Es ist weiterhin offen, ob die Hubschrauberstaffel der bayerischen Polizei vom jetzigen Standort am Flughafen München im Erdinger Moos zum Sonderlandeplatz Oberschleißheim nahe dem Hasenbergl verlegt wird.
Hubschrauberlandeplatz der Landespolizei Bayern
Neuer Landeplatz: Hubschrauberstaffel der Landespolizei Bayern in Oberschleißheim Hubschrauberlandeplatz Schleißheim: Luftrechtliche Genehmigung erteilt
»Das luftverkehrsrechtliche Genehmigungsverfahren läuft noch«, erklärte Ines Schantz, eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern, in der vergangenen Woche auf Nachfrage. Die Frist für Einwendungen sei nun abgelaufen, es habe rund 250 private Einwendungen gegeben. Hauptargumente der Gegner seien der befürchtete Lärm und der ungeeignete Standort, so Schantz.
Bewohnerin der Nordhaide zeigte sich besorgt
Eine Bewohnerin des Neubauviertels Nordhaide hatte sich vor ein paar Wochen im zuständigen Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart besorgt gezeigt wegen des zu erwartenden Lärms und hatte sich nach dem aktuellen Sachstand erkundigt. Die BA-Vorsitzende Antonie Thomsen (SPD) hatte daraufhin bei der Sitzung des Stadtteilgremiums erklärt, dass die Regierung von Oberbayern das Vorhaben aufgrund von Einsprüchen nochmals sorgfältig prüfe was die Sprecherin der Regierung von Oberbayern nun auf Anfrage bestätigte.
Stadt München hat sich zu dem Vorhaben geäußert
Die Stadt München hat sich mittlerweile im Rahmen der Anhörung durch die Regierung von Oberbayern zu dem Vorhaben geäußert: Das Planungsreferat bemängelt, dass im Lärmtechnischen Gutachten des TÜV einige Fragestellungen nicht oder nicht ausreichend behandelt wurden, die für die Wohnquartiere im Münchner Norden von besonderer Bedeutung seien. Der geringe Abstand des Hubschraubersonderlandeplatzes Oberschleißheim zum Hasenbergl-Nord lasse für die dortigen Wohngebiete eine Verschlechterung der Lärmsituation erwarten. Die Wohnhäuser seien nur 650 Meter entfernt. Eine Lärmschutzeinrichtung am Landeplatz Oberschleißheim würde nach Ansicht der Stadt München für die Wohngebiete im Hasenbergl eine spürbare Verbesserung bringen, doch dies sei in dem TÜV-Gutachten nicht geprüft worden.
Zudem enthalte es keine Aussage, ob im Wohngebiet an der Winterstein-/Fortnerstraße nachts die Lärmschutzgrenzwerte eingehalten werden. Ferner bittet die Stadt München um Auskunft, ob und inwieweit die Hubschrauber im Ausnahmefall die festgelegten Flugrouten verlassen dürfen. Alle diese Fragen müssten durch eine Ergänzung des TÜV-Gutachtens geprüft und im Genehmigungsverfahren mit berücksichtigt werden, fordert die Stadt München. Dafür müsse der Antragsteller, das bayerische Innenministerium, vertreten durch das Staatliche Bauamt München 1, sorgen.
Wie berichtet, möchte der Freistaat für 23 Millionen Euro auf dem Sonderlandeplatz Oberschleißheim eine moderne Anlage für die bayerischen Polizei-Hubschrauber bauen. Denn durch die stetige Zunahme des Flugverkehrs am Flughafen München sei eine weitere Verschlechterung der Bedingungen für die bayerischen Polizei-Hubschrauber im Erdinger Moos zu befürchten. Auf dem Sonderlandeplatz Oberschleißheim ist die Hubschrauberstaffel der Bundespolizei seit 1964 ansässig und bekommt derzeit auf Beschluss des Deutschen Bundestages einen Neubau auf dem Areal sollen nun zusätzlich die bayerischen Polizeihubschrauber angesiedelt werden.
Rund 50.000 Menschen könnten betroffen sein
Durch die Sorge der Stadt München, dass sich dadurch die Lärmsituation im Hasenbergl verschlechtern könnte, fühlt man sich im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl nun in der eigenen Meinung bestätigt.
Der BA-Vorsitzende Markus Auerbach (SPD) nimmt an, dass der Hubschrauberlärm rund 50.000 Menschen im Münchner Norden betreffen könnte, und zwar in den Stadtbezirken Feldmoching-Hasenbergl und Milbertshofen-Am Hart. »Ich würde mich freuen, wenn das Hasenbergl und der Münchner Norden verschont bleiben würden«, erklärte der Stadtteilpolitiker. Er würdigte zwar ausdrücklich »die Verdienste der Polizeihubschrauberstaffel Bayern um das Wohl und um die Sicherheit der Allgemeinheit«. Doch die Staffel könne sehr wohl an ihrem jetzigen Standort im Erdinger Moos bleiben und der Freistaat könne sich damit 23 Millionen Euro für den geplanten Neubau in Oberschleißheim sparen, argumentierte der Politiker.
Er wies am Montag zugleich auf Folgendes hin: »Der Umstand, dass der Freistaat bereits Eigentümer des Grundstücks ist und es für 1,7 Millionen Euro gekauft hat, wird auf das luftverkehrsrechtliche Genehmigungsverfahren möglicherweise prägenden Einfluss haben«, sagte Auerbach.
Freistaat hat bereits 2010 das Grundstück gekauft
Im bayerischen Innenministerium erläutert man den Fall so: »Die luftverkehrsrechtliche Genehmigung kann nur beantragt werden, wenn man Grundstückseigentümer ist. Das ist unbedingte Voraussetzung. Vor diesem Hintergrund hat der Freistaat schon 2010 das Grundstück gekauft«, erklärte
Ministeriumssprecher Michael Siefener auf Nachfrage.
Der Kauf sei noch vor der Antragstellung erfolgt. Zum Kaufpreis wollte er keine Angaben machen. Antragsteller auf Genehmigung zur Anlage und zum Betrieb eines Hubschraubersonderlandeplatzes für die Polizeihubschrauberstaffel Bayern ist das bayerische Innenministerium. Wally Schmidt