Von der langweiligen Spielfläche zum »Dschungelspielplatz«: Die Stadt will im Frühjahr 2012 die Anlage in der Toni-Pfülf-Straße komplett sanieren, das Spielangebot grundlegend erneuern und den Spielplatz erweitern.
Es sollen Spielmöglichkeiten für alle Altersgruppen entstehen sowie im Süden des Areals ein Fitnessparcours mit fünf Geräten. Diesen können Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen nutzen. Der Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl stimmte nun den Planungen durch das Gartenbauamt im Baureferat zu. Der jetzige Spielplatz sei vergammelt und werde kaum genutzt, weiß Gabi Kittl (SPD), die Kinderbeauftragte des Stadtteilgremiums, zu berichten. »Es freut mich, dass jetzt endlich ein schöner Spielplatz entsteht.« Kittl, habe das bereits im Jahr 2008 bei der Stadt beantragt, und zwar auf Anregung aus der Kindersprechstunde des Bezirksausschusses. Schon damals hätten die Mädchen und Buben kritisiert, dass der Spielplatz nicht attraktiv sei.
Weiterer Artikel zum Thema
Feldmoching/Hasenbergl · Zebrastreifen abgelehnt Artikel vom 13.05.2012: BA lud zur Kinder- und Jugendsprechstunde
Das weiß man inzwischen auch längst bei der Stadtverwaltung. »Der vorhandene Spielplatz an der Toni-Pfülf-Straße ist überaltert und abgenutzt, die spärliche und veraltete Ausstattung bietet nur wenige Spielmöglichkeiten.« Das räumte Gartenbauamtschef Dr. Ulrich Schneider in einem Papier an den Bezirksausschuss unumwunden ein. Um die Versorgungssituation im Bereich der Siedlung am Lerchenauer See zu verbessern, wolle man im nächsten Jahr den Spielplatz komplett umgestalten. Dabei werden auch die Wünsche der Kinder und Jugendlichen einfließen, die sie im Rahmen einer Bürgerbeteiligung im April 2011 im Jugendtreff Lerchenauer sowie in der Grund- und Hauptschule an der Toni-Pfülf-Straße geäußert hatten.
Die Kinder hätten damals das Motto »Dschungelspielplatz« gewählt und sich entsprechende Spielmöglichkeiten gewünscht, so Schneider. Dazu sei im Norden des Areals ein Schulkinderbereich mit zahlreichen Aktivitäten ähnlich wie auf einem Abenteuerspielplatz geplant: So soll es dort einen Kletterwald aus Holz und Seilen mit zahlreichen Kletter- und Hangelmöglichkeiten geben, außerdem eine Seilbahn, ein Baumhaus, eine Muldenrutsche, eine Einpunktschaukel und eine Rotationsscheibe. Um den Charakter eines Dschungelspielplatzes zu unterstreichen, wolle man ferner eine hölzerne Spielskulptur, sogenannte Drillinge, aufstellen, kündigte der Gartenbauamtschef an.
Für Kleinkinder ist ein Sandspielbereich mit Spielhäuschen und Wippe vorgesehen. Der Bereich für Jugendliche wird im Süden, neben dem bereits vorhandenen DFB-Minispielfeld, entstehen. Das Angebot umfasst eine Tischtennisplatte, eine Torwand und einen Aufenthaltsbereich mit zum Teil überdachten Sitzgelegenheiten. Auf besonderen Wunsch der Jugendlichen will die Verwaltung auch drei Graffitiwände anbringen. Wegen der Umgestaltungsaktion müsse ein Baum, eine Vogelkirsche mit einem Stammumfang von 47 Zentimetern, gefällt werden, kündigte Gartenbauchef Schneider an. Dafür wolle man zwölf neue Bäume pflanzen.
BA-Mitglied Gabriele Meissner (SPD) monierte bei der Diskussion über das Projekt, dass auf dem umgestalteten Spielplatz keine Beleuchtung vorgesehen sei. Die Kinderbeauftragte Gabi Kittl (SPD) entgegnete, dass dies auf städtischen Spielplätzen nicht üblich sei. Der Bezirksausschussvorsitzende Markus Auerbach (SPD) gab außerdem zu bedenken, dass sich auf einem beleuchteten Spielplatz gerne abends und zum Teil auch nachts Jugendliche träfen, was unter Umständen zu Beschwerden durch die unmittelbaren Anwohner führen könnte. Deshalb »wollen wir es erst einmal ohne Beleuchtung probieren«, argumentierte der Stadtteilpolitiker. ws