Sogar eine moderne Boazn gibts, gleich am Patentamt, ganz richtig ist dann auch ihr Name: München 72. Alte Stadionsitze, Plakate und netter Deko-Ramsch, alles von der großen Zeit als in München Olympiade war.
Offensichtlich eine sehr schöne Zeit, denn die Gestaltung all dieser Dinge von damals, die sich im Stadtbild, in Wohnungen und auf Flohmärkten finden, ist schlicht großartig. Allein dafür danke ich der Olympiade 1972 aufs Ewige. Bei Sportereignissen lässt sich ja nun viel falsch machen, was mussten wir für abgrundtief hässliche Maskottchen ertragen, grauenhafte Logos, Architektur, die vielleicht für einen Moment modern ist, aber eigentlich schneller verblasst als jeder Hundertmeterlauf von Usain Bolt. Das Olympiastadion in Peking ist hier eine großartige Ausnahme, dieses fantastische Nest aus der Architekten-Feder von Herzog und de Meuron, die auch für unser wirklich einzigartiges Schlauchboot am nördlichen Stadtrand, genannt: Arena, verantwortlich zeichneten.
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Was legendäre Sportevent-Architektur betrifft, legendär im positivsten Sinn, sind wir in München gesegnet. Was wir im Olympiapark zu sehen bekommen, erleben können, nutzen, genießen, fühlen, ist wahrscheinlich einzigartig in der Welt. Die Formen und die Art der Gestaltung dieser wunderschönen einschmiegenden Zeltdachlandschaft, die in der künstlich gestalteten Parklandschaft in einer einzigartigen Weise zusammengefügt sind, das ist allergrößte Kunst.
Einzig um eine Sache bin ich traurig: Dass ich damals nicht dabeisein konnte als ganz München und der Park sowieso aufgefüllt und beseelt gewesen waren von einer Stimmung, von einer unwiderbringlichen Euphorie. Zumindest bis zu diesem so schrecklichen Ereignis, dem Terroranschlag auf Athleten aus Israel. Doch diese Euphorie lässt sich noch immer spüren. Zum Beispiel bei einem Kaffee im München 72.