In den Kassen der Stadt herrscht Ebbe, da gilt es, um die vielfältigen Aufgaben finanzieren zu können, jede mögliche Quelle anzuzapfen.
So hat der Stadtrat Ende 2010 entschieden, die Einnahmen mit der Werbung auf öffentlichem Grund per Hinterleuchtungen beispielsweise an Litfasssäulen zu steigern. Die Erlöse würden dabei in etwa verzehnfacht.
Die Initiative war aber im April vergangenen Jahres im Bezirksausschuss (BA) auf Antrag der Grünen-Fraktion für die in Bogenhausen vorgesehenen acht Standorte abgelehnt worden. Auch die Wiedervorlage des Referats für Arbeit und Wirtschaft wurde jetzt von den Kommunalpolitikern skeptisch gesehen.
Der erneute Vorstoß der Behörde hat einen einfachen Grund: Nur jeder zweite der als »genehmigungsfähig eingeschätzten Standorte«, nämlich 105 von 200 Stellen, kommt in Frage. Vor allem »verkehrliche Belange« hatten dazu geführt, dass die von den Rathauspolitikern am grünen Tisch anvisierte Zielmarke von 250 Säulen klar verfehlt wurde. Daher sind die städtischen Beamten nun auf der Suche nach »Alternativstandorten im örtlichem Umgriff abgelehnter Säulenstandorte«. In Bogenhausen galt zudem »Ersatzstandorte für jene Säulen zu finden, die wegen der nicht beachteten Trasse der Tram nach St. Emmeram und im Umfeld des Kunstwerks Mae West am Effnerplatz entfallen müssen«, wie Frank Otto, Vorsitzender des Unterausschusses Planung, konstatierte. Otto wie auch Hans Eiberle hatten bei der Tour durch Bogenhausen aber klar gemacht, dass sie sich nicht über das BA-Votum hinwegsetzen können.
Die Suche im 13. Stadtbezirk war aber unergiebig. Rund um die Mae West gibt es nach der Neugestaltung des Areals keine Möglichkeit, die geplanten Vorhaben umzusetzen. Umgewandelt werden soll aus städtischer Warte eine bestehende in eine hinterleuchtete Säule am Herkomerplatz südlich der Tramhaltestelle und eine Säule an der Ecke Englschalkinger-/Elektrastraße auf Höhe des U- und Busbahnhofs Arabellapark. Bei letzterer Absicht schossen die Experten quasi ein Eigentor: Die Säule kann nicht ersetzt werden, weil der Sockel der neuen Anlage mit 1,67 Meter einen größeren Durchmesser hat als die alte und der Grünstreifen lediglich 1,70 Meter breit ist. Die Säule würde in den Radweg ragen. ikb