Viele Jahre schon steht das rote Natursteingebäude an der B 304 Ecke Jagdfeldring leer. Hier schlummert auf einer Grundstücksfläche von 2.750 Quadratmetern großes Potential, denn gerade an ihren Hauptverkehrsachsen sieht die Gemeinde Haar eine Nachverdichtung vor. Jetzt lag dem Bauausschuss eine Bauvoranfrage für dieses Gelände vor.
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Der Mehrheit gefielen die Pläne, doch nicht alle zeigten sich erfreut über die Art der Bebauung.
Sozusagen »zwischen Büroturm und Acom-Hotel« plant die G.P.P. (Gesellschaft für Projektentwicklung und Projektsteuerung mbH) als nächste architektonische Besonderheit auf dem Eckgrundstück ein zehnstöckiges Wohngebäude mit einer Höhe von 28,5 Metern. Der Turm wird sich von unten nach oben leicht verbreitern, was eine außergewöhnliche Form ergibt.
65 Wohnungen und Ladenflächen sollen entstehen. Vom Hochhaus aus sowohl entlang der B 304 als auch entlang des Jagdfeldringes sollen Gebäuderiegel mit einem bis fünf Stockwerken gebaut werden. Die Wohngebäude sind zwischen fünf und 14 Metern hoch. Im Erdgeschoss ist Ladenfläche vorgesehen, ab der ersten Etage sind 1,5 bis 3-Zimmer-Wohnungen geplant. Die Wohnungen werden allesamt barrierefrei geplant. Im Innenhof der Wohnriegel ist eine Grünoase vorgesehen. Insgesamt 65 Wohneinheiten plus Läden auf 5.610 Quadratmeter sind im Plan eingezeichnet. Eine Tiefgarage, die von der Hans-Stießberger-Straße angefahren wird, soll für die nötigen Stellplätze sorgen. Ein oberirdisches Besucherstellplatz-Konzept lag der Voranfrage noch nicht bei.
Die CSU-Fraktion bemängelte jedoch die Höhenentwicklung der Planung vor allem der Gebäude am Jagdfeldring, die sie als deutlich zu hoch einschätzt. Die CSU-Fraktion monierte, dass das geplante Vorhaben nicht als Einzelfall beurteilt werden könne, sondern nur im Gesamtzusammenhang für das ganze Planungsgebiet zwischen dem Jagdfeldring und der Hans-Pinsel-Straße zu sehen sei. So stellte Dr. Dietrich Keymer für seine Fraktion den Antrag, für dieses Gebiet ein städtebauliches Rahmenkonzept zu erstellen.
Die Zweite Bürgermeisterin Gabriele Müller, Leiterin der Sitzung, jedoch gab zu bedenken, dass für die Bereiche, in denen heute bereits die Firmen Aldi, Orterer und Rösch vertreten sind, rechtskräftige Bebauungspläne bestehen und auf den Flächen am Ende der Hans-Stießberger-Straße/ Ecke Hans-Pinsel-Straße in absehbarer Zeit nicht mit Baumaßnahmen zu rechnen sei. Sowohl SPD-Fraktion als auch Bündnis90/die Grünen stellten fest, dass die geplante Bebauung in die Umgebung passe: Sämtliche Wohngebäude auch das Hochhaus liegen in ihrer Höhenentwicklung weit unter dem östlich benachbarten Hochhauskomplex. Zudem entspräche die Planung den vom Gemeinderat festgelegten Zielen zur städtebaulichen Weiterentwicklung in zentralen Lagen. Die SPD jedoch bemängelte ihrerseits die geplanten Wohnungsgrößen: Sie wünscht sich familiengerechtere Wohneinheiten.
Nach langer Diskussion wurde schließlich der Antrag der CSU mehrheitlich abgelehnt und die Bauvoranfrage angenommen.