Veröffentlicht am 06.08.2012 00:00

Neuperlach/Ramersdorf · Erörterung zum Projekt Hochäckerstraße


Von red
Gut besucht war die Erörterung zur Hochäckerstraße im Gemeindesaal von St. Michael.	 (Foto: aha)
Gut besucht war die Erörterung zur Hochäckerstraße im Gemeindesaal von St. Michael. (Foto: aha)
Gut besucht war die Erörterung zur Hochäckerstraße im Gemeindesaal von St. Michael. (Foto: aha)
Gut besucht war die Erörterung zur Hochäckerstraße im Gemeindesaal von St. Michael. (Foto: aha)
Gut besucht war die Erörterung zur Hochäckerstraße im Gemeindesaal von St. Michael. (Foto: aha)

Das geplante neue Wohnquartier Hochäckerstraße wirft bei Bürgern vor allem Fragen zu Verkehrsthemen auf.

Verkehrskonzept rund ums Wohnquartier Hochäckerstraße

Perlach/Neubiberg · Verkehrskonzept muss her! Themenseite zur mangelhaften verkehrlichen Erschließung rund um das Wohnquartier Hochäckerstraße

Das zeigte die öffentliche Erörterung zum geänderten Flächennutzungsplan, in den zwar zahlreiche Anregungen aus der Bürgerversammlung vom März letzten Jahres eingegangen waren, der aber immer noch ohne Verkehrsplanung für den Münchner Osten da steht.

Das Verkehrskonzept sei »im Planungsreferat kurz vor der Fertigstellung«, teilte Verkehrsplanerin Christine Weiss-Hiller vom Stadtplanungsamt mit. Dann erläuterte sie auf Fragen hin, die vorhandenen Straßenkreuzungen könnten den Zusatzverkehr von immerhin 5000 KfZ-Fahrten pro Tag aufnehmen, ohne ausgebaut zu werden. Sie resultieren aus den geschätzt 2500 Bewohnern der geplanten 1175 Wohneinheiten. Weiss-Hillers beschwörende Beteuerung, der Verkehr werde laut Prognose bis 2025 abnehmen, kommentierten die 120 Perlacher im Gemeindesaal der St. Michaelskirche mit Lachen.

Verschärft wurde die Skepsis, als Thomas Kauer vom Bezirksausschuss 16 Ramersdorf -Perlach (BA 16) auf eklatante Abweichungen bei Verkehrsprognosezahlen für die Schmidbauerstraße und die Unterhachinger Straße hinwies. Werden in der jetzigen Vorlage für das Jahr 2025 für die Schmidbauerstraße 3.800 Fahrzeuge pro Tag und für die nördliche Unterhachinger Straße 11.200 Fahrzeuge pro Tag angesetzt, waren es letztes Jahr bei der Besprechung des Bebauungsplans 1960 für die Schmidbauerstraße noch 5.000 Fahrzeuge/24h – also 1200 mehr. Im Fall der Unterhachinger Straße waren es im August 2011 sogar 3.200 Fahrzeuge mehr pro Tag, zieht man das Gutachten zur Südanbindung Perlach heran (für die südliche Unterhachinger Straße und bezogen auf das Jahr 2020). »Magie oder fauler Zauber?«, fragte Kauer. Weiss-Hiller konnte nur erwidern, die Prognose entspräche geltenden Richtlinien.

Wolfgang Thalmeier (BA 16) legte nach und wies auf falsche Annahmen in der Vorlage hin. Es gebe nicht wie dort angegeben eine »kurzwegige Anbindung an den Mittleren Ring über die Ständlerstraße.« Er forderte ein neues unabhängiges Verkehrsgutachten, was die Bürger mit viel Beifall bejahten. Darin müsste ernsthaft ein Anschluss der Hochäckerstraße an die Autobahn A 8 geprüft werden, den viele Bürger wünschten. Mit »der 20-Minuten-Takt auf der MVG-Buslinie reicht sicher nicht aus«, hatte Weiss-Hiller ihre Meinung getroffen. Weniger kritisch war die Vorstellung der Änderungen in den Bauplänen aufgrund der Bürgerwünsche und geänderten Planungsvorgaben durch Architektin Ina Laux vom Siegerbüro Jatsch Laux, Architekten, Stadtplaner, München.

An Stelle der ursprünglich gedachten Schule komme jetzt eine fünfte Grünfläche sowie ein Bewohnerquartier mit kleinen Einzelhandelsflächen und wenigen Wohnungen, erklärte Laux. Die fünf Quartierparks würden von der Stadt finanziert und sind für alle Bürger offen. Ebenso die zwei integrierten und die zwei offenen Kindertagesstätten mit Krippe, Kindergarten und Hort. Wie gewünscht gibt es jetzt zwei dezentrale kleinere Einzelhandelsbereiche. Ein enges Netz an Fußgänger-/Radwegen durchziehe das Gebiet, das man nun ohne Absatz nahezu eben von der Hochäckerstraße aus erreiche.

Auch beim Höhenprofil der Gebäude gäbe es Anpassungen, erläuterte Laux. So seien die Reihenhäuser entlang der Peralohstraße maximal zwei Geschosse hoch (E+1+D) und durch niedrige Teile aufgelockert. Die Zufahrt erfolge über eine verkehrsberuhigte Straße von Süden aus und nicht durch die Peralohstraße. Der Westriegel zur Autobahn hin sei nur noch zwei-, drei- oder viergeschossig, lediglich das Haus im Südwesteck habe als Sichtpunkt sieben Geschosse. Diese Häuser bekämen Dachgärten mit einer Lärmschutzwand gegen die Autobahn. »Barrierefreiheit ist gewährleistet«, versicherte Laux. Zwar werden keine Sattel- oder Walmdächer verwendet, aber die Flachdächer würden extensiv begrünt, trügen zur Klimatisierung bei und das Gebiet würde sich auch so mit der Umgebungsbebauung harmonieren, zeigten sich Laux und die Landschaftsarchitektin Birgit Kröniger von ihrem geänderten Entwurf überzeugt. Angela Boschert

Die Planunterlagen werden noch bis 14. August dargelegt:

beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstraße 28 b (Hochhaus), Erdgeschoss, Raum 071, Auslegungsraum – barrierefreier Eingang an der Ostseite des Gebäudes, auf Blumenstraße 28 a (von Montag mit Freitag von 6.30 bis 18 Uhr)

bei der Bezirksinspektion Ost, Trausnitzstraße 33 (Montag, Mittwoch, Freitag von 7.30 bis 12 Uhr, Dienstag von 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Donnerstag von 8.30 bis 15 Uhr)

bei der Stadtbibliothek Ramersdorf, Führichstraße 43 (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 bis 19 Uhr und Mittwoch von 14 bis 19 Uhr)

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