Veröffentlicht am 27.03.2012 00:00

Oberföhring · Wie geht es nach dem Neubau weiter?


Von red
Dr. Michael Schramm, Vorsitzender des Vereins »Verkehrskonzept Prinz Eugen Park e.V. wirbt für seine Variante der Verkehrsregulierung bei der öffentlichen Vorstellung des Verkehrsgutachtens.	 (Foto: ahi)
Dr. Michael Schramm, Vorsitzender des Vereins »Verkehrskonzept Prinz Eugen Park e.V. wirbt für seine Variante der Verkehrsregulierung bei der öffentlichen Vorstellung des Verkehrsgutachtens. (Foto: ahi)
Dr. Michael Schramm, Vorsitzender des Vereins »Verkehrskonzept Prinz Eugen Park e.V. wirbt für seine Variante der Verkehrsregulierung bei der öffentlichen Vorstellung des Verkehrsgutachtens. (Foto: ahi)
Dr. Michael Schramm, Vorsitzender des Vereins »Verkehrskonzept Prinz Eugen Park e.V. wirbt für seine Variante der Verkehrsregulierung bei der öffentlichen Vorstellung des Verkehrsgutachtens. (Foto: ahi)
Dr. Michael Schramm, Vorsitzender des Vereins »Verkehrskonzept Prinz Eugen Park e.V. wirbt für seine Variante der Verkehrsregulierung bei der öffentlichen Vorstellung des Verkehrsgutachtens. (Foto: ahi)

Wie wird sich der Verkehr entwickeln, wenn die ehemalige Prinz-Eugen Kaserne mit 1.800 Wohnungen bebaut ist? Diese Frage untersuchte die Stadt München in den letzten Monaten und stellte ihre Ergebnisse am vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit vor.

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Angeregt wurde die Diskussion um das befürchtete Verkehrschaos vom Verein »Verkehrskonzept Prinz-Eugen-Park e.V.«, der die Ergebnisse des Verkehrsgutachtens bereits zuvor im kleinen Kreis diskutiert hatte (Bogenhausener Anzeiger berichtete).

Rund 60 Bogenhauser waren zu der Veranstaltung gekommen, um ihre Befürchtungen und Anliegen vorzutragen. Doch zunächst präsentierte Michael Hardi vom Planungreferat die insgesamt sechs Planfall-Varianten, die vom Gutachterbüro »Transver« untersucht wurden. Alle Planfälle wurden auf das Jahr 2025 prognostiziert und dem Bezugsfall gegenübergestellt, bei dem wiederum keinerlei Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung eingeplant wären.

Vorausschickend stellte die Stadt fest, dass auf jeden Fall ein Konzept zur Verkehrsberuhigung erstellt werden müsse, da die Prognosen gezeigt hätte, dass es sonst zu einer Verdopplung des Verkehrs in der Lohengrinstraße kommt. »Gar nichts tun, geht nicht!«, konstatiert Hardi. Dieser enorme Anstieg von rund 3.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag würde dann auch zu einer Lärmbelastung führen, die deutlich über den erlaubten Grenzwerten liegt.

Damit stimmte die Stadt den Forderungen der Bürgerinitiative klar zu. Doch der kompletten Vollsperrung der drei Straßen – Wahnfriedallee, Lohengrin- und Wesendonkstraße (Planfall D) – konnte sich die Stadt dennoch nicht anschließen und erarbeitete ihrerseits einen Lösungsansatz (Planfall E). Denn die vom Verein favorisierte Variante weise einige Probleme auf. Hardi: »Eine Wendemöglichkeit in der Wesendonkstraße und auch eine Linksabbiegerspur auf der Effnerstraße scheint uns nicht möglich. Außerdem gibt es Anwohner, die aufgrund dieser Lösung große Umwege in Kauf nehmen müssten, um ihre Tiefgarage anzufahren«, so Hardi.

Nicht zu Lasten der kleinen Straßen

Diese Argumente lassen die Vereinsmitglieder rund um die Vorstände Dr. Michael Schramm und Martina Jansen jedoch nicht gelten. Sie sehen in ihrer Lösung nach wie vor klare Vorteile fürs Viertel. »Denn den deutlich geringeren Verkehr in der Lohengrinstraße müssen wir uns teuer erkaufen«, so Jansen. Der Plan der Stadt sei gut gemeint, aber führe nur zu einer Umverteilung des Verkehrs auf die kleinen Straßen (Ortrud-, Telramund- und Gralstraße).

Außerdem würde Planfall D zu einer deutlichen Verkehrsreduzierung im gesamten Viertel führen. Ohne Verkehsmaßnahmen wären es im gesamten Viertel 9.700 Fahrzeugbewegungen pro Tag, bei Planfall E noch 8.200 und beim vom Verein favorisierten Planfall D nur noch 4.300 Fahrzeugbewegungen pro Tag.

Kompromiss in Aussicht gestellt

Als Kompromiss stellte die Stadt in Aussicht, die vom Verein gebrachten Argumente zu prüfen und ebenfalls die geforderte Ergänzung des Planfalls D durch ein Linksabbiegeverbot von der Cosimastraße in die Wahnfriedallee zu untersuchen. A. Hinze

Die Planfälle im Überblick:

Planfall A · Öffnung des Planungsgebietes in Richtung Ost im Nordteil des Prinz-Eugen-Parks.

Problem: Bei sehr hohem baulichen Aufwand kommt es nur zu einer Mehrung des Verkehrs für das neue Quartier, aber zu keiner Entlastung auf den westlich angrenzenden Straßen.

Planfall B · Öffnung des Planungsgebietes in Richtung Osten im Südteil des Prinz-Eugen-Parks.

Problem: Hat auf allen Straßen nur negative Auswirkungen, da so ein Kurzschluss zwischen der Freischütz- und Lohengrinstraße geschaffen würde, der zusätzlichen Verkehr ins Viertel bringt.

Planfall C · Einbahnstraßen in Richtung Osten auf der Wahnfriedalle, Lohengrin- und Wesendonkstraße. Keine Durchfahrtmöglichkeit von der Cosima- auf die Effnerstraße.

Problem: Kein Linksabbiegen von der Effnerstraße möglich, so dass die Knotenpunkte an der Johanneskirchner und Englschalkingerstraße ausgebaut werden müssten, um den Verkehr zu bewältigen.

Planfall D · »Plan des Vereins« · Bauliche Vollsperrung der Wahnfriedalle, Lohengrin- und Wesendonkstraße in Richtung Osten. Keine Durchfahrtmöglichkeit von der Cosima- auf die Effnerstraße.

Planfall E · »Plan der Stadt« · Kurze Einbahnstraßen in der Wahnfriedallee (bis König-Heinrich-Straße) und Lohengrinstraße (bis Ortrudstraße) in Richtung Westen. Inklusive »Anlieger frei« und ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen.

Planfall F · Vollsperrung der Effnerstraße in Richtung Osten. Keine Durchfahrtmöglichkeit von der Wahnfriedallee und Lohengrinstraße auf die Effnerstraße.

Problem: Die Cosimastraße kann den zusätzlich anfallenden Verkehr nicht bewältigen.

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