Veröffentlicht am 06.03.2012 00:00

Bogenhausen · Wegweisende Entscheidung


Von red

Großen Jubel gab es im Bezirksausschuss 13 Bogenhausen auf die Stadtratsentscheidung hin, den viergleisigen Ausbau der Bahntrasse zwischen Zamdorf und Johanneskirchen in einer großen Tunnellösung durchzuführen.

Erweiterung des Flughafen Münchens im Erdinger Moos

Flughafen Münchens 3. Start- und Landebahn Themenseite zum 3. Terminal für den Munich Airport „Franz Josef Strauߓ

Über die Fraktionsgrenzen hinweg – nur die Linke und die FDP hatten sich dagegen entschieden – wurde dieser Beschluss in der vergangenen Woche gefasst. Peter Scheifele, SPD-Fraktionssprecher im Bogenhausener Bezirksausschuss, freute sich: »Das ist die wichtigste und zukunftsträchtigste Entscheidung für die Entwicklung unseres Stadtbezirks Bogenhausen für die nächsten 100 Jahre.«

Die große Mehrheit der Stadträte hatte zugestimmt, dass der vom Freistaat Bayern geplante Ausbau der S 8- und Güterzugtrasse im 13. Stadtbezirk nur in einem kompletten Tunnel erfolgen kann. Die Stadt München muss für diese Lösung aus heutiger Sicht etwa 500 Millionen Euro beisteuern, weil die rein verkehrlichen Gründe nur für eine Lösung an der Oberfläche sprächen.

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Martin Tscheu, Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr im Bezirksausschuss 13 Bogenhausen hofft auf die Zukunft: »Wenn die unsäglichen Schrankenschließzeiten von über 30 Minuten pro Stunde an den Bahnübergängen in unserem Stadtbezirk endlich der Vergangenheit angehören werden, atmet der ganze Stadtbezirk auf. Und auch die Verlängerung der U-Bahn- und Straßenbahnlinien nach Osten zur Erschließung der neuen Siedlungsflächen können in den nächsten Jahren geplant werden. Für diese Entscheidung sind wir glücklich und dankbar.«

Chance für die Stadtentwicklung

Scheifele sieht jetzt außerdem die Chance, Wohnungen für mindestens 12.000 Menschen und 2.000 Arbeitsplätze zu schaffen, »die bei einer Trassenführung an der Oberfläche so nicht möglich wären«. Nach heutigem Stand ist mit einer Fertigstellung des Bauwerks frühestens Ende 2023 zu rechnen, was an den aufwendigen Planungsverfahren, der umfangreichen Bürgerbeteiligung und der Bauzeit unter rollendem Rad liegt.

Doch trotz der guten Nachrichten, wird über die Flughafen -S-Bahn weiter diskutiert werden. So wurde etwa nur wenige Tage nach der Entscheidung im BA gefordert, die Strecke wieder mit sogenannten Langzügen zu befahren. Angela Brändle, Initiatorin des Antrags begründet: »In den Spitzenzeiten sind die Züge zwischen Johanneskirchen und Ostbahnhof so voll, dass ein Zusteigen kaum noch möglich ist. Das ist nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger des 13. Stadtbezirks höchst unbefriedigend, das wirft auch bei den Touristen und Geschäftsreisenden ein schlechtes Licht auf München. Außer sie kommen vielleicht aus Tokio und sind es genauso gewohnt.« Mit dem jetzt von der SPD gestellten Antrag soll der Bezirksausschuss Bogenhausen die Deutsche Bahn AG auffordern, die S-Bahn-Line 8 zumindest vom Flughafen bis zum Ostbahnhof und wenigstens in den Hauptverkehrszeiten wieder mit Langzügen zu befahren.

Mit jedem Neubau und jeder Nachverdichtung innerhalb und außerhalb Münchens nehme auch die Beliebtheit der S-Bahnstrecke S8 zu, was zu steigenden Fahrgastzahlen geführt habe. Bislang habe die Bahn jedoch stets erklärt, dass eine Fahrgastzählung hier keinen Bedarf für eine Verlängerung der Züge ergäbe.

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