Veröffentlicht am 19.02.2013 00:00

Putzbrunn · Gerechte Verteilung


Von red

»Wir fordern die gerechte Verteilung von Asylbewerbern im gesamten Landkreis München« sowie »einen Aufteilungsschlüssel, der für die Gemeinden verbindlich ist und der die gerechte Zuteilung von Asylbewerbern ermöglicht«.

So heißt das Ziel der Bürgerinitiative Putzbrunn – Ottobrunn (BIPO), die letzten Mittwoch in Ottobrunn ihre erste Sitzung hatte. Das zehnköpfige Kernteam stellte sich in einer Telefonpressekonferenz den Fragen von Journalisten.

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Auch mehrere Gemeinschaftsunterkünfte in unmittelbarer Nähe zueinander zählt die BIPO als zu verhindernde »Massenunterkünfte«. Das unterstützen gut 120 Interessierte und Helfer. Das BIPO-Kernteam trifft sich jede Woche und will im März alle Interessenten und Bürger zu einer öffentlichen Sitzung einladen, wie die Sprecher Alexandra Steppe und Hans Jörg Lachmann (beide Ottobrunn) berichteten. Wie sie ihr Ziel erreichen wollen, wollten die Sprecher allerdings noch nicht genau sagen. Auch nichts zu sich als Person. Über die bereits angedachte Petition an den Landtag und ein Bürgerbegehren soll in der heutigen Kernteam-Sitzung nachgedacht werden. Seit Samstag ist die Homepage aufgeschaltet http://BIPutzbrunnOttobrunn.de, Facebook- und Twitter-Auftritte sind in Arbeit. Mit Flyern sollen diese Woche Bürger in Putzbrunn und Umlandgemeinden informiert werden. Dann will man Politiker kontaktieren, »die die Entscheidung beeinflussen können«.

Wenig begeistert sind die BIPO-Aktiven über Bürgermeister Thomas Loderer, der Landrätin Johanna Rumschöttel in einem offenen Brief »auffordert, die Kapazität der geplanten Unterkunft auf maximal 100 Personen zu beschränken«. Mit 100 bis 120 Asylbewerbern in der Putzbrunner Waldkolonie – laut Landmann ein »Ballungsraum« -, wären das mehr als ein Drittel der 336 Asylbewerber, die Oberbayern gemäß Regierungswillen unterbringen muss. Zusammen mit den 120 Personen, die die Regierung in Höhenkirchen-Siegertsbrunn untergebracht hat, »wären über 70 Prozent der Asylbewerber auf zwei Gemeinden im Münchner Südosten verteilt!«, heißt es auf dem BIPO-Flyer.

Die hilfsbedürftigen Menschen müssen sozialverträglicher verteilt werden können, so ihr Ansatz.

Entschieden ist bekanntlich noch nichts, aber es bewegt sich viel. So betont auch die Gemeinschaft pro Putzbrunn e.V. (GPP): »Alle Gemeinden des Landkreises sollten helfen, anstatt jetzt freudig eine zentrale Unterkunft in Putzbrunn zu begrüßen.« Die CSU Putzbrunn will eine dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern in Putzbrunn durch die Gemeindeverwaltung prüfen lassen. Angela Boschert

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