Seit ein paar Wochen lässt die Münchner Stadtentwässerung Sanierungsarbeiten am Nordwest-Sammelkanal im Bereich der nördlichen Heppstraße in Feldmoching ausführen. Damit will man den Grundwasseraufstau vor dem mächtigen Tiefbauwerk in den Griff bekommen.
Grundwasser-Problematik in Feldmoching
Feldmoching · Probleme mit dem Grundwasser Themenseite zu Auswirkungen durch zu hohen Grundwasserstand im August 2010 im Norden Feldmoching
Die Schicht über dem Kanal der sogenannte Aufbeton wurde kürzlich entfernt. Dieser Aufbeton hat nach Ansicht von Bürgern und Fachleuten verhindert, dass das Grundwasser den Nordwestsammler auch überströmen kann. Durch Düker wird er außerdem unterströmt, das heißt Rohre leiten das unterirdisch fließende Wasser unter dem Kanal herum.
Der Abbruch des Aufbetons über dem Kanalbauwerk sei mittels einer hydraulischen Sprengung erfolgt, erläuterte Katrin Zettler vom städtischen Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) auf Anfrage. Es ist neben dem staatlichen Wasserwirtschaftsamt Aufsichtsbehörde für den Nordwest-Sammler. Nach dem Abbruch des Aufbetons »wurde zur besseren Überströmbarkeit« des Kanals eine Rieselschicht auf dem Kanalbauwerk angebracht. Die Fahrbahn werde nach Beendigung der Frostperiode wieder hergestellt, kündigte die Referatssprecherin an.
Zur Erinnerung: Nach starken Regenfällen und hohem Grundwasserstand wurden im August 2010 die Keller von Häusern in der Untermühle im Norden Feldmochings überflutet. Die Siedlung liegt nördlich der A 99, im Bereich von Hepp-, Grashof-, Glasstraße und dem Eisenhüttenweg.
Dort waren im August 2010 etwa 30 bis 40 Hauseigentümer von der Kellerüberflutung betroffen. Viele konnten sich »vor dem Absaufen« nur durch den tagelangen Einsatz von elektrischen Pumpen retten.
Die betroffenen Bürger glauben, dass der nahe gelegene Kanal an ihren Kellerüberflutungen Schuld hat: »Vor dem Bau des Nordwest-Sammelkanals hatten wir kein Wasser in den Kellern«, stellte Anwohnerin Hermine Feichtmaier in den vergangenen zwei Jahren mehrmals klar, zuletzt im Dezember 2012.
Die Vertreter der Stadt räumten damals erneut ein, dass der Kanal eine »gewisse Sperrwirkung« habe und dass es beim Bau und bei der Bauüberwachung des Nordwest-Sammlers Versäumnisse gegeben habe. W. Schmidt