Veröffentlicht am 07.03.2013 00:00

München · Durchaus Anlass zur Hoffnung


Von red
So soll Patrick Carey (Nr. 9, links) kommende Saison nicht mehr gestoppt werden. Headcoach James Craig setzt jetzt auf mehrere Spieler aus seinem Heimatland USA.  (Foto: jl/VA)
So soll Patrick Carey (Nr. 9, links) kommende Saison nicht mehr gestoppt werden. Headcoach James Craig setzt jetzt auf mehrere Spieler aus seinem Heimatland USA. (Foto: jl/VA)
So soll Patrick Carey (Nr. 9, links) kommende Saison nicht mehr gestoppt werden. Headcoach James Craig setzt jetzt auf mehrere Spieler aus seinem Heimatland USA. (Foto: jl/VA)
So soll Patrick Carey (Nr. 9, links) kommende Saison nicht mehr gestoppt werden. Headcoach James Craig setzt jetzt auf mehrere Spieler aus seinem Heimatland USA. (Foto: jl/VA)
So soll Patrick Carey (Nr. 9, links) kommende Saison nicht mehr gestoppt werden. Headcoach James Craig setzt jetzt auf mehrere Spieler aus seinem Heimatland USA. (Foto: jl/VA)

Werner L. Maier und James Craig sind froh, dass sie sich gefunden haben. Maier, Präsident der Munich Cowboys, und Craig, der Headcoach, haben in vielen Dingen eine ähnliche Sichtweise.

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Es gibt da allerdings einen Punkt, in dem sie sich gegenseitig widersprechen. Das dürfte in der Natur ihrer Ämter liegen. Maier führt den Verein seit vielen Jahren, er ist vorsichtig geworden im Formulieren von Zielen, für ihn sind deshalb nach der verkorksten Vorsaison, in der sich die Cowboys erst in der Relegation zum Klassenerhalt retteten, die Playoffs das Ziel. Coach Craig, dem der Optimismus in die Wiege gelegt wurde, will davon nichts wissen: „Als Sportler muss dein Ziel die Meisterschaft sein. Dafür musst du jeden Tag arbeiten.“

Craig ist ein typisch US-amerikanischer Football-Trainer. Öffentlich redet er nur positiv über seine Mannschaft, Ziele werden erst dann korrigiert, wenn sie nicht mehr zu erreichen sind. Seine Vorgänger, ob sie nun John Rosenberg, Phil Hickey oder Dan Billadeau hießen, waren da nicht anders. Doch Craig war im Vorjahr der Erste, dem man das Ziel Meisterschaft irgendwie abnahm. Er hatte es schließlich vorgemacht, in der Schweiz, wo er aus einem Abstiegskandidaten einen Serienmeister und Europacupsieger gemacht hatte. Das gelang ihm in München vorerst nicht, die Stadt ist erstmal froh, überhaupt weiterhin einen Erstligisten zu haben.

Mit Prognosen über die Cowboys muss man nach den Erfahrungen der letzten Jahre vorsichtig sein, doch es gibt Anlass zur Hoffnung auf bessere Zeiten. Denn Craig wird künftig auf mehrere Spieler aus seinem Heimatland setzen können. Quarterback Patrick Carey ist genauso geblieben wie Ryan Newell. Gerade von Carey ist in der Saison 2013 einiges zu erwarten. Er fühlt sich heimisch in München, blieb die komplette Winterpause über da. Und sportlich zeigte er in den Relegationsspielen ja endlich, was er kann. Da zauberte er, warf einen Touchdownpass nach dem anderen – alles, was er im Saisonverlauf hatte vermissen lassen.

Carey, das muss man zu seiner Verteidigung hervorbringen, war aber auch oft auf sich alleine gestellt im letzten Jahr, seine Receiver ließen viele seiner Pässe durch die Hände gleiten. Deshalb haben die Cowboys auf dieser Position reagiert. Garrett Andrews heißt der Neue, ist 24 Jahre alt. Er war in den Vereinigten Staaten Kapitän diverser High-School- und College-Teams. „Er war unser einziger Kandidat. Es freut mich riesig, dass er gekommen ist“, freut sich Craig. Andrews soll für die nötige Durchschlagskraft in der Offensive setzen. Gecoacht wird er von Ex-Cowboy-Spieler Tarik Ibrahim, der sich als einer von drei Neuen im Trainergespann um die Receiver kümmern soll.

Die zweite Verpflichtung für den Spielerkader soll die Defensive stabilisieren. Bill Doody (25) sammelte in den vergangenen Jahren mehrere Auszeichnungen in Universitätsmannschaften. Er sei zu Beginn der Recherchen überhaupt nicht auf dem Zettel gewesen, erzählt Craig, erst der ausscheidende Ex-Nationalspieler Max Macek (wechselt zum Drittligisten Ingolstadt) brachte Doody ins Gespräch. Dieser war fortan der Favorit des Trainers. „Dass wir die beiden Wunschspieler bekommen haben, ist unglaublich. Sowas habe ich noch nie erlebt“, freut sich Craig.

Doody darf sich über zwei Landsmänner als Trainer freuen, die ebenfalls zu den Cowboys stoßen. So wird Garren Holley neuer Defense Coordinator. Mit ihm arbeitete Craig bereits in seiner Heimat zusammen. „Er wollte schon immer Coach werden, hat den Enthusiasmus eines kleinen Kindes. Bei uns hat es damals schon Klick gemacht, er wird uns weiterbringen“, prophezeit Craig. Unter Holley wird außerdem Derick Sweney Defense Line Coach. Er unterstützte die Münchner bereits vor den Relegationsspielen im vergangenen Jahr. Zurück in der Defensive sein wird auch Max Wild, den Craig als „nächsten Nationalspieler der Cowboys“ sieht.

Bis zum Saisonstart hofft Werner L. Maier auf weitere Verstärkungen. Zum ersten Mal zu bewundern geben wird es die „neuen“ Cowboys am 27. April. Dann steigt beim „Make-A-Wish-Tag“ (zugunsten schwerkranker Kinder) der erste Test. Die Cowboys empfangen dann die US Eagles, ein Team aus amerikanischen College-Spielern. Das Spiel am 27. April findet im Dantestadion, Dantestraße 14, in Moosach statt. Kickoff ist 15 Uhr. Von Jan Lüdeke

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