Veröffentlicht am 19.06.2012 00:00

Moosach · Platz für 1.900 Schüler


Von red
Stadtschulrat Rainer Schweppe will 92 Millionen Euro in die Sanierung des maroden Moosacher Schulzentrums investieren.	 (Fotos: ws)
Stadtschulrat Rainer Schweppe will 92 Millionen Euro in die Sanierung des maroden Moosacher Schulzentrums investieren. (Fotos: ws)
Stadtschulrat Rainer Schweppe will 92 Millionen Euro in die Sanierung des maroden Moosacher Schulzentrums investieren. (Fotos: ws)
Stadtschulrat Rainer Schweppe will 92 Millionen Euro in die Sanierung des maroden Moosacher Schulzentrums investieren. (Fotos: ws)
Stadtschulrat Rainer Schweppe will 92 Millionen Euro in die Sanierung des maroden Moosacher Schulzentrums investieren. (Fotos: ws)

Für Moosachs Schüler wird etwas getan: die Komplettsanierung inklusive Umbau und Erweiterung des Moosacher Schulzentrums an der Leipziger-/Gerastraße ist fast schon beschlossene Sache. Kostenpunkt der aufwendigen Maßnahmen: Rund 92 Millioen Euro.

Moosacher Schulzentrum an der Leipziger-/Gerastraße

Moosacher Schulzentrum Themenseite zum Moosacher Schulzentrum, das ab 2014 saniert, umgebaut und erweitert wird

Im Schulzentrum sind drei Schulen mit insgesamt 69 Klassen und knapp 1.900 Schülern untergebracht: eine Grundschule (neun Klassen mit 192 Kindern), die städtische Artur-Kutscher-Realschule (22 Klassen mit 627 Jugendlichen) und das staatliche Gymnasium München-Moosach (38 Klassen mit 1.072 Schülern).

Nach langem Hin und Her um Planung und Finanzierung will die Stadt voraussichtlich im Jahr 2014 den maroden Betonklotz erneuern. Schüler und Lehrer werden drei Jahre Lärm und Dreck ertragen müssen. 2017 soll alles beendet sein und das Schulhaus in neuem Glanz erstrahlen. Allerdings muss der Stadtrat das Vorhaben erst noch absegnen, der Projektauftrag soll am Donnerstag, 21. Juni, im Ausschuss für Bildung und Sport des Stadtrates beschlossen werden. Der Moosacher Bezirksausschuss stimmte vorab dem Projekt zu. Stadtschulrat Rainer Schweppe begründet in der Beschlussvorlage die geplante Großbaumaßnahme mit dem dringenden Sanierungsbedarf des Gebäudekomplexes. In dem 1976 errichteten Betonbauwerk bestünden »erhebliche bautechnische Mängel«. Vorgesehen sei deshalb ein Rückbau bis auf den Rohbau, mit Ausnahme von wenigen, in den letzten Jahren sanierten Bereichen. Durch diese Generalinstandsetzung samt Erweiterung »wird das Schulzentrum technisch und funktional mit einem Neubau vergleichbar sein« – werde aber nicht die weitaus höheren Kosten eines Neubaus an anderer Stelle erreichen, so Schweppe.

Der Neubau hätte seinem Referat zufolge Kosten in Höhe von 116 Millionen Euro verursacht. Doch im näheren Umfeld sei kein geeignetes städtisches Grundstück vorhanden, führt der Stadtschulrat aus. Auch der Abbruch des Schulzentrums und dessen Neuerrichtung auf dem jetzigen Gelände sei nicht möglich. Deshalb bleibe nur die Sanierung des Komplexes mit kalkulierten Kosten von 92 Millionen Euro. »Diese stolze Summe« sei zu rechtfertigen, weil es für einen Neubau kein Grundstück in Moosach gebe, betont Johanna Salzhuber (SPD), die Vorsitzende des Moosacher Bezirksausschusses. Ihr Fazit: »Der jetzige Vorschlag ist am ehesten realisierbar.«

Auch ihre Stellvertreterin Kathrin Koop (SPD) verteidigt diese Summe, weist aber zugleich darauf hin, dass das Projekt ursprünglich nur mit rund 49 Millionen Euro kalkuliert gewesen sei. Die Kosten seien also erheblich gestiegen, so Koop. Doch in der Anfangs-Kalkulation seien weder die geplante Photovoltaikanlage noch die massive Containeranlage als Interimsgebäude für die Schüler und auch anderes nicht enthalten gewesen. Zudem sei in der Summe auch eine Kostenreserve von gut 13 Millionen Euro enthalten.

Die »Mobilen Schulraumeinheiten« schlagen allein mit knapp 9 Millionen Euro zu Buche. Die Kinder und Jugendlichen sollen sukzessive in die Containeranlage umziehen. Eine Komplettauslagerung von derzeit insgesamt 69 Schulklassen mit rund 1.900 Schülern ist nach Angaben von Stadtschulrat Schweppe nicht möglich. Deshalb habe man das Vorhaben in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Bei jedem werden cirka 1.000 Schüler für jeweils eineinhalb Jahre in den Interimsgebäuden untergebracht.

Der Schulkomplex wird durch Aufstockung und Anbauten um knapp 3.000 Quadratmeter erweitert und komplett saniert. Im Einzelnen ist unter anderem Folgendes vorgesehen: die umfangreiche Sanierung und energetische Modernisierung der Flachdächer sowie von Fenster- und Fassadenkonstruktionen. Geplant sind ferner umfangreiche Änderungen des Grundrisses aller drei Schulen. Durch den Einbau von Rampen und Aufzügen werden die Flure barrierefrei gemacht. Außerdem sind Maßnahmen zum Brand-, Wärme-, Schall- und Unfallschutz vorgesehen sowie Betonsanierungen. Die Grundschule bekommt einen neuen Eingang. Es entsteht eine weitere Turnhalle, die Pausenflächen werden vergrößert. Stadtschulrat Schweppe zieht vorab ein positives Fazit: »Damit können die Raumprogramme für die drei Schulen realisiert und die Schulen zukunftsfähig gestaltet werden.« Alle drei Bildungsstätten hätten dieses Projekt begrüßt. »Wir sehnen es herbei und freuen uns riesig«, erklärte René Horak, Rektor des Gymnasiums München-Moosach, auf Nachfrage. Das Schulzentrum werde nach der Sanierung »wunderschön« sein.

Nicht betroffen von der bevorstehenden Großbaumaßnahme sind der Stadt zufolge die beiden Pavillons auf dem Schulgelände, die 1990 errichtet wurden. Sie seien für den Unterrichtsbetrieb und für die Ganztagesbetreuung der Schule unverzichtbar, betont Schweppe. Wally Schmidt

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