Veröffentlicht am 21.03.2013 00:00

Holzkirchen · Hohe Kosten


Von red

Der Neubau von Gymnasium und FOS, die Sanierung der Schule an der Baumgartenstraße, eine neue Kinderkrippe, eine Großküche und die Geothermie: für das Jahr 2013 hat sich die Marktgemeinde Holzkirchen ziemlich viel vorgenommen.

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Schon allein der Bau der Geothermie mit einem Eigenanteil von rund 20 Millionen Euro wird »unsere angesparten Finanzmittel weitestgehend aufbrauchen«, warnte Bürgermeister Josef Höß (CSU) seine Zuhörer bei der jüngsten Bürgerversammlung. Aus heutiger Sicht seien für die verschiedenen Projekte deshalb »wohl größere Kreditaufnahmen notwendig«.

Zwar will die Gemeinde natürlich versuchen die Kredite so gering wie möglich zu halten, doch werden vor allem die Sanierung der Schule und das Geothermieprojekt den Markt »in den nächsten Jahren in seiner finanziellen Beweglichkeit nicht nur stark einschränken, sondern sogar der Möglichkeit berauben weitere kurz- und mittelfristige Investitionen zu tätigen«, so Höß. Für die Gemeinde ist es nun wichtig, dass der Verkauf der Gewerbegrundstücke im neuen Gewerbegebiet Föching bald in Schwung kommt, um wieder etwas finanziellen Spielraum zu erhalten.

Denn den hohen Investitionen der nächsten Jahre stehen im Haushalt eher negative Entwicklungen gegenüber: so hat sich die Steuerkraft der Gemeinde im Vergleich zu den letzten Jahren verschlechtert, während gleichzeitig die Fehlbetragsabdeckungen für Kindergärten, Krippen, Jugendarbeit, Ortsbus, Eisstadion und Grundschulen angestiegen sind. Mit 13,3 Millionen Euro unvermindert hoch, bleiben dagegen die Ausgaben für die Kreisumlage und die Gewerbesteuerumlage.

Weitere 300.000 Euro gibt die Gemeinde zudem jährlich für die laufenden Kosten der Ortsfeuerwehren aus. Hinzu kommen »nahezu alle zwei Jahre« Neuanschaffungen von Fahrzeugen. So wurde 2011 für die Feuerwehr Hartpenning ein 290.000 Euro teures Fahrzeug angeschafft, Holzkirchen erhielt 2012 für 400.000 Euro ein neues Löschfahrzeug, 2015 werden 650.000 Euro für eine neue Drehleiter benötigt. Um angesichts der knappen Finanzlage nun wenigstens die dauerhafte Finanzierung des Brandschutzes in allen Ortsteilen zu sichern, schlug die Verwaltung die Anhebung des Grundsteuer-Hebesatzes B von 320 auf 350 Punkt vor. Für die Eigenheimbesitzer der Marktgemeinde würde das je nach Größe des Wohneigentums eine Erhöhung von 12 bis 27 Euro pro Jahr ausmachen, rechnete der Bürgermeister vor. Umgekehrt entstünden für die Gemeinde jedoch Mehreinnahmen von 171.000 Euro die zweckgebunden zur Finanzierung der Feuerwehren eingesetzt werden könnten. Selbst mit dem erhöhten Grundsteuerhebesatz »bewegen wir uns immer noch am unteren Ende im Landkreis«. Miesbach habe zum Beispiel einen Hebesatz von 420, informierte Höß seine Zuhörer. Landwirtschaftliche Betriebe sollen zudem von der Anhebung der Grundsteuer ausgenommen werden. Andrea Pietsch

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