Jetzt wird es interessant im Spiel um die DEL-Lizenz des EHC München oder soll ich lieber sagen der EHC München Lizenz GmbH und damit des Hr. Phillips. Lt. Informationen der Eishockey News interessiert sich der Inhaber der Landshut Cannibals Rainer Beck für eine Engagement beim EHC München. Wie das ganze aussehen soll wissen im Moment wohl nur die Gesellschafter des EHC (wenn überhaupt alle Bescheid wissen) und Rainer Beck selbst. Aber welche Möglichkeiten gibt es nun für den Landshuter in München?
Da wäre zum einen ein Engagement bei der EHC München Spielbetriebs GmbH, die Geld braucht (siehe auch DEL Eishockey mit dem EHC München ) um den Spielbetrieb des EHC München in der DEL zu finanzieren. Ein Einstieg von Hr. Beck in die EHC München Spielbetriebs GmbH macht aber für den neuen „Mäzen” nur Sinn, wenn er gleichzeitig Anteile oder zumindest ein Vorkaufsrecht an der Castik GmbH (diese hält die DEL-Lizenz des EHC München) oder an der DEL-Lizenz selbst, erhält. Hierfür braucht es aber das Einverständnis von Michael Phillips, der Alleineigentümer der Castik GmbH und damit der DEL-Lizenz ist. Ob Hr. Phillips zustimmt ist fraglich und hängt sicher davon ab, wie viel Ihm noch am Münchner Eishockey liegt bzw. wie viele Millionen er selbst im nächsten Jahr beim EHC „einbringen” möchte und wie viel Geld er für Anteile an der Lizenz bekommt. Für Hr. Beck ist es viellicht sogar gut, wenn er keinen Zugriff auf die DEL-Lizenz des EHC München hat, denn wie sonst sollte er den Lanshuter Fans erklären, dass Ihm DEL-Eishockey beim EHC München reicht und Landshut doch in der 2. Bundesliga auch gut aufgehoben ist. Ausserdem haben die Spieler der Landshut Cannibals ja dann von Zeit zu Zeit die Möglichkeit in der DEL beim EHC auszuhelfen, womit wir dann beim Farmteam Landshut wären. Ob das den Landshuter Fans, egal mit welcher Erklärung, gefällt ist fraglich.
Als zweite Möglichkeit wäre dann noch der Kauf der DEL-Lizenz des EHC, direkt oder indirekt, von Michael Phillips. Je nach dem welche Notarverträge noch zwischen EHC München Lizenz GmbH und EHC München Spielbetriebs GmbH vorhanden sind, braucht es hierfür „nur” ein o.K. von Hr. Phillips. Dies alleine ist allerdings eher unwahrscheinlich, da die Castik GmbH und damit Hr. Phillips ja noch Anteile an der Spielbetriebs GmbH des EHC hält und diese praktisch wertlos wären ohne DEL-Lizenz. Möglich wäre dies nur, wenn Hr. Pillips sein Engagement beim EHC beenden möchte und Ihm daher egal ist ob die Lizenz in München bleibt. Ob Rainer Beck jetzt nur die Lizenz oder auch die Anteile an der EHC München Spielbetriebs GmbH mit kauft, ein Problem hat er auf jeden Fall. Wer bekommt die Lizenz? München oder Landshut? Die Fragen kann nur Rainer Beck beantworten. Die Antworten hängen sicherlich auch davon ab, ob sich Hr. Beck lieber als „Retter des EHC München” oder als „Landshuter DEL-Bringer” feiern lassen möchte. Beides hat für Ihn Charme, aber er muss aufpassen, dass nicht an beiden Standorten die Fans zumindest „irritiert” über die Vorgehensweise sind. Sollte die DEL-Lizenz sofort nach Landshut gehen, dann müssen die Münchner Fans auf nicht absehbare Zeit wohl auswärts fahren um Spitzen-Eishockey zu sehen oder man beschränkt sich auf die Länderspiele in der Oly-Eishalle. Ob selbst das allen Landhuter Fans gefällt ist mehr als fraglich, schließlich wünschen sich nur die wenigsten den „Tod” eines Eishockey-Standorts so groß die Rivalität auch immer sein mag.
Wie es in München weiter geht hängt nun massgeblich an Michael Phillips dem Inhaber der DEL-Lizenz (siehe auch DEL Eishockey mit dem EHC München ). Bei aller Hoffnung für den Eishockeystandort München sollte man bei insgesamt 3 Mio. Euro Verlust in jeder Saison auch Verständnis dafür haben, wenn ein Geldgeber die Lust verliert.
Trotz allem und egal wie es diese Woche ausgeht sage ich „Danke”.
- Danke an alle, die Eishockey in München mit Ihrem Geld ermöglicht haben und hoffentlich noch lange ermöglichen.
- Danke an alle, die mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen großen Beitrag zum reibungslosen Ablauf leisten.
- Danke an alle, die als aktive Fans die Mannschaft nach vorne peitschen.
Herbert Bergmaier
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