Vor ein paar Jahren war ich einmal für eine Geschichte bei Mini-München, dieser wunderbaren, wenn auch etwas düsteren Stadt in der Stadt.
Mini-München: Die Spielstadt für Kinder
Mini-München Themenseite zur Spielstadt in München: Alle zwei Jahre sind Kinder die Akteure und Macher in der Spielstadt
In der Früh rennen die Kinder zum Arbeitsamt, Jobs werden verteilt, und dann können sie Banker sein oder Grafiker, Händler oder Zeitungsmacher, Polizist, Postler, Gastronom. Seit diesem Besuch habe ich eine Idee. Wir brauchen ein Maxi-München. Wir Alte leiden doch notorisch darunter, dass wir nur schwer den Blickwinkel wechseln können. Wir haben Zwänge. Etwas einfach auszuprobieren, dafür ist keine Zeit, kein Raum, kein Geld.
Das muss anders werden. Und würde der Gesellschaft wie Wirtschaft viel bringen. Jeder Münchner wird für zwei Wochen von seiner Arbeit freigestellt und kann etwas machen, was er schon immer machen wollte, etwas ganz anderes, von dem er vielleicht gar nicht weiß, dass er es machen will. In der Boazn steht nun der Kinderarzt von Gegenüber hinter dem Tresen, der Buchhändler gibt Fußpflege, die Kassiererin vom Drogeriemarkt zwei Straßen weiter steht mit der Schaufel in der Hand an einer Straßenbaustelle. Der Immobilienmakler pflegt alte Menschen.
Wie gerne würde ich zwei Wochen in einer Biometzgerei verbringen und Schweine zerlegen oder Erfahrungen als Kaffeeröster sammeln. Nur wann? Dafür wünsche ich mir ein Maxi-München.
Und nach zwei Wochen ist die Stimmung in der Stadt wie ausgewechselt, jeder weiß, dass er etwas dazugelernt, ein Stück mehr Respekt entwickelt hat. Froh um sein Leben ist. Oder es womöglich umkrempelt. Es ist wie immer: Wir sollten die Kinder zum Vorbild nehmen.