt werde voraussichtlich im Februar 2012 im Bauausschuss des Stadtrates behandelt.
Auf Singhammers Wunschkatalog für den Münchner Norden steht auch der Bau des Gymnasiums München-Nord an der Knorrstraße im Stadtteil Am Hart durch die Stadt. Es sei wichtig, dass es endlich vorangehe mit dem Vorhaben, fordert der Bundestagsabgeordnete. Dazu habe er erst vor wenigen Tagen nochmals Kontakt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben aufgenommen, um zu erfahren, wie weit die Eigentumsübertragung bereits geklärt sei. Die Grundstücksverhandlungen zwischen Bund und Stadt laufen noch.
Der Grundsatzbeschluss durch den Stadtrat zum Bau des Gymnasiums München-Nord ist jedoch bereits im Herbst 2011 gefallen. Bei der Stadt rechnet man mit der Eröffnung voraussichtlich im Jahre 2016.
Einen Erfolg für den Münchner Norden konnte Singhammer, der sich seit Jahren für den Erhalt der Bundeswehreinrichtungen in München einsetzt, 2011 verbuchen. Die Fürst-Wrede-Kaserne an der Ingolstädter Straße in Freimann und die gegenüberliegende Bergmann-Kaserne (Sanitätsakademie) bleiben erhalten.
Das war Ende Oktober 2011 in Berlin anlässlich der Entscheidung über das neue Stationierungskonzept
bekannt gegeben worden ( wir berichteten ).
Oberbürgermeister Christian Ude hätte hingegen auf dem Areal der Fürst-Wrede-Kaserne lieber ein neues Wohnquartier geschaffen. Münchens CSU-Chef Dr. Ludwig Spaenle zeigte sich nun beim Heilig-Dreikönigs-Treffen erfreut, dass die Bundeswehrreform für München »verträglich und erträglich« abgelaufen sei. Das sei auch dem Engagement Singhammers zu verdanken.
»Die rot-grüne Stadtregierung muss auf den bereits frei gegebenen zahlreichen Bundeswehr-Kasernenarealen im Münchner Norden wie etwa der Bayern-Kaserne endlich etwas auf die Beine stellen: Es müssen neue erschwingliche Wohnungen für die Münchnerinnen und Münchner gebaut werden«, fordert Singhammer. Anstatt möglichst viele Grundstücke auf Vorrat zu horten, müsse die Stadt jetzt bauen. Die Bayern-Kaserne umfasst eine Fläche von 48 Hektar und liegt im Stadtteil Freimann südlich der Heidemannstraße. Ende 2007 hat die Stadt München das Areal gekauft.
Spaenle übte am vergangenen Freitag harsche Kritik an Ude und verpasste ihm die Rote Karte. »Der Schwabinger Schönwetterkapitän soll nach Mykonos absegeln.« Doch der denkt gar nicht dran, ganz im Gegenteil: Der Münchner OB will 2013 bayerischer Ministerpräsident werden und darf aus Altersgründen 2014 nicht mehr als OB kandidieren. Dann möchte Stadtrat Josef Schmid neuer Oberbürgermeister von München werden. »Wir werden in München nicht alles anders machen, aber wir werden vieles besser machen«, sagte CSU-Fraktionschef und OB-Kandidat Schmid. Auf Einladung Singhammers, zugleich stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, war als Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich (CSU) gekommen. Friedrich referierte ausführlich zur inneren Sicherheit in Deutschland und setzte sich für Vorratsdatenspeicherung ein und für elektronische Überwachung. Der bayerische Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer aus dem Münchner Norden betonte schließlich, dass man »für alle wertorientierten Entscheidungen niemals das christliche Fundament außeracht lassen dürfe«. ws