Veröffentlicht am 17.05.2012 00:00

Hasenbergl · Schöner Wohnen im Norden


Von red

Bezahlbarer Wohnraum wird in der Landeshauptstadt immer knapper, und das, obwohl München »boomt«. Vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen und Rentner können sich sanierte Wohnungen in ihrem angestammten Wohnquartier nicht mehr leisten.

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Grund genug für die Evangeliumskirche, im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen eine Expertenrunde zum Thema »Bezahlbarer Wohnraum« einzuberufen.

Auf dem Podium waren, neben Vertretern der Wohnungsbaugesellschaften GWB und Südbau, Mitgliedern der Bürgerinitiativen »Bezahlbares Wohnen« und »Recht auf Stadt Netzwerk München«, auch Bernd Schreyer, im Sozialreferat zuständig für Wohnen und Migration, der CSU Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer, Markus Auerbach, Vorsitzender des Bezirksausschusses 24 und MdL Diana Stachowitz, Familien- und Sozialexpertin der SPD für den Münchner Norden. »Die Wohnraum-Problematik ist nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch in Bayern extrem unterschiedlich und schwankt zwischen der Entvölkerung ganzer Landstriche, z.B. in der Oberpfalz, und einem anhaltenden Zuzug – wir erwarten in München bis 2030 einen Bevölkerungsanstieg auf 1,5 Millionen.«

Zukunftsfähige Konzepte könnten daher nur weiträumig, vor allem aber in enger Abstimmung mit dem Umland entwickelt werden. Damit vor allem Familien mit Kindern und alte Menschen auch künftig im Münchner Norden wohnen und leben könnten, müssten sich Bund, Freistaat und Kommune gemeinsam bewegen. »Wohnraumförderung durch den Bund, Bewegung des Freistaats beim Thema Erhaltungssatzung und Weiterführung bzw. Stärkung von Genossenschaftswohnungen müssen Hand in Hand gehen«, verlangte die Landtagsabgeordnete und unterstützte die Verlängerung der Sozialbindung und intensive Subjekt- statt Objektförderung als Beispiele für nachhaltige Instrumente der Wohnraumförderung. Im Gegensatz zu den anderen Podiumsteilnehmern erhält Stachowitz regelmäßig Anfragen von Bürgern, die Probleme bei der Wohnungsfindung oder -erhaltung haben. »Aber zum Glück gibt es hier in München ein sehr gutes Netz sozialer und kommunaler Beratungsstellen, die diesen Menschen schnell und unbürokratisch Unterstützung anbieten«, lobte die Sozialexpertin.

Bei aller Sorge um Gentrifizierung in der Landeshauptstadt zeigte die Diskussion im Grüß-Gott-Haus der Evangeliumskirche vor allem eines: das Hasenbergl hat sich konstant und gleichmäßig weiterentwickelt und bietet heute bereits gute Lebensmöglichkeiten für eine kulturell und sozial vielfältige Stadtgesellschaft, ohne Spekulationskäufe durch »global Player«. »Kein Raum für Grundstücks- und Wohnungsspekulanten. Der Freistaat muss endlich ein Umwandlungsverbot beschließen«, forderte Diana Stachowitz abschließend.

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