Veröffentlicht am 15.05.2012 00:00

Neuperlach · Urbanes Zentrum


Von red
Marina Achhammer, Helmut Breunig, Gunhild Brandhoff, Prof. Roland Dieterle, Ute Michel-Grömling und Annette Kolbe (von links). 	 (Foto: aha)
Marina Achhammer, Helmut Breunig, Gunhild Brandhoff, Prof. Roland Dieterle, Ute Michel-Grömling und Annette Kolbe (von links). (Foto: aha)
Marina Achhammer, Helmut Breunig, Gunhild Brandhoff, Prof. Roland Dieterle, Ute Michel-Grömling und Annette Kolbe (von links). (Foto: aha)
Marina Achhammer, Helmut Breunig, Gunhild Brandhoff, Prof. Roland Dieterle, Ute Michel-Grömling und Annette Kolbe (von links). (Foto: aha)
Marina Achhammer, Helmut Breunig, Gunhild Brandhoff, Prof. Roland Dieterle, Ute Michel-Grömling und Annette Kolbe (von links). (Foto: aha)

Das neue Zentrum am Hanns-Seidel-Platz wird wieder ein bisschen konkreter.

Wie geht es weiter mit dem Hanns-Seidel-Platz?

Neuperlach · Hanns-Seidel-Platz Themenseite zur Planung des Hanns-Seidel-Platzes

Letzte Woche stellten das siegreiche Architekturbüro Spacial Solutions und das Planungsreferat den überarbeiteten Siegerentwurf vor, der Grundlage für den zu genehmigenden Bebauungsplan werden soll. Professor Roland Dieterle und sein Team sowie Landschaftsarchitektin Gunhild Brandhoff und Stadtplaner Helmut Breunig haben in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Wünsche und Erfordernisse in ihr Siegerprojekt eingebracht, mit dem es gelingt, »eine außergewöhnliche Mitte für Neuperlach zu bilden«, so Baudirektorin Ute Michel-Grömling vom federführenden Planungsreferat.

Die Einzelhandelsläden wichen aus den Häusern auf der Ostseite, die verglaste Bindeglieder gegen Lärm erhalten und näher an die Fritz-Erler-Straße heran rücken. Infolgedessen wird die zentrale Grünfläche größer. In der Süd- und Westparzelle des 3,9 Hektar großen Baugebiets sind Büros und Einzelhandelsflächen vorgesehen. Im Süden dazu noch Wohnungen in den Obergeschossen. Statt des einen Markplatzes in der »Tiefebene« unterhalb des markanten, 58 Meter hohen Hochhauses kommen Marktflächen mit Marktbrunnen auch in die zwei südlich angrenzenden Innenhöfe der vier Geschäfts- und Bürogebäude entlang der Thomas-Dehler-Straße.

Östlich des Bereichs für bürgerschaftliche Nutzungen entlang des Busbahnhofs schließt sich die Kindertagesstätte (KiTZ) an. Sie wird jetzt durch einen Erdwall vor Lärm geschützt. Über den Erdwall wird die vorhandene Fußgängerbrücke erreicht und ein Anschluss an das Neubaugebiet geschaffen. Der Busbahnhof ist nicht Teil der Planungen und bleibt unberührt. Die große Grünfläche, »das grüne Herz mit vielen verschiedenen Baumarten«, so Brandhoff, erreicht man über Treppen, an deren barrierefreier Überwindung noch gearbeitet wird. Im südlichen Teil ist ein generationenübergreifender Spielplatz vorgesehen.

Hauptthema der anschließenden Bürgerfragen waren Verkehrsfragen. Zum einen die Sorge über zu viel Verkehr in der Thomas-Dehler-Straße, zu der Harald Schnell vom Planungsreferat erklärte, dass mehr Verkehr auf die Fritz-Erler-Straße umverteilt werden soll. Die Thomas-Dehler-Straße könne aber nicht gesperrt werden wegen der Buslinien und der Verkehrsmenge, die sonst die Fritz-Erler-Straße aufnehmen müsste. Somit besteht auch keine Chance für die von Guido Buchholtz erneut geforderte Fußgängerzone als Verbindung zwischen pep und Neubaugebiet.

Zum anderen wurde scharf dagegen protestiert, dass Besucher von Bewohnern nach Ansicht der Stadtplaner ihre Autos in den umliegenden Straßen parken könnten. Hinsichtlich der Tagesparker,

die jetzt am Hanns-Seidel-Platz in U-Bahn und Bus einsteigen, erwartet Schnell, dass sie in Zukunft den P+R-Parkplatz Neuperlach-Süd benutzen, der auf über 700 Parkplätze erweitert werden soll. Eine Radwegeverbindung vom Wohnring durchs pep in Richtung Osten regte Alexandra Schmidt vom BA an. Auf Fragen zum Konfliktpotential in dem Nebeneinander von öffentlicher Grünfläche und den privaten Grünflächen vor den Häusern auf der Ostseite hinsichtlich Sicherheit, Lärm und Dreck reagierte Michel-Grömling mit dem Hinweis, alle Wege würden ausreichend beleuchtet und man müsse im Stadtbereich mit Unterhaltungsgeräuschen und Festlärm rechnen.

Die Antwort schuldig blieb sie zur Frage, welche Größe der so vehement gewünschte Veranstaltungssaal im Kulturzentrum haben wird. Michel-Grömling erklärte, der gesamte nördliche Bereich werde noch einmal überprüft und müssen im Detail erst noch geplant werden. Das ginge aber erst nach Genehmigung des Bebauungsplans durch den Stadtrat, der ihn im Frühjahr 2013 erhalten soll. Dann könne man zu dem Nordbereich auch einen Architektenwettbewerb ausschreiben. Falls er kommt, wird sich Spacial Solutions beteiligen, die »wollen, dass das gesamte Projekt ein Anziehungspunkt wird, sichtbar und atmosphärisch«, so Dieterle.

Über den Baubeginn dieses seit 40 Jahren anstehenden Projekts und seine Bauzeit kann man jetzt noch nichts sagen. Michel-Grömling betonte allerdings: »Als ich vor 20 Jahren im Planungsreferat angefangen habe, war mein erstes Projekt der Hanns-Seidel-Platz. Vor einem Jahr habe ich ihn wieder übernommen und ich gehe davon aus, dass ich ihn fertig mache«. Der BA beschloss, seine Forderungen bezüglich des Kulturhauses erneut vorzubringen, um sie in Erinnerung zu bringen. Angela Boschert

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