Ein ganzer Park feiert: Mehr als 100 Attraktionen, davon 60 zum Mitmachen, erwartet die Bürger zum 40. Geburtstag des Olympiaparks am Sonntag, 26. August. Auf den Tag genau vor 40 Jahren wurden im Olympiastadion die Olympischen Spiele 1972 eröffnet.
»Die Münchner werden an diesem historischen Datum einen einmaligen Tag erleben: Spaß, Spiel, Sport, Spannung und jede Menge Emotionen«, verspricht Olympiapark-Chef Ralph Huber. Zum Jubiläumsfest werde es 850.000 quicklebendige Quadratmeter geben. Erwartet werden rund 120.000 Besucher an diesem Tag.
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Sie haben von früh morgens bis spätabends die Qual der Wahl. Die riesige Geburtstagsfete beginnt mit der Sonnenaufgangstour am Olympiaturm und endet gegen 22 Uhr mit einem großen Feuerwerk am Olympiasee. Den ganzen Tag über wird die zentrale Hauptbühne, eigens im See aufgebaut, zum Dreh- und Angelpunkt des Festes. Mit Live-Bands, tollen Spielen und Interviews will man dort für gute Unterhaltung und jede Menge Abwechslung sorgen. Heide Rosendahl, Doppel-Olympiasiegerin von 1972, wird erzählen, wie das damals war, als sie zwei Gold- und eine Silbermedaille gewann. Und natürlich ist auch Olympiasieger Klaus Wolfermann da. Am Abend tanzt dann der Bär im Olympiapark: Von 19 bis 22 Uhr ist Party-Time.
Den ganzen Tag über ist in den Sportstätten jede Menge los. Die Besucher können im Freien ein »wahrhaft olympisches Programm« erleben, mit Handball, Basketball, Volleyball und vielen anderen Disziplinen. Bei speziellen Touren sehen die Besucher so manches, was nur am Jubiläumstag möglich ist. Ein Extra-Zuckerl: Die täglichen Führungen sind am 26. August kostenlos, auch die Zeltdach-Tour. Vereine, Verbände und die Partner des Olympiaparks bieten außerdem zahlreiche Mitmach-Aktionen: Die Besucher können selbst Sport treiben und neue Sportarten ausprobieren. In der Olympia-Schwimmhalle kann man sich zum Beispiel im Synchronspringen versuchen und Wasserball spielen, nicht zu vergessen »den Arschbombencontest vom Zehn-Meter-Turm«, wie einer der Organisatoren ankündigte.
Zum Ausspannen geht es dann auf ein schwimmendes Floß samt Beach Area im Olympiasee. Da kann man auch die eine oder andere junge Frau bewundern, die als Olympia-Hostess im Original-Dress von 1972 den ganzen Tag lang in dem Gelände unterwegs ist. Damit wollen die Veranstalter die Stimmung von 1972 in den Park bringen dafür sollen aber auch Oldtimer sorgen, die am frühen Nachmittag durch den Park fahren und dann am See stehen bleiben. Es sind genau 122 Fahrzeuge, so viele Nationen nahmen an den Olympischen Spielen in München teil.
Die Halbinsel im Olympiasee gehört den Kindern und verwandelt sich in ein »Abenteuer-Erlebnis-Land«, kündigen die Organisatoren an.
Die Mädchen und Buben können zum Beispiel Häuser aus Kartons bauen, Mountainbike fahren, Tragerlklettern und Sommer-Biathlon machen.
Kleine und große Kletterfans werden sich beim Finale des Boulder World Cups zuschauen: Unter dem Zeltdach ist die Elite des Profi-Kletterns zu bewundern. Diese Sportart bewerbe sich momentan um die Aufnahme als Olympischer Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 2020. Das berichtet Matthias Keller, Ressortleiter Spitzenbergsport beim Deutschen Alpenverein.
Stadtteil zieht positive Bilanz
»Wenn das Wetter gut wird, wird es ein Wahnsinnsfest«, freute sich Olympiapark-Chef Huber vorab. Es werde »das Fest der Feste«. Weitere Infos unter www.olympiapark.de .
Auch im Stadtteil zieht man zur 40-Jahr-Feier eine positive Bilanz. »Der Olympiapark ist unser wunderbarer Erholungspark. Die Milbertshofener schätzen ihn sehr. Sie haben einen kurzen Weg in den Park«, sagt Antonie Thomsen, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart. Der Olympiapark sei »ein Segen für Familien«. Man könne dort »mit und ohne Geld etwas machen«. Die Stadtteilpolitikerin wäre froh, wenn die Jugendlichen aus Milbertshofen die vielen Wiesen im Park stärker nutzen würden.
Glückwünsche zum Jubiläum kommen auch von Professor Dr. Egon Johannes Greipl, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in München: »Seit 40 Jahren prägt der Olympiapark das Bild Münchens weltweit. Münchens einziges Denkmal, das Weltarchitektur ist.« Er habe für München einen ähnlichen Symbolwert wie der Eiffelturm für Paris oder die Oper für Sydney. Der Olympiapark ist dem Landesamt zufolge seit 1997 ein Denkmal und sei ein sehr gutes Beispiel dafür, welche Strahlkraft ein Denkmal haben könne. Die Qualität des Parks zeichne sich auch dadurch aus, dass sich bis heute die Sportstätten, das Olympische Dorf mit seinen Wohnkomplexen und dem Studentendorf sowie der Park größter Beliebtheit bei den Bürgern erfreuten.
Architektonisches Konzept gelobt
Greipl lobt auch das architektonische Konzept des Olympiaparks: Dabei sei Vorhandenes wie Schuttberg, Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal, Fernsehturm und Eissporthalle mit neuen Geländemodellierungen und dem Zeltdach zu einem einmaligen Ensemble entwickelt worden. Ähnlich durchdacht wie die künstlich geschaffene Landschaftsform des Parks seien auch dessen Wege, Ruheplätze, Kleinarchitekturen und Sitzbänke.
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Wally Schmidt