Mehr als 186 Millionen zahlende Gäste konnte der Olympiapark seit seiner Eröffnung 1972 begrüßen. Viele weitere Millionen Menschen sind dort seitdem spazieren gegangen oder haben die olympische Architektur besichtigt.
Extremsportveranstaltung X-Games
X-Games für München Themenseite zur Extremsportveranstaltung X-Games 2013-2015, mögliche Austragungsstätte: Olympiapark München
Zum Jubiläum »40 Jahre Olympiapark« ist heuer eine Reihe hochrangiger Veranstaltungen geplant. Höhepunkt ist die große Geburtstagsfeier am Sonntag, 26. August genau 40 Jahre nach der Eröffnungsfeier für die Olympischen Sommerspiele 1972. Die Stadt München hatte für die Spiele den Olympiapark im Münchner Norden angelegt.
»Die Geburtstagsfeier am 26. August wird ein großes Festival für Jung und Alt«, verspricht Ralph Huber, Geschäftsführer der städtischen Olympiapark München GmbH. Er rechnet mit 100.000 Besuchern an diesem Tag. »Sie sollen vor und hinter die Kulissen schauen und auch die Katakomben und den Backstagebereich des Olympiastadions sehen können«, kündigte Huber im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart an. Der Zutritt zu sämtlichen Sportstätten sei an diesem »Tag der offenen Tür«, so der Arbeitstitel der Feier am 26. August 2012, frei. Das Jubiläum solle sich »wie ein roter Faden« durch den diesjährigen Veranstaltungskalender ziehen.
Genau 11.316 sportliche, kulturelle und kommerzielle Veranstaltungen fanden in den vergangenen 40 Jahren statt, darunter 31 Welt-, zwölf Europa- und 96 deutsche Meisterschaften. Dazu kamen viele Sportveranstaltungen, Messen, Tagungen, Ausstellungen sowie Konzerte mit Stars aus Pop, Rock und Klassik. Eben waren Chris Rea und Udo Jürgens da. Am 25. April kommt der »Walzerkönig« André Rieu, fünf Tage später tritt Nana Mouskouri auf und am 2. Juni bringt DJ Bobo den Olympiapark zum Beben.
Bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft ( DTM ) in München am 14. und 15. Juli herrscht ein Wochenende lang wieder Rennatmosphäre im Olympiastadion mit Motorsport auf engstem Raum. Das sei wegen ihrer medialen Wirkung eine ganz wichtige Veranstaltung, betonte Huber . Es gelte, nach dem Auszug des Profifußballs den Olympiapark weltweit im Bewusstsein zu halten. »Er ist zum einen ein Ensemble hochkarätiger Sportstätten, zum anderen ein sehr geschätztes Naherholungsgebiet und schließlich eine Touristenattraktion ersten Ranges«, resümierte Huber.
Mehrere Bewohner des nahen Olympischen Dorfes kritisierten bei der Sitzung des Bezirksausschusses die DTM 2011, die erstmalig im Olympiastadion stattgefunden hatte, wegen des Lärms. »Das ist unerträglich gewesen«, ärgerte sich ein Anlieger. Es sei eine »reine Show und hat nichts mit Motorsport zu tun«. Selbst in fünf Kilometern Entfernung vom Olympiastadion habe man den Lärm der Motoren noch als »grobe Belästigung« wahrgenommen. Von einem »Freizeit- und Erholungspark« könne keine Rede mehr sein. Die Lokalpolitiker bestätigten zwar parteiübergreifend, dass die DTM mit viel und weithin hörbarem Lärm verbunden gewesen sei werteten dies trotzdem recht unterschiedlich. »Das war ein Lärmteppich im ganzen Münchner Norden«, kritisierte Leo Meyer-Giesow (Grüne/ÖDP), Dritter Vorsitzender des Gremiums.
CSU-Sprecher Erich Tomsche, selbst Bewohner des Olympischen Dorfes, beschrieb den Lärm in der Nadistraße so: »Man hatte das Gefühl, dass die Formel-1-Fahrzeuge durchs Wohnzimmer fahren. Das gehört nicht in eine Stadt.« Olympiapark-Chef Huber entgegnete, dass die Fahrzeuge jeweils nur tagsüber gefahren seien, lediglich bis gegen 17, 18 Uhr, und dass »der Rallyesport nun einmal vom Sound lebt«. Man nehme aber die Bedenken der Anwohner ernst und versuche, den Lärm künftig auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, versprach Huber. Zugleich stellte er aber klar, dass der Olympiapark auch ein Veranstaltungsort sei. Das bestätigte die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) voll und ganz: Obwohl die Aufwärmrunden am Freitag besonders nervig gewesen seien, verteidigte die Politikerin die DTM: Das Olympiastadion »ist konzipiert als Sportstätte für den Olympiapark. Das kann man nicht leugnen«, sagte Thomsen.
Stadträtin und BA-Mitglied Jutta Koller (Grüne/ ÖDP) bestätigte das ebenfalls, zeigte sich aber trotzdem »nicht begeistert« von der DTM. Doch der Vertrag sei noch für zwei Jahre (2012 und 2013) geschlossen, »wir müssen damit leben«, seufzte Koller. Auch Thomsen gab sich ganz pragmatisch: »Wir wissen die Termine, man muss sich darauf einstellen.« Stadträtin Koller, die im Aufsichtsrat der Olympiapark GmbH sitzt, blieb schließlich nur die Empfehlung, dass künftig mehr Mitglieder im Aufsichtsrat gegen eine mögliche Verlängerung der Motorsportveranstaltung bis über das Jahr 2013 hinaus stimmen werden.
Die Olympiapark-Gesellschaft hat sich kürzlich um die Ausrichtung der X-Games beworben: Der Wettbewerb der Extrem-Sportarten soll drei Mal, von 2013 bis 2015, in München stattfinden. Das X im Namen steht für »Extreme«. Soeben war die Evaluierungskommission in München. Die Entscheidung falle bereits im April, kündigte Huber an, in Europa konkurriere man mit Barcelona und München. »Wir haben große Hoffnung, diese sehr imageträchtige Großveranstaltung nach München zu holen. Das würde ein großes Renommee für die Stadt bedeuten.«
Nach der gescheiterten Bewerbung um Olympia 2018 plädierte der Olympiapark-Geschäftsführer auch für eine neue Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele, sei es für 2022 oder 2026. Denn »es kann nicht dabei bleiben, sich nur einmal zu bewerben«. Trotz des Aus für Olympia 2018 gebe es den Wunsch, im Olympiapark eine neue Multifunktionsarena für Eishockey (den EHC München ) und für Basketball (des FC Bayern) zu bauen, berichtete Huber. Voraussichtlicher Standort sei die jetzige Event-Arena, das frühere Radstadion. Es liegt an der Südwestecke des Parks an der Dachauer Straße/Landshuter Allee in Moosach. Die alte Radhalle würde weggerissen und durch eine neue moderne Sportarena mit Platz für 7500 Besucher ersetzt. »Wir hoffen, absehbar eine Multifunktionshalle zu bekommen«, betonte der Olympiapark-Chef. Wie berichtet, liebäugelt die Rathaus-SPD mit dem Bau einer solchen Halle im Olympiapark. Wally Schmidt
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