Veröffentlicht am 13.11.2012 00:00

Fasanerie/Lerchenau · »Der vergessene Olympiaweg«


Von red
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv kämpft für die Verlängerung der Lassallestraße in der Lerchenau nach Norden: Dr. Karl Ibinger, Klaus Backer und Werner Paulus (von links).	 (Foto: ws)
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv kämpft für die Verlängerung der Lassallestraße in der Lerchenau nach Norden: Dr. Karl Ibinger, Klaus Backer und Werner Paulus (von links). (Foto: ws)
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv kämpft für die Verlängerung der Lassallestraße in der Lerchenau nach Norden: Dr. Karl Ibinger, Klaus Backer und Werner Paulus (von links). (Foto: ws)
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv kämpft für die Verlängerung der Lassallestraße in der Lerchenau nach Norden: Dr. Karl Ibinger, Klaus Backer und Werner Paulus (von links). (Foto: ws)
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv kämpft für die Verlängerung der Lassallestraße in der Lerchenau nach Norden: Dr. Karl Ibinger, Klaus Backer und Werner Paulus (von links). (Foto: ws)

Die »Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv« drängt auf den Ausbau der Lassallestraße nach Norden – das sei »der vergessene Olympiaweg«. Zu den Olympischen Sommerspielen 1972 in München sei die Lassallestraße per Straßenbrücke über die Bahngleise zur Lerchenauer Straße geführt worden.

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Dies sei zur besseren Verbindung zwischen dem Olympiapark und der Ruderregattastrecke Schleißheim geschehen, berichtet Klaus Backer vom Vorstand der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv. Nach den Olympischen Spielen sei die Brücke leider abgebaut und die Zufahrtsrampen größtenteils entfernt worden. Ein Teil der Rampe sei heute noch direkt neben der Gleistrasse zu sehen, und zwar auf deren Nordwestseite, gegenüber der Toni-Pfülf-Straße. Auf dem Hügel, der inzwischen völlig mit Bäumen zugewachsen ist, sei damals die Straßenbrücke gewesen.

Seit mehr als 40 Jahren werde nun der Verkehr vom Olympiapark in Richtung Feldmoching über Wohnstraßen geleitet, so Backer. Weil die Lassallestraße im Nichts endet, nehmen die Autofahrer entweder die Route durch die Franz-Fackler-Straße in der Lerchenau zur Lerchenauer Straße oder durch die Himmelschlüsselstraße zum Bahnübergang Fasanerie und zur Feldmochinger Straße. Besonders die Bewohner der Himmelschlüsselstraße in der Fasanerie »leiden seit Jahrzehnten unter dem Durchgangsverkehr«, beklagt Backer. Um diesen Durchgangsverkehr zu vermeiden, solle die Stadt die Lassallestraße an ihrem Nordende verlängern, also den »vergessenen Olympiaweg« über die Gleistrasse wieder einführen.

Daraus wird aber so schnell nichts. Beim Planungsreferat der Stadt erklärte man auf Nachfrage, dass es »keine Überlegungen gibt, frühere Planungen zum Ausbau der Lassallestraße wieder aufzunehmen«. Gemäß des vom Stadtrat beschlossenen Hauptverkehrsstraßennetzes im Münchner Norden bestehe dieses aus Max-Born-Straße, Feldmochinger Straße, Lerchenauer Straße, Schleißheimer Straße, Ingolstädter Straße und der A 99. Auch bei den aktuellen Untersuchungen zum Verkehrskonzept Nord bestehe »aus fachlicher Sicht« kein Anlass, frühere Überlegungen zum Ausbau der Lassallestraße wieder aufzunehmen, stellte man im Planungsreferat klar. Im Stadtteil sieht man das genauso.

Das Projekt, die Lassallestraße zu verlängern, »ist ein Relikt der 1960er Jahre und der damals sogenannten ‚Autogerechten Stadt‘. Sie gehört nicht mehr zum städtischen Planungsinventar«, sagt Markus Auerbach (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl.

Der Vorschlag, den »vergessenen Olympiaweg« wieder einzuführen, ziele darauf ab, die Fasanerie auf Kosten anderer Wohnquartiere vom Durchgangsverkehr zu entlasten. »Heiliger St. Florian, verschon’ die Fasanerie, zünd‘ die Lerchenauer an«, nennt Stadtteilpolitiker Auerbach die Aktionen der Interessensgemeinschaft Fasanerie aktiv.

Sprecher Klaus Backer weist diesen Vorwurf zurück: »Wir wollen kein Floriansprinzip, also nicht den Verkehr von A nach B schieben. Wir wollen einen Belastungsausgleich.« Wally Schmidt

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