Es droht ein weiterer Rechtsstreit zwischen den Nachbargemeinden Langenpreising und Wartenberg. Nach der geplanten Photovoltaik-Anlage im Blickfeld einiger Wartenberger Häuslebauer geht es jetzt aber um wesentlich handfestere Interessen:
Wie berichtet ist ein Supermarkt direkt vor der Haustür der Wartenberger geplant. Das Baugesuch hat den Hauptausschuss des Langenpreisinger Gemeinderats erreicht, und der Bebauungsplan ist in der Schlussphase des Aufstellungsverfahrens.
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In genau diese platzte jetzt die allseits erwartete Drohung Wartenbergs mit einem neuerlichen Normenkontrollverfahren, wie schon bei der Photovoltaik-Anlage. Diese hat Wartenbergs Bürgermeister Manfred Ranft auch schon als Nebenkriegsschauplatz bezeichnet. Viel wichtiger sei die Frage des Lebensmittelmarktes. Diesen würde Wartenberg selbst gern bauen, und zwar in Sichtweite des jetzt in Rede stehenden Gewerbegebietes. Dass die Langenpreisinger eingedenk der Wartenberger Bedenken keinen weiteren Einzelhandel dort zulassen wollen, reicht Ranft nicht. Das ist ein Entgegenkommen, aber keine Lösung des Problems, zeigte er sich hart. Das Ganze wird nicht leichter dadurch, dass es genau der selbe Grundstückseigentümer ist, der gegen den Bebauungsplan für den Supermarkt in Wartenberg klagt. Dieser will die Photovoltaik-Anlage errichten und besitzt auch die Flächen, wo der Langenpreisinger Markt entstehen soll. Er hat auch das Baugesuch eingereicht.
Für Langenpreisings Bürgermeister Peter Deimel ist das ganze Thema eine Sache zwischen diesem Grundstückseigentümer und dem Markt Wartenberg. Tatsächlich gibt es einen Vertrag zwischen dem Eigentümer und der Gemeinde Langenpreising, der Letztere von allen Kosten des Verfahrens freistellt. Das für Langenpreising wichtigere Gewerbegebiet wird ohnehin an anderer Stelle realisiert. Hier steht der Bürgermeister jetzt vor einem Erfolg. Und hier hat auch der Markt Wartenberg nichts dagegen. sy